Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in der Gegend von Cäsarea Philippi
(Fortsetzung)

- Kapitel 31 -

Die Zweifel der Anhänger des Herrn

23.8.1862
Wie im früheren Heft angezeigt, blieb Ich noch einen halben Tag von frühmorgens bis über eine Stunde über den Mittag in Genezareth.
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In dieser Zeit segnete Ich Meine besonders hier noch anwesenden Freunde, den alten Markus, den Kisjona, den Philopold und also auch die Maria, die mit dem Kisjona und Philopold zuerst nach Kis sich begab, dort eine Zeitlang verblieb und sich auch wieder nach Nazareth begab, wo sie den etlichen Brüdern alles erzählte, was sie über Mein Lehren und Wirken vernommen, selbst gesehen und erlebt hatte, worüber sich die Brüder sehr wunderten, wie auch noch andere alte Bekannte und Freunde Josephs, Mariens und der drei Brüder, die daheim Zimmerleute waren und das Haus versorgten.
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Aber bei allem Glauben an Mich zuckten doch mehrere mit den Achseln und sagten: ,,Er tut wahrlich große Dinge, und Seine Lehre ist vollkommenst wahr, rein und gut; aber so Er Sich mit den Templern zu Jerusalem zu weit gegen sie zeugend einläßt und mit aller Seiner göttlichen Kraft und Macht gegen sie auftritt, so geht Er unter; denn ihre Gesinnungen gegen Ihn und Seinen sicher schon weit ausgebreiteten Anhang sind allseits, wie wir vernahmen, von allerunversöhnlich bösester Art.
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Unter den Heiden hat Er wohl schon viele und vollgläubig beste Freunde und Anhänger, doch unter den Juden nur sehr wenige, und selbst diese halten Ihn zumeist für einen großen Propheten und wollen von einem Gottessohn eben nicht viel hören und wissen, obschon bei und mit Ihm noch alles in Erfüllung ging, was die Propheten über Ihn geweissagt haben.
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Nun darf es einmal mit Ihm dahin kommen, daß er das arge Los mit Johannes dem Täufer leicht möglich zu teilen bekäme, da werden die bis jetzt wenigen an Ihn haltenden Juden gleich wieder umkehren und sich aus großer Furcht vor dem Tempel wieder zu den Pharisäern wenden und ihnen Seine bisherigen Anhänger verfolgen helfen.
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Bis jetzt hat Er Sich wohl noch allenthalben behauptet und hat allen, die Ihn verfolgten, auf das kräftigste zu begegnen verstanden, und wir hoffen und glauben auch fest, daß Er mittels Seiner göttlichen Natur und Wesenheit das begonnene Werk ganz gut nach der Macht der göttlichen Weisheit, mit der Er erfüllt ist, und ohne eine weitere Störung vollenden wird. Aber die Welt ist falsch und arg, und ihre Kinder sind finster und sehr böse und haben bis jetzt noch immer verstanden und verstehen das auch sicher jetzt, alles, was Gott durch die Propheten für die Menschen noch so wahr, gut und weise geoffenbart hat, zu verkehren und in ihr eigenes Böse derart zu verwandeln, daß dann selbst die von Natur aus besseren und helleren Menschen das alte Reingöttlich- Wahre und - Gute aus dem vielen Falschen und Schlechten nicht mehr haben herausfinden können und darum in dem Falschen und Argen der Welt haben verharren müssen.
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Nun, unser göttlicher Bruder Jesus hat die schon altarge Finsternis und große Bosheit der Pharisäer und ihrer treuen Anhänger wohl allerkräftigst zu beleuchten angefangen, also, daß auch die Heiden schon zu vielen Hunderten sich an Seinem Lichte sonnen und wärmen; aber darum ist die denkbare Möglichkeit noch immer in dieser Welt vorhanden, die dem gerechten Eifer unseres Bruders ein trauriges Ende setzen kann."
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Mit dieser Rede waren viele einverstanden, - Maria und etliche ihrer Freunde und Freundinnen aber nicht.
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Und einer sagte: ,,Höret, so Er Selbst das wollen und zulassen wird, so kann das wohl geschehen, daß die Argen sich an Seinem Leibe werden vergreifen können, aber sicher nicht zu ihrem etwa vermeinten Vorteile, sondern zu ihrem Untergange, wie man derlei von dem Messias in den alten und jüngeren Propheten ganz klar angedeutet findet! Darum sorgen wir uns nun nicht eitel und vergeblich um Ihn; denn Er weiß es am besten und hellsten, was Er zum wahren Wohle aller Menschen zu tun hat. Wir wollen und werden allzeit und unter allen Umständen an Ihn glauben und Ihn als den Sohn Gottes tiefst verehren."
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Damit waren alle zufrieden und redeten nachher noch vieles von Meinen Lehren und Taten, wodurch dann in Nazareth viele an Mich wahrer und fester zu glauben anfingen, als das zuvor der Fall war, da ja selbst Meine daheimgebliebenen drei Brüder auf Mich nicht das hielten, was sie wohl hätten halten können, darum Ich denn solchen Unglaubens wegen Nazareth eben nicht so oft besuchte und seinen Bewohnern, als sie fragten, woher Mir, dem ihnen wohlbekannten Sohne des Zimmermanns Joseph, solche Weisheit und Macht käme, auch sagte: Ein Prophet gilt nirgends weniger als in seinem Vaterlande! Darauf zog Ich mit Meinen Jüngern von dannen und kam persönlich auch nicht wieder nach Nazareth.
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Aber nach dieser Besprechung mit der Maria über Mich wurde der Glaube an Mich fester, und es fingen viele an, Mich als den verheißenen und in Meiner Person auch in diese Welt gekommenen Messias und Sohn Davids zu loben und zu preisen.

Fußnoten