Gottes Neue Offenbarungen

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Betreff:
Die Rede des Gastes am zweiterrichteten Tische machte alles im Thronsaale Lamechs stutzen, und alles ward ergriffen von der Kraft seiner Worte.

Haushaltung Gottes 3, Kapitel 43 ff
Der Lamech aber wusste nicht, was er in der Schnelligkeit tun sollte. Er wandte sich darum alsobald an den Henoch und sagte zu ihm:
"Höre, du mein geliebtester, erhabenster Freund und Bruder in aller Liebe des Herrn, dieser Mensch spricht ja, als wenn er auch zu einem Führer vom Herrn aus erwählt wäre! Fürwahr, solche Worte hätten auch deinem Munde durchaus keine Schande gemacht, und ich selbst würde mich für endlos glücklich preisen, wenn mein Mund ähnlichermassen einer solchen Rede fähig wäre; aber da hat's eben bei mir noch einen überaus starken Haken!
Sage mir doch, du mein geliebtester Henoch, so es dir gut deucht: Sollen wir diesen überaus weisen Redner nicht alsobald an unseren Tisch ziehen?!"

Und der Henoch erwiderte dem Lamech: "Wenn aber du, mein geliebter Bruder, solches tust, wirst du dadurch nicht diesem Tische mehr Ehre einräumen, als sie da hat der andere Tisch?! - Darum meine ich, es ist genug, so wir SeineWorte wohl behorchen und ihren guten Sinn in uns behalten!
So du dieses ein wenig überdenkst, da sage mir dann, ob du damit nicht auch einverstanden bist; denn hier bist du zu Hause und sollst doch auch einen freien Willensrat haben in dir und danach handeln!"

Hier sann der Lamech ein wenig nach und kam bald mit folgenden Worten heraus, welche also lauteten: "O liebster, herrlicher Bruder Henoch, was soll ich da noch nach meinem Willensrat handeln, wo ich auf den ersten Augenblick ersehe, wie aus deinen Worten eine nur zu sehr leuchtende Weisheit strahlt?!
Daher will ich mir den Redner bloss nur recht gut merken und will ihn erst nach der aufgehobenen Mahlzeit an mich ziehen und mich mit ihm in eine nähere Bekanntschaft setzen! Ich meine, das wird doch wohl nicht gefehlt sein?"

Und der Henoch sprach zum Lamech: "Geliebtester Bruder, tue das, was du dir vorgenommen hast, und es wird recht und billig sein vor Gott und aller Welt!"

Nach dieser Rede Henochs erhob sich wieder der Gast am andern Tische und fing an, also zu sprechen, und seine Worte lauteten:
"Freunde, Brüder und Schwestern! Wir haben uns alle bestens gestärkt an dieser guten Mahlzeit. Unsere Glieder zucken darob vor freudigem Wohlgefühle, und unsere Seele hat nun eine leichte Mühe, dem Leibe eine wohlgeschmeidige Regsamkeit zu geben. Dafür sei dem erhabensten, heiligen Geber aller guten Gaben aller Dank auch und alle unsere Liebe allzeit und ewig! Aber es ist der Leib nicht die Hauptsache des Menschen, sondern nur ein werkzeugliches Mittel zur Erreichung des ewigen, heiligen Zweckes, welcher da steht im Grunde der ewigen, göttlichen Ordnung. Wenn es sich aber mit unserem Leibe notwendig doch also nur und unmöglich anders verhält, so ist 4es ja doch sonnenklar, dass dann im Menschen ganz etwas anderes, also noch ein ganz anderer, höherer Mensch stecken muss, um dessentwillen so ganz eigentlich der Leib, den wir alle jetzt so recht tüchtig abgefüttert haben, da ist, und um dessen vorteilhafteste Ernährung wir demnach denn auch allzeit am allermächtigsten besorgt sein sollten.
Ihr saget nun sicher unter euch so in eurem Herzen: 'Das wäre freilich wohl sehr gut und nützlich; wenn man aber nur auch sogleich wüsste, womit man so ganz eigentlich den inneren Menschen ernähren sollte!
Wir sehen wohl auf der Erde allerlei Früchte für den Leib erwachsen und reifen, aber einen Baum, auf dem da Früchte zur dienlichen Ernährung des inneren Menschen wachsen und reifen möchten, vermögen wir nicht ausfindig zu machen!'
Das ist richtig, Meine geliebten Freunde, Brüder und Schwestern, aber Ich will euch hier etwas anderes sagen, und so höret denn: Sehet, der Herr hat alles also geordnet, dass da die Materie sich ernährt aus der Materie, die Seele aus der Seele, die Liebe aus der Liebe und der Geist aus dem Geiste!
Die Liebe aber ist des Geistes Grund und des inneren Menschen allereigentlichstes Wesen, und wir demnach unserem inneren Menschen keine bessere Nahrung verschaffen, als wenn wir ihn sättigen mit der Liebe zu Gott. Durch diese Liebe wird er kräftig und mächtig und wird ein Herr in diesem seinem Hause werden, welches da ist die unsterbliche Seele und der sterbliche Leib. Es müssen aber die Speisen für den Leib entweder schon von der Natur oder durch die Kochkunst der Menschen vorbereitet werden, auf dass sie geniessbar sind; so denn muss auch um so mehr die Kost für den Geist bestens vorbereitet sein!
Das Wort in uns aber ist diese Vorbereitung der Kost des Geistes; darum wollen wir denn auch mit dem Worte die Kost vorbereiten und dann erst stärken mit ihr unsern Geist!"

Hier zupfte der Lamech den Henoch und sagte zu ihm: "Bruder, was sagst denn du dazu? Der redet ja wie ein Prophet!"
Der Henoch aber sagte zum Lamech: "Er ist noch nicht zu Ende, daher wollen wir Ihn weiter hören und dann erst unsere Betrachtungen darüber anstellen! - Er beginnt zu reden; also horchen wir!"

Und der Redner am anderen Tische sprach weiter: "Das Wort, lebendig kommend aus unserem Herzen, ist es aber, das Ich als die Vorbereitung der Liebe zu Gott, welche da ist die wahre Kost für den Geist, bezeichnet haben will.
Ich sage euch: Das Wort, ja das lebendige wahre, rechte Wort aus dem Grunde unseres Herzens, ist alles in allem; es durchdringt die Materie, löst sie auf in Geistiges und nährt dann mit der Auflösung der Materie den Geist. Das ist's aber dann - wie Ich ehedem schon bemerkt habe -, dass nämlich der Geist nur den Geist, wie die Seele die Seele und die Materie die Materie nährt. Denn das Wort in uns, als der sich hell aussprechende Gedanke im Herzen, ergreift die Materie, teilt sie und beschaut sie in ihrem Wunderbaue. In dieser Beschauung sättigt sich schon die Seele; denn das entzückende Gefühl der Seele an der Beschauung wunderbar schöner Formen ist ihre Sättigung!"

(Unterbruch der Rede; Frotsetzung folgt)
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