Gottes Neue Offenbarungen

Das Erste Buch der Makkabäer

Lutherbibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 11 -

Ptolemäus fällt in das Reich Alexanders ein: Er wird erschlagen und stirbt kurz darauf. Demetrius ehrt Jonathan und wird in Antiochia von den Juden vor seinen eigenen Untertanen gerettet. Antiochus der Jüngere begünstigt Jonatan. Seine Heldentaten an verschiedenen Orten

1
Und der König in Ägypten brachte Volk zusammen, soviel des Sandes am Meer ist, und viel Schiffe; und gedachte das Reich Alexanders mit Betrug an sich zu bringen, daß er beide Königreiche hatte.
2
Darum zog er nach Syrien unter dem Schein, als käme er wie ein Freund. Da tat man ihm alle Städte auf, und sie zogen ihm entgegen und empfingen ihn herrlich, wie denn Alexander befohlen hatte, dieweil dieser sein Schwiegervater war.
3
Aber in welche Stadt Ptolemäus kam, da ließ er einen Haufen Kriegsvolk darin zur Besatzung.
4
Und da er gen Asdod kam, zeigten sie ihm, wie Jonathan den Tempel Dagons, dazu die Stadt und die Flekken umher verbrannt und verwüstet hatte, und die Leichname hin und her zerstreut lagen und Hügel aufgeworfen waren am Wege, darunter man die Erschlagenen in Haufen begraben hatte,
5
und sagten dem König, daß Jonathan diesen Schaden getan hätte, damit sie ihm einen ungnädigen König machten. Aber der König schwieg still dazu.
6
Und Jonathan zog auch dem König entgegen gen Joppe; da sprachen sie einander an und blieben über Nacht da beieinander.
7
Und Jonathan geleitete den König bis an das Wasser, genannt Eleutherus. Danach zog er wieder heim gen Jerusalem.
8
Und der König Ptolemäus nahm die Städte ein bis gen Seleucia am Meer und gedachte, Alexander zu vertreiben.
9
Und schickte Boten zu Demetrius, daß er zu ihm kommen sollte, einen Bund mit ihm zu machen, so wollte er ihm seine Tochter geben, die Alexander hatte, und wollte ihm helfen, daß er König würde.
10
Und sprach, es hätte ihn gereut, daß er Alexander die Tochter gegeben hätte.
11
Und gab Alexander Schuld, er hätte ihm nach dem Leben und Königreich getrachtet.
12
Er erzeigte auch seinen Haß öffentlich und wandte sich von Alexander und nahm ihm die Tochter und gab sie dem Demetrius.
13
Und da Ptolemäus gen Antiochien kam, setzte er beide Kronen auf: des Reichs Ägypten und des Reichs Asien.
14
Aber der König Alexander war dazumal in Zilizien; denn etliche Städte waren daselbst von ihm abgefallen.
15
Da er nun von Ptolemäus hörte, zog er wider ihn, mit ihm zu kriegen. Aber Ptolemäus war stark gerüstet und zog ihm entgegen und verjagte ihn.
16
Und Alexander floh nach Arabien, daß er da sicher wäre. Aber der König Ptolemäus war sehr mächtig;
17
darum ließ Zabdiel, der Araber, seinem Gast, dem Alexander, den Kopf abhauen und schickte ihn dem König Ptolemäus.
18
Und Ptolemäus starb am dritten Tage hernach. Da wurden die Krieger, so Ptolemäus in die Städte gelegt hatte, auch umgebracht vom Volk in den Städten.
19
Also nahm Demetrius das Reich ein im hundertundsiebenundsechzigsten Jahr.
20
Zu dieser Zeit brachte Jonathan sein Volk im Lande Juda zusammen, die Burg zu Jerusalem wieder zu erobern; und ließ Bollwerke und Geschütz davor aufrichten.
21
Da zogen etliche Abtrünnige zum König Demetrius und verklagten Jonathan und sagten, daß er die Burg belagert hätte.
22
Da erzürnte der König sehr und zog eilend gen Ptolemais und schrieb dem Jonathan, daß er die Burg nicht belagern sollte und sollte eilend zu ihm gen Ptolemais kommen da wollte er mit ihm von etlichen Sachen reden.
23
Da aber Jonathan diese Botschaft zukam, ließ er nicht ab von der Belagerung und wählte etliche Ältesten in Israel und Priester, die mit ihm ziehen sollten, und machte sich auf und wagte sein Leben.
24
Und er nahm viel köstliche Kleinode mit sich von Gold, Silber und Kleidern und zog gen Ptolemais zum König und fand Gnade bei ihm.
25
Da ihn nun die Abtrünnigen seines Volks verklagten,
26
hielt ihn der König herrlich, wie er zuvor gehalten war, und tat ihm große Ehre vor allen seinen Fürsten;
27
und bestätigte ihn in seinem Hohenpriesteramt und in allen andern Ehren, die er bisher gehabt hatte, und hielt ihn wie einen seiner vornehmsten Freunde.
28
Jonathan bat auch den König, daß er dem ganzen Judäa und den drei Vogteien in Samaria und Galiläa den Schoß erlassen wollte; und erbot sich, um diese Freiheit zu geben dreihundert Zentner Silber.
29
Das bewilligte der König und gab Jonathan Briefe darüber, die lauteten also:
30
»Der König Demetrius entbietet seinem Bruder Jonathan und dem jüdischen Volk seinen Gruß.
31
Wir senden euch eine Abschrift des Briefes, den wir an unsern Verwandten, den Lasthenes, eurethalben geschrieben haben, daß ihr solches wissen mögt.
32
Der König Demetrius entbietet Lasthenes, seinem Vater, seinen Gruß.
33
Wir gedenken, unsern Freunden und treuen Bundesgenossen, den Juden, Gutes zu tun wegen ihrer Treue und Freundschaft gegen uns.
34
Darum so bestätigen wir, daß sie das ganze Judäa und die drei Vogteien Apherema und Lydda und Ramatha und ihr Zugehör innehaben sollen.
35
Wir erlassen auch allen, so zu Jerusalem opfern, alles, was sie zuvor dem König haben jährlich geben müssen: Getreide, Obst, Zehnt, Schoß, Salzzins, Kronsteuer.
36
Von diesem allem sollen sie forthin befreit sein, und solche Freiheit soll ihnen fest und stet gehalten werden.
37
Dieses Briefes Abschrift soll man Jonathan geben, daß man's auf den heiligen Berg stelle an einen öffentlichen Ort.«
38
Da nun der König Demetrius sah, daß im ganzen Königreich Friede war und sich niemand mehr ihm widersetzte, da ließ er sein Kriegsvolk von sich, das im Königreich daheim war, einen jeden wieder in seine Stadt; aber das fremde Kriegsvolk, das er in den Inseln hin und her angenommen hatte, behielt er bei sich; darum ward ihm das inländische Volk sehr gram.
39
Da aber Tryphon, ein Hauptmann, der vormals des Alexanders Freund gewesen war, sah, daß das Kriegsvolk einen Haß wider den König Demetrius gefaßt hatte, zog er zu dem Araber Emalkuel, der den jungen Antiochus, den Sohn Alexanders, erzog.
40
Bei diesem hielt er an, daß er ihm den Knaben geben sollte, so wollte er ihn wiederum in seines Vaters Reich einsetzen. Und sagte dem Araber, wie und warum das Kriegsvolk den König Demetrius haßte. Und blieb also eine Zeitlang bei dem Araber.
41
Mittlerzeit schrieb Jonathan dem König Demetrius und bat ihn, er wolle denen, so auf der Burg zu Jerusalem und in den Festungen lagen, gebieten, diese zu räumen, und ihm zu übergeben; denn sie taten Israel viel Schaden.
42
Da schrieb Demetrius dem Jonathan also: »Nicht allein dieses, so du begehrst, sondern viel mehr Ehre und Gutes will ich dir und deinem Volk tun, sobald ich kann.
43
Aber jetzt bin ich in großer Gefahr. Darum tue so wohl an mir und schicke mir Hilfe; denn all mein Kriegsvolk ist von mir abgefallen und setzt sich wider mich.«
44
Darum schickte ihm Jonathan dreitausend gute Krieger; die kamen gen Antiochien zum König, und der König ward über ihre Ankunft sehr erfreut.
45
Nun richtete das Volk in der Stadt einen Aufruhr an, bei hundertundzwanzigtausend Mann, und wollten den König totschlagen.
46
Aber der König floh in seine Burg. Da nahm das Volk die Gassen ein und wollte die Burg stürmen.
47
Darum forderte der König die Juden, ihn zu schützen. Da liefen die Juden alle dem König zu und verteilten sich in die Gassen
48
und erschlugen denselben Tag hunderttausend Mann und zündeten die Stadt an und plünderten sie. Also retteten sie den König.
49
Da nun das Volk in der Stadt sah, daß die Juden der Stadt mächtig geworden waren, verzagten sie, und schrieen zum König und baten um Frieden;
50
daß die Juden aufhörten, das Volk zu töten, und die Stadt nicht ganz wüst machten.
51
Da ward Friede, und legten die Juden ihre Waffen von sich, und wurden hoch geehrt vom König, und gerühmt im ganzen Reich. und zogen wieder heim gen Jerusalem, und brachten großes Gut mit sich, das sie im Krieg gewonnen hatten.
52
Da nun Demetrius wieder sicher war, und das Reich mit Ruhe innehatte,
53
hielt er Jonathan der Dinge keines, die er ihm verheißen hatte, und wandte sich ganz von ihm, und war ihm undankbar für seine Wohltaten und erzeigte ihm alle Untreue.
54
Nicht lange hernach kam Tryphon wieder mit dem jungen Antiochus. Dieser Antiochus ward König und setzte die Krone auf.
55
Und zu ihm kam alles Kriegsvolk, welches Demetrius beurlaubt hatte. Da sie nun mit Demetrius stritten, schlugen sie ihn in die Flucht und verjagten ihn.
56
Und Tryphon nahm die Elefanten und gewann Antiochien.
57
Und der junge Antiochus schrieb Jonathan, und bestätigte ihn in seinem Hohenpriesteramt und bewilligte, daß er die vier Vogteien besitzen und behalten sollte, und des Königs Freund sein;
58
und sandte ihm goldene Gefäße, und erlaubte ihm, Gold zu Tisch zu brauchen, und Purpur und eine goldene Spange zu tragen.
59
Und Simon, den Bruder Jonathans, machte er zum Hauptmann über das Land von Tyrus an bis an Ägypten.
60
Da nun Jonathan auszog über den Jordan, und in die Städte umher kam, da zog ihm zu alles Kriegsvolk in Syrien, ihm zu helfen. Und da er vor Askalon kam, gingen ihm die Bürger entgegen, und empfingen ihn mit Ehren, und ergaben sich.
61
Danach zog er vor Gaza; aber die von Gaza wollten ihn nicht einlassen; darum belagerte er die Stadt und verbrannte die Flecken umher und plünderte sie.
62
Da baten die von Gaza um Frieden. Und Jonathan machte Frieden mit ihnen, und nahm die Kinder ihrer Obersten zu Geiseln, und schickte sie gen Jerusalem; er aber zog fort durchs Land bis gen Damaskus.
63
Da er aber hörte, daß des Königs Demetrius Hauptleute mit einem großen Heer gen Kedes in Galiläa gekommen waren, ihn in seinem Vornehmen zu hindern,
64
da zog er wider sie, und ließ seinen Bruder Simon im Lande.
65
Der zog vor Bethzur, und belagerte es lange Zeit so hart, daß sie nicht herausfallen konnten.
66
Darum baten sie um Frieden; und Simon machte Frieden mit ihnen und ließ sie frei abziehen und nahm die Stadt ein und legte Kriegsvolk darein als Besatzung.
67
Aber Jonathan zog mit seinem Heer an den See Genezareth und war morgens früh auf und kam in das Blachfeld Hazor.
68
Da zogen die Heiden ihm entgegen im Blachfeld, und hatten einen Haufen versteckt im Gebirge.
69
Da nun Jonathan den andern Haufen angriff, fiel der versteckte Haufe heraus aus dem Gebirge und griff auch an.
70
Da floh das ganze Heer Jonathans, und blieb niemand denn allein die Hauptleute, Mattathias, der Sohn Absaloms, und Judas, der Sohn Kalphis.
71
Da zerriß Jonathan seine Kleider und streute Erde auf sein Haupt und betete,
72
und rannte die Feinde wiederum an und schlug sie in die Flucht.
73
Da nun sein Volk, das zuvor geflohen war, solches sah, kehrten sie wieder um, Jonathan zu helfen, und jagten den Feinden nach bis gen Kedes in ihr Lager; und sie machten da auch ein Lager.
74
Und sind diesen Tag umgekommen bei dreitausend Heiden. Danach zog Jonathan wieder gen Jerusalem.

Ptolemäus fällt in das Reich Alexanders ein: Er wird erschlagen und stirbt kurz darauf. Demetrius ehrt Jonathan und wird in Antiochia von den Juden vor seinen eigenen Untertanen gerettet. Antiochus der Jüngere begünstigt Jonatan. Seine Heldentaten an verschiedenen Orten

1
Hierauf sammelte der König von Ägypten ein Heer, zahlreich wie der Sand am Ufer des Meeres, und viele Schiffe und suchte das Reich Alexanders mit List in Besitz zu nehmen und mit seinem Reiche zu vereinigen.
2
Er zog nach Syrien mit friedfertigen Worten und man öffnete ihm die Städte und zog ihm entgegen, denn der König Alexander hatte befohlen, ihm entgegen zu ziehen, weil er sein Schwiegervater war.
3
Sobald aber Ptolemäus in die Städte eingezogen war, legte er Truppen als Besatzung in jede Stadt.
4
Als er sich nun Azot näherte, zeigten sie ihm den niedergebrannten Tempel Dagons und dass Azot und die zu ihm gehörigen Orte verwüstet waren und die Leichen dalagen, sowie die Grabhügel der im Kampfe Erschlagenen, welche sie am Wege errichtet hatten.
5
Und sie berichteten dem König, dass Jonathas dies getan, um ihn verhasst zu machen. Doch der König schwieg still.
6
Jonathas aber ging dem Könige nach Joppe mit Gepränge entgegen, und sie begrüßten einander und blieben daselbst zur Nacht.
7
Alsdann zog Jonathas mit dem Könige bis an den Fluss, der Eleutherus heißt, und kehrte hierauf nach Jerusalem zurück.
8
König Ptolemäus aber bemächtigte sich der Städte bis Seleukia am Meere und führte gegen Alexander schlimme Anschläge.
9
Und er sandte Boten an Demetrius und ließ sagen: Komm! Lass uns ein Bündnis miteinander schließen, ich will dir meine Tochter geben, welche Alexander hat, und du sollst über das Reich deines Vaters herrschen.
10
Denn es gereut mich, dass ich ihm meine Tochter gegeben habe, hat er mir doch nach dem Leben getrachtet.
11
So schmähte er über ihn, weil ihn nach dessen Reiche gelüstete.
12
Alsdann nahm er ihm seine Tochter, gab sie dem Demetrius und sagte sich von Alexander los, so dass seine Feindseligkeit offenbar ward.
13
Hierauf zog Ptolemäus in Antiochia ein und setzte sich zwei Kronen auf das Haupt, die von Ägypten und die von Asien.
14
König Alexander aber war zu jener Zeit in Cilicien, denn die Bewohner jener Orte hatten sich gegen ihn aufgelehnt.
15
Als nun Alexander dies vernahm, zog er in den Kampf gegen ihn, König Ptolemäus aber rückte mit seinem Heere aus, trat ihm mit starker Heeresmacht entgegen und schlug ihn in die Flucht.
16
Da floh Alexander nach Arabien, um daselbst Schutz zu suchen, aber der König Ptolemäus behielt die Oberhand.
17
Und Zabdiel, der Araber, hieb dem Alexander das Haupt ab und sandte dieses an Ptolemäus.
18
Auch König Ptolemäus starb am dritten Tage darauf, worauf die Besatzung der Festungen von den Bewohnern derselben getötet wurde.
19
So ward Demetrius im hundertsiebenundsechzigsten Jahre König.
20
Zu derselben Zeit sammelte Jonathas das Kriegsvolk in Judäa, um die Burg in Jerusalem einzunehmen, und sie errichteten viele Maschinen gegen dieselbe.
21
Da gingen einige, die ihr eigenes Volk hassten, ruchlose Männer, zum Könige Demetrius und verkündeten ihm, dass Jonathas die Burg belagerte.
22
Als er dies hörte, geriet er in Zorn, zog alsbald nach Ptolemais und schrieb an Jonathas, er solle die Burg nicht belagern, sondern eilends zu einer Unterredung zu ihm kommen.
23
Auf diese Kunde befahl Jonathas, die Belagerung fortzusetzen, wählte einige von den Ältesten Israels und von den Priestern aus und setzte sich der Gefahr aus.
24
Auch nahm er Gold, Silber und Gewänder und viele andere Geschenke mit und zog zu dem Könige nach Ptolemais und fand Gnade vor dessen Antlitze.
25
Zwar brachten einige Gottlose aus seinem Volke eine Klage gegen ihn vor,
26
doch der König tat ihm, wie seine Vorgänger ihm getan, und erhob ihn in Gegenwart aller seiner Freunde
27
und bestätigte ihm das Hohepriestertum samt allen sonstigen hohen Auszeichnungen, die er zuvor gehabt, und machte ihn zu einem seiner vorzüglichsten Freunde.
28
Da ersuchte Jonathas den König, er wollte Judäa und die drei Landschaften, dazu Samaria und dessen Gebiet, steuerfrei machen und versprach ihm dafür dreihundert Talente.
29
Der König willigte ein und schrieb dem Jonathas über all dies eine Urkunde des Inhalts:
30
König Demetrius entbietet seinem Bruder Jonathas und dem Volke der Juden Gruß!
31
Die Abschrift des Briefes, den wir euretwegen an Lasthenes, unsern Verwandten, geschrieben, senden wir an euch zur Kenntnisnahme.
32
König Demetrius entbietet seinem Verwandten Lasthenes Gruß!
33
Dem Volke der Juden, unsern Freunden, die ihre Pflichten gegen uns treu erfüllen, haben wir beschlossen, unsere Gunst zu bezeigen, wegen ihrer guten Gesinnung gegen uns.
34
Daher weisen wir ihnen das ganze Gebiet von Judäa, die drei Bezirke Lydan und Ramathan, welche von Samaria Judäa zugeschlagen sind, und alle Umgebungen derselben zu, dass dieselben für alle verwaltet werden, welche in Jerusalem Opfer darbringen, zum Ersatz für das, was der König zuvor alljährlich von ihnen erhielt, und zwar anstatt der Früchte des Landes und der Bäume.
35
Desgleichen das andere, was uns an Zehnten und Abgaben zukommt, erlassen wir ihnen von jetzt an samt den Salzgrubensteuern und den Kronen, die uns sonst gebracht wurden.
36
All das bewilligen wir ihnen und nichts von diesem allem soll zurückgenommen werden von jetzt an für alle Zeiten.
37
So traget nun Sorge, dass eine Abschrift hiervon gemacht und Jonathas übergeben werde, damit sie auf dem heiligen Berge an einem in die Augen fallenden Orte aufgestellt werde.
38
Als nun König Demetrius sah, dass das Land vor ihm ruhig war und niemand mehr ihm Widerstand leistete, entließ er sein ganzes Heer, einen jeden in seine Heimat, mit Ausnahme der fremden Kriegsvölker, die er von den Inseln der Völker angeworben hatte. Da wurden ihm alle Truppen, die unter seinen Vätern gedient, feind.
39
Tryphon aber gehörte zu denen, welche vorher auf Seite Alexanders gestanden hatten. Als er nun sah, dass das ganze Heer gegen Demetrius murrte, begab er sich zu Emalchuel, dem Araber, welcher Antiochus, den Sohn Alexanders, erzog,
40
und lag ihm an, ihm denselben auszuliefern, damit er an seines Vaters Statt König werde. Auch berichtete Tryphon ihm alles, was Demetrius getan und wie feindselig das Heer wider ihn gestimmt sei. Dort verblieb er lange Zeit.
41
Jonathas aber sandte an König Demetrius, er möge die Besatzung der Burg zu Jerusalem und in den Festungen wegnehmen, weil sie Israel befeindeten.
42
Da sandte Demetrius an Jonathas und ließ ihm sagen: Nicht allein dies will ich dir und deinem Volke tun, sondern ich will dich und dein Volk mit Ehren auszeichnen, sobald es tunlich ist.
43
Nun aber wirst du gut handeln, wenn du mir Mannschaften zur Hilfe sendest, denn mein ganzes Heer hat mich verlassen.
44
Da sandte ihm Jonathas dreitausend Streiter nach Antiochia, diese kamen zum Könige und der König freute sich über ihre Ankunft.
45
Die Bewohner der Stadt aber rotteten sich zusammen, hundertzwanzigtausend, und wollten den König ermorden.
46
Da floh der König in den Palast, während die Einwohner der Stadt die Straßen der Stadt besetzten und anfingen zu kämpfen.
47
Nun rief der König die Juden zu Hilfe. Diese versammelten sich alle zumal um ihn und verteilten sich hierauf alle durch die Stadt hin.
48
Sie töteten an jenem Tage hunderttausend Menschen, zündeten die Stadt an, machten viele Beute an diesem Tage und befreiten den König.
49
Da nun die Bewohner sahen, dass die Juden sich in den Besitz der Stadt gesetzt hatten, wie sie gewollt, verloren sie den Mut und riefen den König flehentlich bittend an und sprachen:
50
Schließe mit uns Frieden und lass die Juden aufhören, gegen uns und unsere Stadt zu kämpfen.
51
Und sie warfen ihre Waffen weg und schlossen Frieden. Die Juden aber waren hochangesehen vor dem Könige und vor allen in seinem Reiche und waren berühmt in demselben und kehrten mit großer Beute nach Jerusalem zurück.
52
So saß König Demetrius auf dem Throne seines Reiches und das Land hielt sich ruhig vor ihm.
53
Doch er leugnete alles ab, was er gesagt hatte, und zog sich von Jonathas zurück und vergalt ihm nicht den Wohltaten gemäß, die dieser ihm erwiesen, sondern bedrängte ihn hart.
54
Darnach kehrte Tryphon zurück und mit ihm Antiochus, ein kleiner Knabe, dieser wurde König und setzte sich das Diadem auf.
55
Da versammelten sich zu ihm alle Truppen, welche Demetrius entlassen hatte, und kämpften wider diesen und er ward geschlagen und ergriff die Flucht.
56
Tryphon aber bemächtigte sich seiner Elefanten und nahm Antiochia in Besitz.
57
Hierauf schrieb der junge Antiochus an Jonathas folgendermaßen: Ich bestätige dir das Hohepriestertum und setze dich über die vier Bezirke und du sollst zu den Freunden des Königs gehören.
58
Dazu sandte er ihm goldene Geräte zum Gottesdienst und gab ihm Erlaubnis, aus einem goldenen Geschirre zu trinken, sich in Purpur zu kleiden und eine goldene Spange zu tragen.
59
Und seinen Bruder Simon ernannte er zum Feldherrn von der tyrischen Mark bis an die Grenze von Ägypten.
60
Jonathas aber brach auf und durchzog die Städte jenseits des Flusses und alle Kriegsvölker Syriens sammelten sich zu ihm, ihm Hilfe zu leisten. Als er nach Askalon kam, zogen ihm die Bewohner aus der Stadt mit Ehrenbezeigungen entgegen.
61
Von da ging er nach Gaza, aber die Bewohner Gazas verschlossen die Tore vor ihm; deshalb belagerte er die Stadt, legte ringsum alles in Asche und plünderte.
62
Da baten die Bewohner von Gaza den Jonathas um Frieden, und er gewährte ihnen denselben und nahm die Söhne von ihnen als Geiseln und sandte sie nach Jerusalem. Hierauf durchzog er das Land bis nach Damaskus.
63
Als Jonathas vernahm, dass die Feldherren des Demetrius zu Kades in Galiläa mit großer Streitmacht Feindseligkeiten übten, in der Absicht, ihn von den Reichsgeschäften zu entfernen,
64
rückte er ihnen entgegen, indem er seinen Bruder Simon im Lande zurückließ.
65
Simon belagerte Bethsura und kämpfte dagegen viele Tage und hielt die Bewohner eingeschlossen.
66
Da sie ihn aber um Frieden baten, gewährte er ihnen denselben, ließ sie ausziehen, nahm die Stadt in Besitz und legte eine Besatzung in dieselbe.
67
Jonathas aber lagerte mit seinem Heere am Wasser Genesar und brach noch vor Tagesanbruch auf nach der Ebene Asor.
68
Siehe, da zog ihm ein Heer von Fremdlingen in der Ebene entgegen, während sie ihm in dem Gebirge einen Hinterhalt gelegt; er aber eilte ihnen entgegen.
69
Da brachen sie im Hinterhalte aus ihrer Stellung hervor und machten einen Angriff.
70
Alsbald flohen alle, die auf Jonathas Seite waren, und niemand von ihnen blieb zurück außer Mathathias, der Sohn Absoloms, und Judas, der Sohn Kalphis, der Feldoberste der Truppenschar.
71
Da zerriss Jonathas seine Kleider, streute Staub auf sein Haupt und betete.
72
Sodann wandte sich Jonathas zum Kampfe gegen sie zurück und schlug sie ungeachtet ihres Widerstandes in die Flucht.
73
Als dies seine Leute sahen, welche die Flucht ergriffen hatten, kehrten sie zu ihm zurück und verfolgten mit ihm alle bis nach Kades in ihr Lager, denn bis dahin kamen sie.
74
Von den Fremden fielen an jenem Tage dreitausend Mann, Jonathas aber kehrte nach Jerusalem zurück.