Gottes Neue Offenbarungen

Das vierte Buch Mose: Numeri

Menge-Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 14 -

Israel weigert sich, Kanaan zu betreten

(5. Mose 1,26-33)
1
Da erhob die ganze Gemeinde ein lautes Geschrei, und das Volk weinte in jener Nacht;
2
alle Israeliten murrten über Mose und Aaron, und die ganze Gemeinde klagte vor ihnen: »Ach wären wir doch im Lande Ägypten gestorben! Oder wären wir doch hier in der Wüste gestorben!
3
Warum führt uns der HERR in dieses Land? Damit wir durch das Schwert fallen? Damit unsere Frauen und kleinen Kinder (den Feinden) zur Beute werden? Ist es nicht das Beste für uns, wir kehren nach Ägypten zurück?«
4
Und sie sagten einer zum andern: »Wir wollen uns einen Anführer wählen und nach Ägypten zurückkehren!«
5
Da warfen sich Mose und Aaron vor der ganzen versammelten Gemeinde der Israeliten auf ihr Angesicht nieder.
6
Josua aber, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, die zu denen gehörten, welche das Land ausgekundschaftet hatten, zerrissen ihre Kleider
7
und gaben vor der ganzen Gemeinde der Israeliten folgende Erklärung ab: »Das Land, das wir als Kundschafter durchzogen haben, ist ein außerordentlich schönes Land!
8
Wenn der HERR uns wohlwill, so wird er uns schon in dieses Land bringen und es uns geben, ein Land, das von Milch und Honig überfließt.
9
Nur empört euch nicht gegen den HERRN und fürchtet euch ja nicht vor den Bewohnern des Landes! Denn wie einen Bissen Brot werden wir sie verspeisen. Der Schutz ihrer Götter ist von ihnen gewichen, aber mit uns ist der HERR: fürchtet euch nicht vor ihnen!«
10
Als nun die ganze Gemeinde schon daran dachte, sie zu steinigen, erschien die Herrlichkeit des HERRN allen Israeliten am Offenbarungszelt;

Mose setzt sich für das Volk ein

11
und der HERR sagte zu Mose: »Wie lange will dieses Volk mich noch verhöhnen und wie lange noch mir kein Vertrauen schenken trotz aller Wunderzeichen, die ich unter ihnen getan habe?
12
Ich will sie mit der Pest schlagen und sie ausrotten; dich aber will ich zu einem Volk machen, das größer und stärker ist als sie!«
13
Da erwiderte Mose dem HERRN: »Die Ägypter haben es vernommen, daß du dieses Volk mit deiner Kraft aus ihrer Mitte hergeführt hast,
14
und man wird es auch den Bewohnern dieses Landes sagen, welche gehört haben, daß du, HERR, inmitten dieses Volkes weilst, daß du dich ihm Auge in Auge offenbarst und daß deine Wolke über ihnen steht und du in einer Wolkensäule bei Tage und in einer Feuersäule bei Nacht vor ihnen herziehst.
15
Wenn du nun dieses Volk wie einen Mann tötest, so werden die Völkerschaften, welche die Kunde von dir vernommen haben, laut aussprechen:
16
›Weil der HERR nicht imstande war, dieses Volk in das Land zu bringen, das er ihnen zugeschworen hatte, darum hat er sie in der Wüste abgeschlachtet!‹
17
So möge sich denn jetzt deine Kraft, o HERR, groß erweisen, wie du es verheißen hast, als du sagtest(a):
18
›Der HERR ist langmütig und reich an Gnade; er vergibt Unrecht und Übertretung, läßt aber auch den Schuldigen keineswegs ungestraft, sondern sucht die Schuld der Väter an den Kindern heim bis ins dritte und vierte Glied.‹
19
So vergib doch diesem Volk seine Schuld nach deiner großen Gnade und so, wie du diesem Volke von Ägypten an bis hierher verziehen hast!«
(5. Mose 1,34-40)
20
Da antwortete der HERR: »Ich habe ihm vergeben, wie du es erbeten hast.
21
Aber wahrlich, so wahr ich lebe und so wahr die ganze Erde von der Herrlichkeit des HERRN erfüllt werden soll:
22
alle die Männer, die meine Herrlichkeit und meine Wunderzeichen, die ich in Ägypten und in der Wüste getan habe, gesehen und mich trotzdem nun schon zehnmal versucht und nicht auf meine Weisungen gehört haben –
23
sie sollen das Land, das ich ihren Vätern zugeschworen habe, nicht zu sehen bekommen! Nein, keiner von allen, die mich verhöhnt haben, soll es zu sehen bekommen!
24
Nur meinen Knecht Kaleb, der einen anderen Geist gezeigt und mir vollen Gehorsam bewiesen hat, den will ich in das Land bringen, das er schon einmal betreten hat, und seine Nachkommen sollen es besitzen;
25
die Amalekiter aber und die Kanaanäer bleiben in der Niederung wohnen! Morgen kehrt um und brecht nach der Wüste auf in der Richtung nach dem Schilfmeer zu!«

Todesurteil für die Aufständischen

26
Hierauf sagte der HERR zu Mose und Aaron:
27
»Wie lange soll es noch dauern, daß diese nichtswürdige Gemeinde gegen mich murrt? Ich habe das Murren wohl gehört, das die Israeliten gegen mich erheben.
28
Sage ihnen: ›So wahr ich lebe!‹ – so lautet der Ausspruch des HERRN –: ›Ich will es euch genau so ergehen lassen, wie ihr es laut vor meinen Ohren ausgesprochen habt!
29
In der Wüste hier sollen eure Leiber tot hinfallen, und zwar ihr alle, die gemustert worden sind, ihr alle vollzählig von zwanzig Jahren an und darüber, die ihr gegen mich gemurrt habt.
30
Ihr sollt nimmermehr in das Land kommen, das ich euch durch einen Eid zum Wohnsitz zugesagt habe, keiner außer Kaleb, dem Sohne Jephunnes, und Josua, dem Sohne Nuns.
31
Eure kleinen Kinder aber, von denen ihr gesagt habt, sie würden (den Feinden) zur Beute werden, die will ich hineinbringen, und sie sollen das Land kennen lernen, das ihr verschmäht habt;
32
eure eigenen Leiber aber sollen in der Wüste hier tot hinfallen,
33
und eure Söhne sollen vierzig Jahre lang als Hirten in der Wüste umherziehen und für euren treulosen Abfall von mir büßen, bis eure Leiber in der Wüste aufgerieben sind.
34
Nach der Zahl der vierzig Tage, in denen ihr das Land ausgekundschaftet habt – immer ein Tag für ein Jahr gerechnet –, sollt ihr vierzig Jahre lang für eure Verschuldungen büßen und sollt erfahren, was es auf sich hat, wenn ich mich von euch abwende!
35
Ich, der HERR, habe es ausgesprochen! Wahrlich, so will ich mit dieser ganzen nichtswürdigen Gemeinde verfahren, die sich gegen mich zusammengerottet hat: in der Wüste hier sollen sie aufgerieben werden, und hier sollen sie sterben!‹«
36
Die Männer aber, die Mose zur Auskundschaftung des Landes ausgesandt hatte und die nach ihrer Rückkehr die ganze Gemeinde zum Murren gegen ihn durch ihren ungünstigen Bericht über das Land verleitet hatten –
37
diese Männer, die über das Land ungünstig berichtet hatten, starben eines plötzlichen Todes vor dem HERRN.
38
Nur Josua, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephunnes, blieben am Leben von jenen Männern, die zur Auskundschaftung des Landes ausgezogen waren.

Vergeblicher Invasionsversuch

39
Als nun Mose diese Drohworte des HERRN allen Israeliten mitgeteilt hatte, da geriet das Volk in tiefe Betrübnis.
(5. Mose 1,41-46)
40
Sie machten sich also am andern Morgen in der Frühe fertig, auf die Höhe des Gebirges hinaufzuziehen, und sagten: »Wir sind jetzt bereit, in die Gegend hinaufzuziehen, von welcher der HERR geredet hat; denn wir haben gesündigt.«
41
Aber Mose antwortete: »Warum wollt ihr doch den Befehl des HERRN übertreten? Das wird euch nicht gelingen!
42
Zieht ja nicht hinauf, denn der HERR ist nicht in eurer Mitte; ihr werdet sonst von euren Feinden geschlagen werden;
43
denn die Amalekiter und Kanaanäer stehen euch dort gegenüber, und ihr werdet durch das Schwert fallen: durch euren Abfall vom HERRN habt ihr nun einmal verschuldet, daß der HERR nicht mit euch sein wird!«
44
Trotzdem blieben sie in ihrer Vermessenheit dabei, auf die Höhe des Gebirges hinaufzuziehen; doch die Lade mit dem Bundesgesetz des HERRN und Mose verließen das Innere des Lagers nicht.
45
Da kamen die Amalekiter und Kanaanäer, die in jenem Gebirge wohnten, herab, schlugen sie und zersprengten sie bis Horma.

Fußnoten

(a)14:17 2.Mose 34,6-7

Israel weigert sich, Kanaan zu betreten

(5. Mose 1,26-33)
1
Da erhob das ganze Volk seine Stimme und weinte in jener Nacht.
2
Und alle Söhne Israels murrten wider Moses und Aaron und sprachen.
3
O wären wir doch in Ägypten gestorben, und kämen wir in dieser weiten Wüste um, und führte uns der Herr nicht in dies Land, damit wir nicht durch das Schwert fallen und unsere Frauen und Kinder gefangen weggeführt werden! Ist es nicht besser, nach Ägypten zurückzukehren?
4
Und sie sprachen einer zu dem andern: Lasset uns einen Anführer aufstellen und nach Ägypten zurückkehren.
5
Als Moses und Aaron dies hörten, warfen sie sich angesichts der ganzen Menge der Söhne Israels zur Erde auf ihr Angesicht nieder.
6
Josue aber, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephones, welche das Land mit ausgekundschaftet hatten, zerrissen ihre Kleider
7
und sprachen zu der ganzen Gemeinde der Söhne Israels: Das Land, das wir durchzogen haben, ist ein sehr gutes.
8
Wenn der Herr uns gnädig ist, wird er uns in dasselbe führen und uns das Land geben, welches von Milch und Honig fließt.
9
Empöret euch nicht gegen den Herrn; und fürchtet euch nicht vor dem Volke dieses Landes, denn wie Brot, so können wir sie aufessen; all ihr Schutz ist von ihnen gewichen; der Herr ist mit uns, fürchtet euch nicht!
10
Als aber die ganze Menge schrie und sie steinigen wollte, erschien die Herrlichkeit des Herrn über dem Zelte des Bundes vor allen Söhnen Israels.

Mose setzt sich für das Volk ein

11
Und der Herr sprach zu Moses: Wie lange soll mich dieses Volk lästern? Wie lange wollen sie mir nicht glauben, trotz aller Wunderzeichen, die ich vor ihnen getan habe?
12
Darum will ich sie mit der Pest schlagen und vertilgen; dich aber will ich zum Fürsten über ein großes Volk machen, welches stärker ist als dieses.
13
Und Moses sprach zu dem Herrn: Wenn die Ägypter, aus deren Mitte du dieses Volk herausgeführt hast, es vernehmen,
14
und die Bewohner dieses Landes, die es gehört haben, dass du, Herr, inmitten dieses Volkes bist, und dich von Angesicht zu Angesicht sehen lässest. Sie mit deiner Wolke schützest, und des Tages in der Wolkensäule vor ihnen hergehest, und des Nachts in der Feuersäule;
15
dass du eine solche Menge wie einen Mann getötet hast, so werden sie sprechen:
16
Er konnte das Volk nicht in das Land führen, welches er ihnen zugeschworen hatte, darum hat er sie in der Wüste getötet.
17
Möge also die Kraft des Herrn sich groß erweisen, wie du geschworen und gesagt hast:
18
Der Herr ist langmütig und reich an Erbarmung, der da Sünde und Missetat hinwegnimmt, aber niemand ganz ungestraft lässt, der du die Sünden der Väter an den Kindern heimsuchst bis in´s dritte und vierte Geschlecht.
19
Vergib, ich bitte dich, die Sünde dieses Volkes nach deiner großen Barmherzigkeit, wie du ihnen gnädig gewesen bist, seit dem Auszuge aus Ägypten bis an diesen Ort.
(5. Mose 1,34-40)
20
Und der Herr sprach: Ich vergebe, wie du gebeten hast.
21
So wahr ich lebe, soll die ganze Erde von der Herrlichkeit des Herrn erfüllt werden.
22
Aber alle die Männer, welche meine Herrlichkeit und die Wunder, die ich in Ägypten und in der Wüste getan habe, geschaut, und mich dennoch schon zehnmal versucht und meiner Stimme nicht gehorcht haben,
23
sollen das Land nicht sehen, welches ich ihren Vätern zugeschworen habe; und nicht einer von jenen, der mich gelästert hat, soll es schauen!
24
Meinen Diener Kaleb, der von einem andern Geist erfüllt mir gefolgt ist, werde ich in dies Land führen, das er durchzogen hat; und seine Nachkommen sollen es besitzen.
25
Da die Amalekiter und Chananiter im Tale wohnen, so brechet morgen auf und kehret in die Wüste zurück auf dem Wege nach dem roten Meere.

Todesurteil für die Aufständischen

26
Und der Herr redete zu Moses und Aaron und sprach:
27
Wie lange murrt dieses böse Volk wider mich? Ich habe die Klagen der Söhne Israels gehört.
28
Darum sage ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, so wie ihr geredet, dass ich es hörte, so will ich an euch tun!
29
In dieser Wüste sollen eure Leichen liegen bleiben. Alle, die ihr von zwanzig Jahren an und darüber gezählt seid und wider mich gemurrt habt,
30
werdet nicht in das Land kommen, über das ich meine Hand erhoben habe, euch darin wohnen zu lassen, außer Kaleb, dem Sohne Jephones, und Josue, dem Sohne Nuns.
31
Eure Kinder aber, von denen ihr sagtet, sie würden eine Beute der Feinde werden, werde ich hineinführen, damit sie das Land schauen, das euch missfallen hat.
32
Eure Leichen werden in der Wüste liegen bleiben.
33
Eure Söhne sollen vierzig Jahre in der Wüste unstät sein und euren Treubruch tragen, bis die Zeichen der Väter in der Wüste verwest sind,
34
entsprechend der Zahl der vierzig Tage, in denen ihr das Land ausgekundschaftet habt; ein Jahr soll auf je einen Tag gerechnet werden. Vierzig Jahre sollt ihr eure Missetaten büßen, und ihr sollt meine Rache erfahren.
35
Denn wie ich geredet habe, so werde ich mit diesem ganzen bösen Volke verfahren, das sich wider mich erhoben hat; in dieser Wüste soll es umkommen und sterben.
36
Und alle die Männer, welche Moses ausgesandt hatte, das Land auszukundschaften, und die nach ihrer Rückkehr die ganze Gemeinde zum Murren wider ihn gebracht hatten, indem sie das Land als böse verschrieen,
37
starben und wurden vor dem Angesichte des Herrn geschlagen.
38
Josue aber, der Sohn Nuns, und Kaleb, der Sohn Jephones, blieben von allen, die ausgezogen waren, das Land auszukundschaften, am Leben.

Vergeblicher Invasionsversuch

39
Als nun Moses alle diese Worte zu allen Söhnen Israels redete, ward das Volk sehr traurig.
(5. Mose 1,41-46)
40
Und siehe, am frühen Morgen machten sie sich auf, und zogen die Höhe des Gebirges hinauf, und sprachen: Wir sind bereit, an dem Ort hinaufzuziehen, von dem der Herr geredet hat; denn wir haben gesündigt.
41
Und Moses sprach zu ihnen: Warum übertretet ihr das Wort des Herrn? Es wird nicht zu eurem Glücke dienen.
42
Ziehet nicht hinauf; denn der Herr ist nicht mit euch; dass ihr nicht vor euren Feinden zu Falle kommt.
43
Die Amalekiter und Chananiter sind vor euch, ihr werdet durch ihr Schwert fallen, weil ihr dem Herrn nicht gehorchen wolltet, und der Herr wird nicht mit euch sein.
44
Jene aber waren verblendet und zogen der Höhe des Gebirges zu; doch die Lade des Bundes des Herrn und Moses gingen nicht aus dem Lager.
45
Da kamen die Amalekiter und Chananiter, die auf dem Gebirge wohnten, herab, und schlugen sie, und hieben sie nieder, und verfolgten sie bis Horma.