Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 1

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Erste Botenaussendung. Große Missionslehre

- Kapitel 135 -

Matthäus des Zöllners Rede an seine Mitapostel. Des Herrn Verhaltenswinke für Seine Missionsarbeiter

27./30. 12. 1851
Wie Ich sonach die zwölf Jünger zu Meinen Boten und Vorläufern erwählte, ihnen durch die Auflegung Meiner Hände allerlei Macht erteilte und ihnen auch gedrängt die Weisung gab, was sie zu tun haben würden, so baten Mich aber dennoch alle die erwählten Zwölf inständigst, daß Ich ihnen eine vollständige Weisung geben sollte, was sie tun, was und wie sie reden und lehren, wie sie sich benehmen sollten, und was hie und da ihr Los sein werde. Denn sie alle hatten eine nicht unbedeutende Furcht vor den vielen Pharisäern und Schriftgelehrten.
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Der einzige, Matthäus der Zöllner, war etwas mutiger und sagte bei den von den Zwölfen dargestellten verschiedenen Bedenklichkeiten: ,,Ei was, ich bin ein Grieche; mir können sie nicht leichtlich etwas machen! Zugleich habe ich eine gesunde Zunge und zwei sehr kräftige Arme und bin obendrauf laut handgreiflichen Dokumenten ein römischer Bürger, an den kein frecher Jude seine Hand zu legen wagen darf, und so werde ich wenigstens öffentlich mit ihnen schon abkommen; vor geheimen und meuchlerischen Nachstellungen aber wird mich der allmächtige Geist unseres Herrn und Meisters schützen, und so habe ich der besten Waffen in großer Menge, selbst gegen die verschmitztesten Feinde, und fürchte somit die ganze Hölle nicht! Ihr alle aber seid zum größten Teile Galiläer, was soviel sagen will als Antitempler, und mehr Griechen als Juden und habt die Römer zu Freunden; was sollet ihr bei solchen Umständen auch fürchten? Überhaupt müssen wir voll Mutes sein, wenn es sich um die Ausführung so endlos großer und heiliger Dinge handelt! Laßt die Erde zu Trümmern zusammenrütteln; der rechte Mann muß, den Tod verachtend, auf den Trümmern stehenbleiben und nicht wanken wie ein Sumpfrohr! - Aber für eine erschöpfende und volle Weisung vor diesem großen und heiligen Geschäfte bin ich auch; denn wir müssen es wohl wissen, was wir zu tun und zu reden haben werden und sollen!"
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Nach dieser energischen Rede des Matthäus d. Z. bekamen alle mehr Mut, und es fing sie ordentlich an den Achseln an zu jucken, als ob sie schon lieber davonfliegen als zu Fuße wandeln möchten.
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Da stellte Ich Mich in ihre Mitte und sagte zu ihnen: ,,So seid denn versammelten Geistes; Ich will euch denn nun alles kundtun und euch nichts vorenthalten, was euch zu wissen not tut.
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Bei der ersten Versendung werdet ihr zwar nicht alles das erfahren, was Ich euch nun kundtun werde; aber nachdem Ich werde aufgefahren sein leibhaftig von dieser Erde in Meine Himmel, zu bereiten für euch ewige Wohnungen in des Vaters Hause, da werdet ihr das alles erfahren, was Ich euch nun in einem für jetzt wie für die volle Zukunft offenbaren werde. Habet darum wohl acht und fasset es, was für jetzt und was für nachher!
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Was Ich aber jetzt euch sagen werde, das werden auch alle mehr oder weniger erfahren, die vollends in eure Fußstapfen nach euch in Meinem Namen treten werden. Du, Schreiber Matthäus, aber sollst nun so wie auf Garizim Mir alles vom Munde nachschreiben, was Ich jetzt reden werde; denn solches darf für die Welt nicht untergehen, da es sein wird ein scharfes Zeugnis wider sie!"
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Matthäus der Schreiber macht sich nun zum Schreiben bereit, und Ich sage zu den Zwölfen:
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Vor allem gehet nun nicht auf den Straßen der Heiden! Das heißt:
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Gehet nicht, wie die Heiden, mit Gewalt einher und meidet auch euch als zu wüst bekannte Völker; denn Hunden und Schweinen sollet ihr nicht das Evangelium vom Reiche Gottes verkündigen. Denn ein Schwein bleibt Schwein, und der Hund kehrt stets zu dem wieder gierig zurück, was er gespieen hat. Das also will Ich damit gesagt haben, daß Ich euch rate, auf der Heiden Straße nicht einherzugehen.
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Also ziehet auch nicht in die Städte der Samariter! Warum? Diesen habe Ich bereits an eurer Seite und unter euren Augen einen Apostel gestellt, und sie bedürfen fürs erste euer nicht, und fürs zweite würdet ihr um so schlechter bei den Juden aufgenommen werden, so sie erführen, daß ihr mit ihren verhaßtesten Feinden eine gemeinsame Sache habt. (Matth.10,5) Aber zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel ziehet allerorts mutig hin! (Matth.10,6)
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So ihr zu ihnen kommet, da prediget ihnen und saget und zeiget es ihnen in verständlicher Weise, wie nun das Himmelreich nahe zu ihnen gekommen sei! (Matth.10,7) Und so sie euch hören werden und werden annehmen eure Predigt, da machet dann gesund ihre Kranken, reiniget die Aussätzigen, wecket auf ihre Toten, - wo es nötig ist, wie es euch der Geist zeigen wird, dem Leibe nach, allenthalben aber und vor allem geistig! - (NB. Dies hat Matthäus aus dem Grunde nicht niedergeschrieben, weil unter dem Gebote, die Toten zu erwecken, ohnehin hauptsächlich die geistige Erweckung zu verstehen ist.)
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Treibet die Teufel aus und verwahret sie vor deren möglicher Rückkehr! Aber vor allem wohl gemerkt, daß ihr dafür ja von niemandem euch etwas zahlen lasset! Denn umsonst habt ihr es von Mir empfangen, und eben also sollet ihr es auch wieder in Meinem Namen hergeben!" (Matth.10,8) - Diesen Beisatz machte Ich damals hauptsächlich des Judas Ischariot wegen, der da heimlich bei sich gleich zu berechnen anfing, wieviel er sich für eine oder die andere einmal geleistete Hilfe werde zahlen lassen. Besonders für die Totenerweckung eines Menschen, an dem irgend sehr Reichen ungemein viel gelegen wäre, wollte er tausend Pfunde verlangen! Da Ich aber solches Rechnen im Herzen des Verräters nur zu geschwinde merkte, so machte Ich auch sogleich obigen Beisatz, zu welchem der Betreffende aber freilich ein etwas saures Gesicht machte, was dem ihm gegenüberstehenden Thomas nicht entging, der sich nicht enthalten konnte, inzwischen diese Bemerkung zu machen: ,,Nun, nun, du machst ja ein Gesicht, wie einer, der da wucherische Interessen zu fordern hat, dem aber das Gericht einen recht armdicken Strich durch seine Rechnung macht!"
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Sagt Judas: ,,Das geht dich wenig an, was ich für ein Gesicht mache! Am Ende werde ich dir noch über mein Gesicht müssen Rechnung tragen?! Bin ich doch so gut berufen und nun erwählt wie du; was korrigierst du mich denn hernach in einem fort?"
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Sagt Thomas: ,,Ich korrigiere dich nicht; aber eine Frage an dich bei gewissen Gelegenheiten wird doch hoffentlich erlaubt sein? Warum hast denn du früher kein so saures Gesicht gemacht, als uns der Herr allerlei wunderbare Macht erteilt und gezeigt hat, wie wir sie ausüben können und sollen? Wie aber der Herr sagte, daß wir das umsonst tun sollen, so ward dein Gesicht gleich essigsauer; ja, warum denn? Hast du denn einen Krampf bekommen, der deine Wangen und deine Stirne so sauerfaltig verzerrte? Rede offen, so du Mut besitzest!"
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Sagt Judas zu Mir: ,,Herr, so verweise es ihm doch einmal, - sonst bin ich stets seinen Bemerkungen ausgesetzt, die mich im Ernste mit der Zeit beleidigen müßten!"
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Sage Ich: ,,Freund! So jemand einem Unschuldigen eine Sünde andichtet, so lacht dieser darob in seinem Herzen; denn dieses spricht ihn ja alsogleich von aller Schuld los. So aber jemand einem Menschen, wenn auch wie zufällig, etwas vorwirft, dessen der Mensch aber im Ernste schuldig ist, - sage, wird der Mensch auch lachen in seinem Herzen? O nein! Ich sage es dir: Dieser Mensch wird erbost in seinem Herzen über den, der ihm wie zufällig seine Schuld vorwarf, und wird dessen Freund nimmer! Halte dich darob also nicht auf, sonst bekennst du am Ende selbst deine Schuld!"
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Als Judas diese Worte vernimmt, so macht er gleich ein möglichst freundliches Gesicht, um sich nicht in irgend etwas schuldig zu sein zu verraten! Thomas aber sagt bei sich: ,O Fuchs, dich kenne ich; du kommst mir nicht aus!`
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Es fragte aber Simon von Kana und sagte: ,,Herr, was sollen wir aber tun, so uns jemand für eine Heilung antrüge Gold, Silber oder geprägtes Erz? Sollen wir es da auch nicht annehmen? Es gibt denn doch viele Arme, denen wir dann mit solchem Gelde gut zu Hilfe kommen könnten!" Macht Judas ganz beifällig unaufgefordert die Bemerkung hinzu, sagend: ,,Ja, ja, das eben ist auch meine Meinung! So jemandem für eine geleistete Hilfe Gold, Silber oder auch Erz gleichsam aufgedrungen würde, so sollte man es für den vom Simon von Kana erwähnten Zweck doch wohl annehmen!?"
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Sage Ich: ,,Nicht also, Meine Brüder! Ich sage es euch: Ihr sollet weder Gold, noch Silber, noch Erz in euren Gürteln haben; denn ein rechter Arbeiter ist ohne all dem seiner Speise wert! (Matth.10,9) Wer aber nicht arbeiten will, so er Arbeitskräfte hat, der soll auch nicht gespeist werden! Denn es steht geschrieben: ,Im Schweiße deines Angesichts sollst du dir dein Brot erarbeiten!` Aber daß sich ein Arbeitsscheuer durch ein Almosen von Gold, Silber und Erz soll seine Kost bereiten, das steht nirgends geschrieben! Die Schwachen, Alten und Bresthaften aber müssen ohnehin nach dem Gesetze von der ganzen Gemeinde erhalten und wohl versorgt werden.
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Es wird aber ohnehin nur zu bald eine Zeit kommen, in der das Gold, das Silber und das Erz die Menschen regieren wird und wird bestimmen ihren Wert vor der Welt. Das aber wird eine böse Zeit sein; da wird das Licht des Glaubens erlöschen, und die Nächstenliebe wird hart und kalt werden wie das Erz!
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Darum sollet ihr nun zur Wegfahrt keine Reisetasche nehmen, auch nicht zwei Röcke und keine Reisestecken! Denn, wie Ich schon gesagt habe, so ist ein rechter Arbeiter auch ohne alldem seiner Speise wert!" (Matth.10,10) (2039)

Fußnoten