Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 1

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Wieder in Kis

- Kapitel 209 -

Der Zweck dieses Sturmes: Untergang der Feinde des Herrn. Der Missionare Gefahren. Gute Wirkung des Gerichtssturmes. Der gute Fischfang

18.6.1852
Es tritt aber Petrus hin zu Mir und sagt zu Mir ganz geheim: ,,Herr, hat sich des Vaters Geist denn in Dir also zurückgezogen, daß Du nun nimmer vermagst, diesem Sturme ein Meister zu werden? Siehe doch, so es Dir möglich ist, diesen Sturm verstummen zu machen!" Sage Ich: ,,Es ist ein weiser Grund da, warum dieser Sturm, der nicht lange mehr währen wird, austoben muß! Wenn du aber irgendeinen Zweifel hast, da wisse, daß zehn feindliche Fahrzeuge auf dem Meere sind, uns nachzusetzen und uns samt und sämtlich aufzuheben und zu verderben! Dieser Sturm aber tut ihnen das, was sie uns zu tun willens waren; wenn so, was bittest du denn Mich hernach und verlangst, daß Ich diesen für unser einstweiliges notwendiges Heil nötigsten Sturm aufheben soll? Laß ihn völlig austoben, bis er dem Zwecke, demzugrunde er da ist, völlig entsprechen wird, dann wird er schon ein ganz heiteres Ende nehmen! Da siehe hin und sage Mir dann, was des Meeres berghohe Wogen auf ihren wütenden Rücken, wie boshafte und mutwillige Kinder ihr loses Spielzeug, hin und her und auf und ab schleudern!"
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Petrus beschaut die über alle Maßen stürmisch hochwogende, weite Fläche des Meeres und ersieht nur zu bald mehrere Schiffstrümmer und ein noch weniger beschädigtes ganzes Schiff, das alles, Schiff und Trümmer, von den mächtigen Wogen wie Spreu durcheinandergeworfen wird; also ersieht er auch einige Menschen, die, an einzelnen Trümmern klebend, sich die letzte Mühe geben, das Ufer zu erreichen, und dabei von einer Woge zur andern hin in einem fort begraben werden und von Zeit zu Zeit wieder auf die Höhe geschleudert werden.
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Als Petrus eine Weile solche Szenen betrachtet, sagt er zu Mir: ,,Herr, vergib mir; denn Du weißt ja, daß ich noch immer ein sündiger Mensch bin und Dir daher auch mit einer recht grunddummen Frage zur Last fallen konnte; aber nun ist mir alles klar! Die bösen Pharisäer aus Jesaira haben aus Jerusalem sich Hilfe genommen; zehn Schiffe mit römischen Soldaten wurden ausgerüstet, um uns hier zu ergreifen. Sie mußten übers Wasser hierher, weil sie auf trockenen Wegen hierher nach Kis (Name des Ortes, der ganz dem Kisjonah gehörte) nicht leicht kommen könnten, und da haben sie den wohlverdienten Lohn ihrer Mühe überkommen! Diese werden uns wohl nichts mehr tun, und wie ich am Zuge der Wogen bemerke, so werden die gescheiterten und zertrümmerten Schiffe gen Sibarah hin getrieben, wo es eine Masse Klippen gibt, über die bei dieser nie erhörten und nie gesehenen Sturmeswut wohl schwerlich jemand mit dem Leben davonkommen wird! Oh, das ist überaus gut, daß diese böse, ehebrecherische Art einmal ein solches Gericht überkommen hat! Diese Begebenheit dürfte wohl sehr geeignet sein, den Pharisäern allen weiteren Mut zu benehmen, sich wider Dich zu erheben!"
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Sage Ich: ,,Der Satan läßt sich tausendmal tausend Male auf den Mund schlagen, bleibt aber nach tausendmal tausend Schlägen dennoch stets der gleiche, allerärgste Feind Gottes und alles Guten und Wahren, das dem Geiste Gottes entstammt. Die jetzt auf dem See tot herumschwimmen, werden uns wohl nichts mehr tun; aber für diese werden andere aufstehen und werden uns sehr nötigen, daß wir in der Griechen Städte uns werden flüchten müssen, und es werden bis dahin eben nicht viele Wochen verrinnen!"
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Sagt Petrus: ,,Herr, solange wir hier verweilen, werden wir wohl Ruhe haben?"
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Sage Ich: ,,Ja, ja, das sicher, aber auf der Erde wohnen noch mehrere Menschen und Völker, denen das Evangelium ebenso not tut als euch, und sie sind erschaffen von dem Vater, der auch euch erschaffen hat! Zu diesen müssen wir trotz aller Verfolgungen, die uns noch erwarten, gehen und ihnen geben die gute Nachricht aus den Himmeln! Sie werden uns zwar auch verfolgen; aber mit der Zeit sich dennoch bekehren und als Lämmer in unseren Schafstall einkehren!
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Wir sind gut, und die Welt ist böse; also können wir von ihr auch nichts Gutes erwarten - außer hie und da eine süße Erdbeere zwischen dem übervielen Unkraute! Nun aber siehe, der Sturm legt sich allgemach, und alle Gefahr ist für diesmal vorüber!
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(Zum Baram:) Freund, der Sturm legt sich; der Mittag ist vorüber mit dem Sturme, und so wollen wir das Mittagsmahl nehmen, auf daß wir zur Nachmittagsarbeit zur Genüge kräftig sind."
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Es ist wohl nicht nötig, das Mittagsmahl näher darzustellen sowie die Wirkung des vorangegangenen großen Sturmes, die er besonders den zehn Schiffen beibrachte, in ein noch helleres Licht zu stellen; es genügt, zu wissen, daß von den tausend Menschen, die auf den Schiffen waren, nur fünf mit dem Leben davonkamen; alle andern wurden eine Beute des Meeres, und auf den Klippen von Sibarah fand man noch nach Jahr und Tag verweste und von den Fischen abgenagte Knochenleichname nebst einer Masse von allerlei römischen Waffen und Ketten, die für Mich und Meine Jünger bestimmt waren.
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Daß solch ein Sturm bei den Pharisäern sowohl wie auch bei den Römern, besonders zu Kapernaum und Nazareth, eine sehr demütigende Wirkung hervorgebracht hatte, braucht wohl kaum näher erwähnt zu werden; und Ich hatte auf wenige Wochen Ruhe samt denen, die bei Mir waren.
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Nach dem Mittagsmahle aber ward an diesem Tage wenig Erhebliches mehr vorgenommen, und die Jünger gingen darum mit Kisjonahs Fischern aufs Meer und machten bis gen Abend hin fünf reiche Züge von den vorzüglichsten Fischen, die dieses Meer in sich hatte, und brachten sie in die Kalter des Kisjonah, der daran eine recht große Freude hatte, und es mußten für den Abend sogleich bei hundert Stück aufs beste zubereitet werden mit allerlei Gewürz und allerlei guten Kräutern. Und also ward der Tag beendet und nach dem Abendmahle eine gute Ruhe genommen, die bereits allen schon not tat.

Fußnoten