Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Ein Notabene, gegeben am 11. August 1862

- Kapitel 26 -

Vom verworfenen Eckstein -seine Zeit ist gekommen-- und vom Ende des falschen Prophetentums

Es ist nun auch die Zeit des gewissen Ecksteines gekommen, den die Bauleute, die von Babel hauptsächlich, verworfen haben. Wer nun an diesen Baustein stoßen wird, der wird sich zerschellen, und über den der Baustein herfallen wird, der wird zermalmt werden, wie es nun bald und sehr bald allen geschehen wird, die den Eckstein hintansetzen und der Hure Babels huldigen wollen. Oh, wie sehr werden die in Kürze heulen und wehklagen; aber der verworfene Eckstein wird ihnen keine Hilfe bringen!
2
Ich habe lange mit der größten Geduld dem Spiel der Schweine zugesehen, wie zu Meiner Erdenzeit die Schweinehirten zu Gadara ihren Schweinen; da aber waren zwei Ärgstbesessene in den alten Basaltgräbern, - denn Gadara war eine alte Gräberstadt.
3
Wem glichen die zwei mit Ketten und Stricken in den großen, alten Gräbern festgehaltenen Besessenen, die bei Meiner Ankunft die Ketten und Stricke zerrissen, zu Mir liefen und zu Mir sagten: ,,Was haben wir mit Dir vor der Zeit zu tun?" Siehe, diese zwei glichen dem gemeinen, alten Welt-Gewinngeiste, in dem eine Legion anderer arger Geister stecken!
4
Da aber diese Geister Meinen ernstesten Willen wohl erkannten, so baten sie Mich, ihnen zu gestatten, in die Säue zu fahren, und die zwei wurden frei und lobten Mich, obschon Mich die Gadarener nachher baten, sie zu verlassen, weil sie vor Mir eine große Furcht hatten. Und so werden in der Folge auch der rechte Weltgeist und sein Gewerbefleiß Mich loben, da er durch die Macht Meines Lichtes von der Legion seiner argen Selbstsuchtsgeister befreit worden ist, die wohl in ihre Schweine fuhren, aber mit denselben im Meere auch ihren Untergang fanden.
5
Unter die Zahl der Schweine aber gehören alle die ultramontanen Diener der Hure Babels durch ihre schmutzigsten und habsüchtigsten und herrschgierigsten Bestrebungen, die sie durch ihre Konkordate und Missionen, Breven und Bannflüche nur zu offen und laut kundgaben. Und das war eben schon seit den Zeiten der Herrschaft der Hure Babels über die Völker und ihre Könige der Zustand des Hineinfahrens der Legionen arger Geister in diese obbezeichneten Schweine, die sich darauf in das Meer zu stürzen anfingen, und in eben dieser Zeit am meisten, daher ihr voller Untergang auch ein sicherer ist.
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Das Meer aber ist ihr Starrsinn, in der alten Finsternis zu verharren und das Licht, das Ich in allen Zweigen des Wissens und der Künste nun allen Menschen aus den Himmeln zufließen lasse, nach allen Seiten hin zu verfolgen und zu verfluchen.
7
Siehe, das ist das Meer, in das die Schweine von den schon lange in sie gefahrenen argen Geistern getrieben werden, und in dem sie ihren sicheren Untergang finden!
8
Sie haben Meinem Urlichte aus den Himmeln eine Grube gegraben, um es darin vor den Augen der Menschen zu verbergen und sie in der Finsternis zu ihrem Weltnutzen zu erhalten; aber Ich machte das Licht frei, und nun stürzen sie in das von ihnen gegrabene Grab, in dem Mein Urhimmelslicht hätte ersticken und verderben sollen.
9
So aber das nun vor aller Welt Augen und laut gewordenen Wünschen geschieht, so ist die Frage eitel, wann das geschehen werde.
10
Es ist leicht einzusehen, daß so etwas nicht in einem Moment geschehen kann, sowenig die Nacht urplötzlich dem vollen Tage weichen kann, sondern es muß in dieser Welt alles seine Zeit haben, und es kann kein Mensch von noch so großen Talenten und Fähigkeiten in einem Tage ein Gelehrter und ein Künstler werden, und keine Frucht eines Baumes wird plötzlich reif und genießbar. Aber so die Bäume im nahenden Frühjahr einmal saftig werden und die Knospen stark anzuschwellen beginnen, so ist das ja doch ein sicheres Zeichen, daß das warme Frühjahr und der segensreiche Sommer nahe herbeigekommen sind; einige dazwischen sich noch einschleichende Kleinfröste geben da keinen bedenklichen Ausschlag mehr.
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Was der Prophet Hesekiel im 14. Kapitel von der Bestrafung Israels und Jerusalems weissagt, das gilt jetzt allem falschen Prophetentum: es soll, wird und muß ausgerottet werden.
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Worin aber das falsche Prophetentum besteht, und wer die Pharisäer der Jetztzeit sind, das braucht für keinen nur etwas hell denkenden Menschen näher bezeichnet zu werden; denn alle Welt kennt die alten Feinde des Lichtes, der Wahrheit und der Liebe aus Mir.
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So Ich Selbst zu den Aposteln also geredet habe, daß sie niemanden richten, verdammen und verfluchen sollen, auf daß ihnen das nicht von Mir ausgehend widerfahre, - wer hat ihnen denn hernach das Recht erteilt, über die, welche, von Meinem Geiste angetrieben, die reine Wahrheit suchten und noch suchen, zu richten, sie zu verdammen und mit den erschrecklich-fürchterlichsten Bannflüchen zu belegen?! Darum werden sie selbst in jene Grube gestürzt werden, die sie für viele Millionen der unschuldigen Menschen gegraben haben, und es werden darin ihre bösen Werke ebenso ohne alle Rücksicht und Erbarmung gerichtet werden und ihren Lohn überkommen.
14
Sieh hin in alle Weltteile, und du wirst finden, wie verhaßt das falsche Prophetentum der Hure Babels beinahe allen nur etwas besseren Völkern der Erde geworden ist, und wie ihre Sendlinge empfangen und geachtet werden! So sicher nicht, wie du das in den der Hure Babels servilen (dienenden) Sudelblättern liesest, sondern ganz anders. Nur bei ganz rohen und wilden Völkern können sie sich noch eine kurze Zeit halten. Wenn sie daselbst aber oft nur zu bald ihre hab- und herrschsüchtigen Tendenzen oder den Wolf unter ihren Schafspelzen merklich und leicht erkennbar sehen lassen, so ist es mit der Wirkung ihrer Sendung auch schon zu Ende, und sie können dann zusehen, wie sie mit heiler Haut davonkommen können.
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Wie oft haben sie schon nach China und Japan, wo es viel Gold, Silber und andere Schätze gibt, ihre kecksten Sendlinge geschickt! Solange diese ihre Schafspelze nicht hintanlegten, waren sie geduldet und hatten recht viele für die vorgebliche Himmelsfriedenslehre an sich gezogen; aber wie sie einmal - wie man zu sagen pflegt - warm wurden und ihnen ihre Schafspelze unleidlich wurden und sie zu meinen anfingen, daß sie nun schon in ihrer wahren, inneren Gestalt könnten zu schalten und zu walten anfangen, da wurden sie denn auch sogleich erkannt in allem, was sie eigentlich möchten, und man ergriff sie und gab ihnen den wohlverdienten Lohn.
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Man sprach sie, so man in Babel die Nachricht von ihrem verdienten argen Lose Kunde erhielt, unter großem Pompe heilig, obschon Ich Selbst sagte und lehrte, daß nur Gott allein heilig ist. Aber Ich kann zu solchen Heiligen nur sagen: ,Ich kenne euch nicht und habe euch nie erkannt; darum weichet von Mir, und suchet euer Heil und euern Lohn nur bei denen, in deren Namen ihr gepredigt und gehandelt habt! Denn in Meinem Namen habt ihr niemals gepredigt und noch weniger gehandelt; denn ihr habt seit eurer Kindheit an niemand einen Akt jener wahren Nächstenliebe, die Ich gelehrt habe, ausgeübt, weil ihr an Mich noch nie geglaubt habt, sondern nur zu eurem Weltnutzen Meinen Namen mißbraucht, und so habt ihr von Mir aus auch keinen Lohn und keine Gnade zu erwarten. Gehet also zu jenen nun, denen ihr gedient habt, und verlanget von ihnen den Lohn!`

Fußnoten