Gottes Neue Offenbarungen

Der Brief des Paulus an die Römer

Volksbibel 2000

- Kapitel 8 -

Frei von innewohnender Sünde

(Hesekiel 36,16-38; Galater 5,16-26)
1
Also gibt es jetzt keine Verurteilung für die in Christus Jesus.
2
Denn das Gesetz des Geistes, des Lebens in Christus Jesus, hat dich vom Gesetz der Sünde und des Todes befreit.
3
Was nämlich das Gesetz, weil es infolge des Fleisches zu schwach war, nicht vermochte, das hat Gott bewirkt: Er hat seinen eigenen Sohn um der Sünde willen in der Gestalt des sündigen Fleisches gesandt und die Sünde an seinem Fleisch verurteilt.
4
So sollte die Vorschrift des Gesetzes an uns erfüllt werden, die wir nicht mehr nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist wandeln.
5
Die nach dem Fleisch leben, sinnen auf das, was das Fleisch will; die nach dem Geist leben, sinnen auf das, was der Geist will.
6
Das Trachten des Fleisches führt zum Tod, das Trachten des Geistes zum Leben und Frieden.
7
Insofern ist das Trachten des Fleisches Feindschaft gegen Gott; es ordnet sich dem Gesetz Gottes nicht unter und vermag es auch nicht.
8
Die dem Fleisch leben, können Gott nicht gefallen.
9
Ihr jedoch lebt nicht dem Fleisch, sondern dem Geist, wenn wirklich der Geist Gottes in euch wohnt. Wenn freilich einer den Geist Christi nicht hat, so gehört er ihm nicht an.
10
Ist aber Christus in euch, so ist der Leib zwar dem Tod verfallen um der Sünde willen, der Geist aber lebt um der Gerechtigkeit willen.
11
Wohnt aber der Geist dessen in euch, der Jesus von den Toten auferweckt hat, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, durch seinen Geist, der in euch wohnt, auch eure sterblichen Leiber zum Leben auferwecken.

Sohnschaft durch den Geist

12
Wir sind darum, Brüder, nicht mehr dem Fleisch verpflichtet, um nach dem Fleisch zu leben.
13
Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, werdet ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Triebe des Fleisches ertötet, werdet ihr leben.
14
Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Kinder Gottes.
15
Ihr habt ja nicht den Geist der Knechtschaft empfangen, um von neuem in Furcht zu leben, sondern ihr habt den Geist der Kindschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!
16
Eben dieser Geist bezeugt unserem Geist, daß wir Kinder Gottes sind.
17
Sind wir aber Kinder, so auch Erben: Erben Gottes und Miterben Christi. Nur müssen wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden.

Vom Leiden zur Herrlichkeit

(2. Korinther 5,1-10)
18
Ich bin der Ansicht, daß die Leiden dieser Zeit mit der künftigen Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll, nicht zu vergleichen sind.
19
Sehnsüchtig erwartet die Schöpfung das Offenbarwerden der Söhne Gottes.
20
Denn die Schöpfung wurde der Nichtigkeit unterworfen, nicht nach eigenem Willen, sondern durch den, der sie unterwarf. Doch bleibt ihr die Hoffnung,
21
daß sie von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes befreit wird.
22
Wir wissen ja, daß die ganze Schöpfung bis zur Stunde seufzt und in Wehen liegt;
23
nicht allein sie, sondern auch wir, die wir die Erstlingsgabe des Geistes bereits besitzen: wir seufzen in unserem Innern und harren auf die Gotteskindschaft und die Erlösung unseres Leibes.
24
Wohl sind wir gerettet, aber wir stehen noch im Hoffen. Die Hoffnung, die man erfüllt sieht, ist keine Hoffnung mehr. Denn wie soll man noch erhoffen, was man sichtbar vor sich hat?
25
Wenn wir erhoffen, was wir noch nicht sehen, so warten wir in Geduld.
26
So steht auch der Geist uns in unserer Schwachheit bei. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, so, wie es nötig ist. Da tritt der Geist mit unaussprechlichem Seufzen für uns ein.
27
Der aber die Herzen erforscht, weiß, was der Geist begehrt, weil er im Sinne Gottes für die Heiligen eintritt.
(Epheser 1,3-14)
28
Wir wissen, daß denen, die Gott lieben, alles zum Besten gereicht. Sie sind ja nach seinem Ratschluß berufen.
29
Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bild seines Sohnes gleichförmig zu werden. Er sollte der Erstgeborene unter vielen Brüdern sein.
30
Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen, und die er berufen hat, die hat er auch gerechtfertigt, und die er gerechtfertigt hat, die hat er auch verherrlicht.

Gottes ewige Liebe

31
Was sollen wir zu alldem sagen? Wenn Gott für uns ist, wer ist dann gegen uns?
32
Der seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat: wird er uns mit ihm nicht alles schenken?
33
Wer soll gegen die Auserwählten Gottes Anklage erheben? Gott, der sie für gerecht erklärt?
34
Wer soll sie verdammen? Christus Jesus, der gestorben ist, noch mehr: der auferweckt zur Rechten Gottes ist und für uns eintritt?
(Psalm 44,1-26)
35
Wer wird uns trennen von der Liebe Christi? Bedrängnis oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?
36
Es steht ja geschrieben: Deinetwegen werden wir täglich hingemordet, werden Opferschafen gleichgeachtet.
37
Aber in all dem bleiben wir siegreich in dem, der uns geliebt hat.
38
Denn ich bin überzeugt: Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Kräfte,
39
weder Hohes noch Niederes noch sonst etwas Erschaffenes vermag uns von der Liebe Gottes zu scheiden, die da ist in Christus Jesus, unserem Herrn.