Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr auf dem Wege nach Bethsaida

- Kapitel 120 -

Des Herrn Worte an die Karawane

Sagte Ich: ,,So ihr bald nach Aphek kommen werdet, alldort werdet ihr schon das Nähere über die Umwandlung dieser ehemaligen Wüste in ein fruchtbares Land erfahren. Wir alle wissen wohl auch sehr klar, wie das vor sich gegangen ist, und kennen den mächtigen Grund dieser Umgestaltung. Aber der Tag neigt sich für uns und für euch, und es ist keine Zeit mehr, hier euch das zu enthüllen.
2
Doch das lasset euch gesagt sein: Hätte sich Pharao auf die Mahnungen Mosis also von seinem Götzentum bekehrt, wie sich die Apheker zum reinsten und wahrsten Judentum bekehrt haben, so hätte er die bekannten Plagen nicht auferlegt bekommen, und alle Wüsten Ägyptens hätten zu grünen angefangen.
3
Die Apheker aber haben sich zu dem einen und allein wahren Gott bekehrt, wovon ihr euch in der großen Herberge bald überzeugen werdet, und sind sonach als ein alter, verdorrter Zweig vom Stamme Abrahams wieder vollkommen lebensgrün geworden. Der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs aber ist noch ganz Derselbe, wie Er war von Ewigkeit her - und Ihm sind alle Dinge möglich!
4
Dem es möglich war, die ganze Erde und alle Kreatur durch Seinen Willen ins Dasein zu rufen, dem wird es wohl auch möglich sein, eine so kleine Wüste mit fettem Erdreich wohl zu versehen und mit Pflanzen und allerlei Fruchtbäumen. Da auch ihr Juden seid, so werdet ihr den Sinn dieser Meiner Worte wohl auch begreifen können?
5
Freilich ist euer Judentum auch schon zum meisten Teil ein Welttum geworden, und die Altbegebenheiten, von denen ihr aus der Schrift noch eine halbe Kunde habt, sind für euch auch in das Reich der frommen Fabeln verbannt worden; aber dem ist dennoch nicht also, wie es euch euer Weltverstand eingibt, sondern ganz außerordentlich bedeutend anders!
6
In euren pur weltlichen Dingen, mit denen der innere Geist in keinem Verbande steht, mag auch euer Weltverstand richten und entscheiden; aber in den göttlichen Dingen richtet und entscheidet nur ein lebendiger Glaube an Gott und die reine Liebe zu Ihm und aus der zum Nächsten."
7
Sagte der Führer: ,,Wahrlich, Freund, du bist auch noch ein echter Altjude, wie es auch bei uns noch einige wenige gibt; aber trotz ihres festen Glaubens sieht es um unsere große Stadt dennoch zumeist sehr unfruchtbar aus, und der gute Jehova scheint sich um uns Damasker nicht besonders zu kümmern!"
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Sagte Ich: ,,Er kümmert sich um euch gerade also, wie ihr euch um Ihn kümmert!"
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Sagte der Führer: ,,Wir senden doch alljährlich unsere vorgeschriebenen Opfer nach Jerusalem in den Tempel, und dieser ist mit uns zufrieden!"
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Sagte Ich: ,,Das tut ihr zwar wohl und ehret Gott mit euren Lippen und Rindern, aber eure Herzen sind ferne von Ihm!
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Es grünt in euch die wahre, durch Moses und durch die Propheten verkündete Liebe zu Ihm nicht, und es ist in euch ebenso wie im Tempel zu Jerusalem sehr wüste und dürre geworden, und so ist es auch um eure Stadt wüste und dürre, und ihr werdet mit all eurer Hände Mühe die Wüsten um Damaskus nimmer in völlig fruchtbare Ländereien umgestalten. Ihr braucht das auch nicht, da ihr mit aller Welt Handel treibt und eure Stadt mit Brot und allerlei Weltschätzen wohl versehet, euch dadurch aber auch von Gott stets mehr entfernt, anstatt daß ihr, als wahre Juden, euch Ihm stets mehr und mehr nähern solltet in eurem Gemüte.
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So ihr selbst aber schon so klug, weise und mächtig geworden seid, für euren Unterhalt bestens zu sorgen, da hat dann Gott der Herr denn auch wahrlich nicht nötig, Sich um euch irgend besonders zu kümmern.
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Ziehet aber nun nur nach Aphek; dort werdet vielleicht auch ihr in eurem Gemüte etwas grüner zu werden anfangen, als ihr es bis jetzt waret, und es wird euch dann eine blühend gewordene Wüste nicht mehr glauben machen, als hättet ihr den rechten Weg verloren!
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Wer in sich nicht auf dem rechten Wege ist, der ist auch in dieser Welt nirgends auf dem rechten Wege."
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Als der Führer diese Worte aus Meinem Munde vernommen hatte, da sagte er: ,,Vergib es mir, daß ich euch so lange aufgehalten habe! Aber ich und die ganze große Karawane haben dabei sehr vieles gewonnen. Du bist ein großer und seltener Schriftgelehrter von echtem altem Schrot und Korn; wenn du zu uns nach Damaskus kämest, da würde es in und um die Stadt bald zu grünen und zu blühen anfangen. Aber bei uns sieht es mit der Schriftgelehrtheit sehr schlecht aus, und darum ist denn auch der Glaube lau; denn wo es keine rechten Lehrer gibt, da kann es auch keine rechten Jünger geben. Ich danke dir aber nun im Namen der ganzen Karawane für deine mir geschenkte Geduld und Mühe; komme einmal zu uns nach Damaskus, und du sollst von uns bestens aufgenommen werden!"
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Sagte Ich: ,,Ich Selbst in dieser Person, die nun mit dir redet, werde nach Damaskus schwerlich also, wie Ich nun da bin, kommen; aber daß von Mir ein rechter Jünger dahin in Kürze entsendet werden wird, des könnet ihr versichert sein!"
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Als Ich dieses zu dem Führer gesagt hatte, da dankte er nochmals für Meine ihm erwiesene Gefälligkeit. Die ganze Karawane bewegte sich dann weiter, und Ich zog mit Meinen Jüngern denn auch schnell weiter.

Fußnoten