Gottes Neue Offenbarungen

Das Evangelium nach Matthäus

Elberfelder Bibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 26 -

Das Komplott, Jesus zu töten

(Markus 14,1-2; Lukas 22,1-2; Johannes 11,45-57)
1
Und es geschah, als Jesus alle diese Reden vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern:
2
Ihr wisset, daß nach zwei Tagen das Passah ist, und der Sohn des Menschen wird überliefert, um gekreuzigt zu werden.
3
Dann versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes in den Hof des Hohenpriesters, der Kajaphas hieß,
4
und ratschlagten miteinander, auf daß sie Jesum mit List griffen und töteten.
5
Sie sagten aber: Nicht an dem Feste, auf daß nicht ein Aufruhr unter dem Volk entstehe.

Die Salbung in Bethanien

(Markus 14,3-9; Lukas 7,36-50; Johannes 12,1-8)
6
Als aber Jesus in Bethanien war, im Hause Simons, des Aussätzigen,
7
kam ein Weib zu ihm, die ein Alabasterfläschchen mit sehr kostbarer Salbe hatte, und goß es aus auf sein Haupt, als er zu Tische lag.
8
Als aber die Jünger es sahen, wurden sie unwillig und sprachen: Wozu diese Verschwendung?
9
denn dieses hätte um vieles verkauft und den Armen gegeben werden können.
10
Als aber Jesus es erkannte, sprach er zu ihnen: Was machet ihr dem Weibe Mühe? denn sie hat ein gutes Werk an mir getan;
11
denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, mich aber habt ihr nicht allezeit.
12
Denn indem sie diese Salbe über meinen Leib geschüttet hat, hat sie es zu meinem Begräbnis(a) getan.
13
Wahrlich, ich sage euch: Wo irgend dieses Evangelium gepredigt werden wird in der ganzen Welt, wird auch von dem geredet werden, was diese getan hat, zu ihrem Gedächtnis.

Judas willigt ein, Jesus zu verraten

(Markus 14,10-11; Lukas 22,3-6)
14
Dann ging einer von den Zwölfen, der Judas Iskariot genannt war, zu den Hohenpriestern
15
und sprach: Was wollt ihr mir geben, und ich werde ihn euch überliefern? Sie aber stellten ihm dreißig Silberlinge(b) fest(c).
16
Und von da an suchte er Gelegenheit, auf daß er ihn überliefere.

Jesus feiert das Passahfest mit seinen Jüngern

(Markus 14,12-16; Lukas 22,7-13)
17
An dem ersten Tage der ungesäuerten Brote aber traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wo willst du, daß wir dir bereiten, das Passah zu essen?
18
Er aber sprach: Gehet in die Stadt zu dem und dem und sprechet zu ihm: Der Lehrer sagt: Meine Zeit ist nahe; bei dir halte ich das Passah mit meinen Jüngern.
19
Und die Jünger taten, wie Jesus ihnen befohlen hatte, und bereiteten das Passah.
(Markus 14,17-26; Lukas 22,14-23; 1. Korinther 11,17-34)
20
Als es aber Abend geworden war, legte er sich mit den Zwölfen zu Tische.
21
Und während sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern.
22
Und sie wurden sehr betrübt und fingen an, ein jeder von ihnen zu ihm zu sagen: Ich bin es doch nicht, Herr?
23
Er aber antwortete und sprach: Der mit mir die Hand in die Schüssel eintaucht(d), dieser wird mich überliefern.
24
Der Sohn des Menschen geht zwar dahin, wie über ihn geschrieben steht; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Sohn des Menschen überliefert wird! Es wäre jenem Menschen gut, wenn er nicht geboren wäre.
25
Judas aber, der ihn überlieferte, antwortete und sprach: Ich bin es doch nicht, Rabbi? Er spricht zu ihm: Du hast es gesagt.

Jesus setzt das Abendmahl ein

26
Während sie aber aßen, nahm Jesus Brot, segnete(e), brach und gab es den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; dieses ist mein Leib.
27
Und er nahm [den] Kelch und dankte und gab ihnen denselben und sprach: Trinket alle daraus.
28
Denn dieses ist mein Blut, das des [neuen] Bundes, welches für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.
29
Ich sage euch aber, daß ich von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis an jenem Tage, da ich es neu mit euch trinken werde in dem Reiche meines Vaters.
30
Und als sie ein Loblied gesungen hatten, gingen sie hinaus nach dem Ölberg.

Jesus sagt Petrus' Verleugnung voraus

(Sacharja 13,7-9; Markus 14,27-31; Lukas 22,31-38; Johannes 13,36-38)
31
Da spricht Jesus zu ihnen: Ihr werdet euch alle in dieser Nacht an mir ärgern; denn es steht geschrieben: „Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden“.(f)
32
Nachdem ich aber auferweckt sein werde, werde ich vor euch hingehen nach Galiläa.
33
Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Wenn sich alle an dir ärgern werden, ich werde mich niemals ärgern.
34
Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, daß du in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, mich dreimal verleugnen wirst.
35
Petrus spricht zu ihm: Selbst wenn ich mit dir sterben müßte, werde ich dich nicht verleugnen. Gleicherweise sprachen auch alle Jünger.

Das Gebet im Garten

(Markus 14,32-42; Lukas 22,39-46)
36
Dann kommt Jesus mit ihnen an einen Ort, genannt Gethsemane, und er spricht zu den Jüngern: Setzet euch hier, bis ich hingegangen bin und dort gebetet habe.
37
Und er nahm den Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit, und fing an betrübt und beängstigt zu werden.
38
Dann spricht er zu ihnen: Meine Seele ist sehr betrübt bis zum Tode; bleibet hier und wachet mit mir.
39
Und er ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an(g) mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.
40
Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend; und er spricht zu Petrus: Also nicht eine Stunde vermochtet ihr mit mir zu wachen?
41
Wachet und betet, auf daß ihr nicht in Versuchung kommet; der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach.
42
Wiederum, zum zweiten Male, ging er hin und betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht [an(h) mir] vorübergehen kann, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille.
43
Und als er kam, fand er sie wiederum schlafend, denn ihre Augen waren beschwert.
44
Und er ließ sie, ging wiederum hin, betete zum dritten Male und sprach dasselbe Wort.
45
Dann kommt er zu den Jüngern und spricht zu ihnen: So schlafet denn fort und ruhet aus; siehe, die Stunde ist nahe gekommen, und der Sohn des Menschen wird in Sünderhände überliefert.
46
Stehet auf, laßt uns gehen; siehe, nahe ist gekommen der mich überliefert.

Verrat und Verhaftung in Gethsemane

(Markus 14,43-52; Lukas 22,47-53; Johannes 18,1-14)
47
Und während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer der Zwölfe, und mit ihm eine große Volksmenge mit Schwertern und Stöcken, von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes.
48
Der ihn aber überlieferte, hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen irgend ich küssen werde, der ist es; ihn greifet.
49
Und alsbald trat er zu Jesu und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi! und küßte ihn sehr(i).
50
Jesus aber sprach zu ihm: Freund, wozu bist du gekommen! Dann traten sie herzu und legten die Hände an Jesum und griffen ihn.
51
Und siehe, einer von denen, die mit Jesu waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert und schlug den Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das Ohr ab.
52
Da spricht Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort; denn alle, die das Schwert nehmen, werden durchs Schwert umkommen.
53
Oder meinst du, daß ich nicht jetzt meinen Vater bitten könne, und er mir mehr als zwölf Legionen Engel stellen werde?
54
Wie sollten denn die Schriften erfüllt werden, daß es also geschehen muß?
55
In jener Stunde sprach Jesus zu den Volksmengen: Seid ihr ausgezogen wie gegen einen Räuber mit Schwertern und Stöcken, mich zu fangen? Täglich saß ich bei euch, im Tempel(j) lehrend, und ihr habt mich nicht gegriffen.
56
Aber dies alles ist geschehen, auf daß die Schriften der Propheten erfüllt würden. Da verließen ihn die Jünger alle und flohen.

Jesus stellt sich dem Sanhedrin

(Markus 14,53-65; Lukas 22,66-71; Johannes 18,19-24)
57
Die aber Jesum gegriffen hatten, führten ihn hinweg zu Kajaphas, dem Hohenpriester, wo die Schriftgelehrten und die Ältesten versammelt waren.
58
Petrus aber folgte ihm von ferne bis zu dem Hofe des Hohenpriesters und ging hinein und setzte sich zu den Dienern, um das Ende zu sehen.
59
Die Hohenpriester aber und die Ältesten und das ganze Synedrium suchten falsches Zeugnis wider Jesum, damit sie ihn zum Tode brächten;
60
und sie fanden keines, wiewohl viele falsche Zeugen herzutraten. Zuletzt aber traten zwei falsche Zeugen herzu
61
und sprachen: Dieser sagte: Ich kann den Tempel(k) Gottes abbrechen und in drei Tagen ihn aufbauen.
62
Und der Hohepriester stand auf und sprach zu ihm: Antwortest du nichts? Was zeugen diese wider dich?
63
Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester hob an und sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei dem lebendigen Gott, daß du uns sagest, ob du der Christus bist, der Sohn Gottes!
64
Jesus spricht zu ihm: Du hast es gesagt. Doch ich sage euch: Von nun an werdet ihr den Sohn des Menschen sitzen sehen zur Rechten der Macht und kommen auf den Wolken des Himmels.
65
Da zerriß der Hohepriester seine Kleider und sprach: Er hat gelästert; was bedürfen wir noch Zeugen? siehe, jetzt habt ihr die Lästerung gehört.
66
Was dünkt euch? Sie aber antworteten und sprachen: Er ist des Todes schuldig.
67
Dann spieen sie ihm ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten; etliche aber gaben ihm Backenstreiche
68
und sprachen: Weissage uns, Christus, wer ist es, der dich schlug?

Petrus verleugnet Jesus und weint bitterlich

(Markus 14,66-72; Lukas 22,54-62; Johannes 18,15-18)
69
Petrus aber saß draußen im Hofe; und es trat eine Magd zu ihm und sprach: Auch du warst mit Jesu, dem Galiläer.
70
Er aber leugnete vor allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst.
71
Als er aber in das Tor(l) hinausgegangen war, sah ihn eine andere; und sie spricht zu denen, die daselbst waren: Auch dieser war mit Jesu, dem Nazaräer.
72
Und wiederum leugnete er mit einem Eide: Ich kenne den Menschen nicht!
73
Kurz nachher aber traten die Dastehenden herzu und sprachen zu Petrus: Wahrhaftig, auch du bist einer von ihnen, denn auch deine Sprache macht dich offenbar.
74
Da fing er an sich zu verwünschen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht! Und alsbald krähte der Hahn.
75
Und Petrus gedachte des Wortes Jesu, der [zu ihm] gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

Fußnoten

(a)26:12 O. zu meiner Einbalsamierung
(b)26:15 O. Silbersekel
(c)26:15 O. wogen ihm ... dar
(d)26:23 O. eingetaucht hat
(e)26:26 O. lobpries, dankte
(f)26:31 Sach. 13,7
(g)26:39 W. von
(h)26:42 W. von
(i)26:49 O. vielmals, od. zärtlich
(j)26:55 die Gebäude; s. d. Anm. zu Kap. 4,5
(k)26:61 das Heiligtum; vergl. V. 55
(l)26:71 O. dem Torweg, die Torhalle

Das Komplott, Jesus zu töten

(Markus 14,1-2; Lukas 22,1-2; Johannes 11,45-57)
1
Und es geschah, als Jesus alle diese Reden vollendet hatte, sprach er zu seinen Jüngern:
2
Ihr wisset, dass nach zwei Tagen Ostern ist, und der Menschensohn überliefert werden wird, um gekreuzigt zu werden.
3
Da versammelten sich die Hohenpriester und die Ältesten des Volkes in dem Hofe des Hohenpriesters, welcher Kaiphas hieß.
4
Und sie hielten Rat, um Jesus mit List zu ergreifen und zu töten.
5
Sie sagten aber: Nur nicht am Festtage, damit nicht etwa ein Aufruhr unter dem Volke entstehe.

Die Salbung in Bethanien

(Markus 14,3-9; Lukas 7,36-50; Johannes 12,1-8)
6
Als aber Jesus in Bethanien war im Hause Simons, des Aussätzigen,
7
trat zu ihm ein Weib, das hatte ein Gefäß von Alabaster mit kostbarem Salböle, und sie goß es über sein Haupt aus, während er zu Tische war.
8
Als das die Jünger sahen, wurden sie unwillig, und sprachen: Wozu diese Verschwendung?
9
Denn es hätte dies teuer verkauft und den Armen gegeben werden können.
10
Jesus aber wusste es und sprach zu ihnen: Was behelligt ihr dieses Weib? Sie hat ja ein gutes Werk an mir getan.
11
Denn die Armen habet ihr allezeit bei euch; mich aber habet ihr nicht allezeit.
12
Denn indem sie diese Salbe über meinen Leib ausgoß, hat sie es zu meinem Begräbnisse getan.
13
Wahrlich, ich sage euch, wo man immer in der ganzen Welt dies Evangelium verkünden wird, wird auch, was sie getan hat, zu ihrem Gedächtnisse gesagt werden.

Judas willigt ein, Jesus zu verraten

(Markus 14,10-11; Lukas 22,3-6)
14
Damals ging einer von den Zwölfen, welcher Judas Iskariot hieß, zu den Hohenpriestern,
15
und sprach zu ihnen: Was wollet ihr mir geben, und ich werde ihn euch überliefern? Sie aber setzten ihm dreißig Silberlinge aus.
16
Und von da an suchte er Gelegenheit, ihn zu überliefern.

Jesus feiert das Passahfest mit seinen Jüngern

(Markus 14,12-16; Lukas 22,7-13)
17
Am ersten Tage aber der ungesäuerten Brote, traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wo willst du, dass wir dir das Osterlamm zu essen bereiten?
18
Jesus aber sprach: Gehet in die Stadt zu einem gewissen Manne, und saget zu ihm: Der Meister spricht: Meine Zeit ist nahe; bei dir halte ich Ostern mit meinen Jüngern.
19
Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus aufgetragen hatte, und bereiteten das Ostermahl.
(Markus 14,17-26; Lukas 22,14-23; 1. Korinther 11,17-34)
20
Als es aber Abend geworden war, ließ er sich mit seinen zwölf Jüngern zu Tische nieder.
21
Und da sie aßen, sprach er: Wahrlich, ich sage euch, einer von euch wird mich verraten!
22
Da wurden sie sehr betrübt, und einer um den andern fing an zu fragen: Ich bin es doch nicht, Herr?
23
Er aber antwortete, und sprach: Der die Hand mit mir in die Schüssel tunket, dieser wird mich überantworten.
24
Der Menschensohn zwar geht hin, wie von ihm geschrieben ist; wehe aber jenem Menschen, durch welchen der Menschensohn überliefert wird; es wäre gut für ihn, wenn jener Mensch nicht geboren wäre!
25
Judas aber, der ihn verraten hat, erwiderte, und sprach: Ich bin es doch nicht, Rabbi? Er antwortete ihm: Du hast es gesagt.

Jesus setzt das Abendmahl ein

26
Während sie aber aßen, nahm Jesus Brot, segnete und brach es, gab es seinen Jüngern, und sprach: Nehmet hin, und esset, dies ist mein Leib!
27
Und er nahm den Kelch, dankte, und gab ihnen denselben, indem er sprach: Trinket alle daraus;
28
denn dieses ist mein Blut des neuen Testamentes, welches für viele vergossen werden wird zur Vergebung der Sünden.
29
Ich sage euch aber: Ich werde von nun an nicht mehr trinken von diesem Gewächse des Weinstocks, bis zu jenem Tage, da ich es erneuert mit euch trinken werde im Reiche meines Vaters.
30
Und nachdem sie den Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus auf den Ölberg.

Jesus sagt Petrus' Verleugnung voraus

(Sacharja 13,7-9; Markus 14,27-31; Lukas 22,31-38; Johannes 13,36-38)
31
Da sprach Jesus zu ihnen: In dieser Nacht werdet ihr alle an mir Anstoß nehmen, denn es steht geschrieben: Ich will den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden zerstreut werden.
32
Nachdem ich aber auferstanden sein werde, werde ich euch vorausgehen nach Galiläa.
33
Da antwortete Petrus und sprach zu ihm: Und wenn alle an dir Anstoß nehmen, ich werde niemals Anstoß nehmen.
34
Jesus aber sagte zu ihm: Wahrlich, ich sage dir, in dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen!
35
Da sprach Petrus zu ihm: Wenn ich auch mit dir sterben müsste, werde ich dich doch nicht verleugnen. In gleicher Weise sprachen auch alle Jünger.

Das Gebet im Garten

(Markus 14,32-42; Lukas 22,39-46)
36
Da kam Jesus mit ihnen in einen Meierhof, Gethsemani genannt, und sprach zu seinen Jüngern: Setzet euch hier, während ich dorthin gehe und bete.
37
Und er nahm den Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit sich, und fing an, sich zu betrüben und zu bangen.
38
Da sprach er zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis in den Tod, bleibet hier und wachet mit mir!
39
Und nachdem er ein wenig vorwärts gegangen war, fiel er auf sein Angesicht, betete, und sprach: Mein Vater! wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; jedoch nicht wie ich will, sondern wie du.
40
Und er kam zu seinen Jüngern, und fand sie schlafend, und sprach zu Petrus: So vermochtet ihr nicht eine Stunde mit mir zu wachen?
41
Wachet und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet! Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber ist schwach.
42
Wiederum ging er zum zweiten Male hinweg, betete, und sprach: Mein Vater! Wenn dieser Kelch nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille.
43
Und er kam wieder und fand sie schlafend; denn ihre Augen waren schwer geworden.
44
Da verließ er sie, ging wieder hinweg, und betete zum dritten Male, indem er die nämlichen Worte sprach.
45
Dann kam er zu seinen Jüngern und sprach zu ihnen: Schlafet nunmehr und ruhet! Sehet, die Stunde ist herbeigekommen, da der Menschensohn in die Hände der Sünder überliefert wird.
46
Stehet auf, lasset uns gehen! Sehet, er ist genaht, der mich verraten wird!

Verrat und Verhaftung in Gethsemane

(Markus 14,43-52; Lukas 22,47-53; Johannes 18,1-14)
47
Und während er noch redete, siehe, da kam Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm ein großer Hause mit Schwertern und Knütteln, gesendet von den Hohenpriestern und Ältesten des Volkes.
48
Der aber, welcher ihn verriet, gab ihnen ein Zeichen, und sagte: Den ich küssen werde, der ist es, ergreifet ihn!
49
Und alsogleich trat er zu Jesus hinzu und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi! Und er küsste ihn.
50
Jesus aber sprach zu ihm: Freund! wozu bist du gekommen? Da traten sie hinzu, und legten Hand an Jesus, und ergriffen ihn.
51
Und siehe, einer von denen, welche mit Jesus waren, streckte die Hand aus, zog sein Schwert, und schlug den Knecht des Hohenpriesters, und hieb ihm ein Ohr ab.
52
Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinem Ort! Denn alle, die das Schwert ergreifen, werden durch das Schwert umkommen.
53
Oder meinst du, ich kann meinen Vater nicht bitten, und er wird mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel zu Gebote stellen?
54
Wie wird dann aber die Schrift erfüllet werden, dass es so geschehen muss?
55
In jener Stunde sprach Jesus zu den Scharen: Gleich wie auf einen Räuber seid ihr ausgezogen mit Schwertern und Knütteln, mich gefangen zu nehmen. Täglich las ich bei euch, und lehrte im Tempel, und ihr ergriffet mich nicht.
56
Dies alles aber ist geschehen, damit die Schriften der Propheten erfüllt würden. Da verließen ihn alle Jünger und entflohen.

Jesus stellt sich dem Sanhedrin

(Markus 14,53-65; Lukas 22,66-71; Johannes 18,19-24)
57
Jene aber, welche Jesus ergriffen hatten, führten ihn zu Kaiphas, dem Hohenpriester, wo sich die Schriftgelehrten und Ältesten versammelt hatten.
58
Petrus aber folgte ihm von ferne bis zu dem Hofe des Hohenpriesters. Und in das Innere eingetreten, setzte er sich zu den Dienern, um den Ausgang zu sehen.
59
Die Hohenpriester aber und der gesamte Rat suchten falsches Zeugnis wider Jesus, damit sie ihn in den Tod brächten;
60
doch sie fanden keines, obwohl viele falsche Zeugen aufgetreten waren. Zuletzt aber kamen zwei falsche Zeugen,
61
und sprachen: Dieser hat gesagt: Ich kann den Tempel Gottes abbrechen, und nach drei Tagen ihn wieder aufbauen.
62
Da stand der Hohepriester auf, und sprach zu ihm: Du antwortest nichts auf das, was diese gegen dich bezeugen?
63
Jesus aber schwieg. Und der Hohepriester sprach zu ihm: Ich beschwöre dich bei Gott, dem Lebendigen, dass du uns sagest, ob du Christus, der Sohn Gottes, bist!
64
Jesus sprach zu ihm: Du hast es gesagt! Ich sage euch aber: Von nun an werdet ihr den Menschensohn sehen, sitzend zur Rechten der Kraft Gottes, und kommend auf den Wolken des Himmels.
65
Da zerriss der Hohepriester seine Kleider, und sprach: Er hat Gott gelästert! Was haben wir noch Zeugen nötig? Siehe, nun habt ihr die Gotteslästerung gehört.
66
Was dünket euch? Sie aber antworteten, und sprachen: Er ist des Todes schuldig!
67
Dann spieen sie in sein Angesicht, und schlugen ihn mit Fäusten, andere aber gaben ihm Backenstreiche,
68
und sprachen: Weissage uns, Christus! Wer ist´s, der dich geschlagen hat?

Petrus verleugnet Jesus und weint bitterlich

(Markus 14,66-72; Lukas 22,54-62; Johannes 18,15-18)
69
Petrus aber saß draußen in dem Hofe; und eine Magd trat zu ihm hin, und sprach: Du warest auch bei Jesus, dem Galiläer!
70
Doch er leugnete vor allen, und sprach: Ich weiss nicht, was du sagst.
71
Als er aber durch den Torweg hinausging, sah ihn eine andere Magd, und sprach zu denen, die dort waren: Auch dieser war bei Jesus, dem Nazarener!
72
Doch er leugnete abermals mit einem Eidschwure: ich kenne den Menschen nicht!
73
Und nach einer kleinen Weile traten die Umstehenden hinzu, und sagten zu Petrus: Wahrlich, auch du bist einer von ihnen; denn auch deine Sprache macht dich kenntlich!
74
Da fing er an, Verwünschungen auszusprechen und zu schwören, dass er den Menschen nicht kenne. und alsbald krähte der Hahn:
75
Da erinnerte sich Petrus des Wortes Jesu, wie er gesagt hatte: Ehe der Hahn krähet, wirst du mich drei Mal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.