Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in der Bergstadt Pella

- Kapitel 53 -

Die Ermahnung des Herrn an den Anführer der ausgetriebenen Geister

Als Ich diese ziemlich lange, alles erklärende Rede in bezug auf das Besessensein beendet hatte, wofür Mir alle inbrünstigst dankten, da erhob sich aus dem schon bekannten Graben auf einmal ein schwarzer Nebel - dem ähnlich, der oft dem Kamin eines Töpfers entsteigt - und zog sich zu uns herauf und kam bald völlig in unsere Nähe.
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Als er sich uns auf zehn Schritte genaht hatte, da sagte Ich sehr laut: ,,Bis daher und nicht weiter! Entschleiere dich, und zeige dich in deiner Form!"
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Da ward aus dem schwarzen Nebel alsbald eine äußerst rauhe Mannsgestalt, sichtbar allen, die da waren. Die Gestalt aber war auch ganz so braunschwarz wie die eines Mohren und hielt auf dem Arm ein goldenes Kalb, als wollte sie damit anzeigen, daß das noch ihr Gott und ihre Liebe sei.
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Ich aber ließ einen gewaltigen Blitz in der Gestalt einer geflügelten Schlange mit starkem Gekrache aus dem Himmel herabfahren; der traf das goldene Kalb und vernichtete es in einem Nu.
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Da fing die Gestalt an, sich zu regen und zu krümmen und brachte am Ende die Worte heraus: ,,Herr, warum läßt Du uns nicht ungestört das genießen, was unsere Liebe will? Haben wir Dich doch niemals ersucht, daß Du uns erschaffen und dann nach Deinem Wohlgefallen Tausende von Jahren und ganze Ewigkeiten lang quälen sollst! Hast Du uns aber ohne unser Wollen einmal erschaffen und uns auch eine Liebe und einen freien Willen eingehaucht, - warum strafst Du uns denn, so wir nach unserer Liebe und nach unserem Willen handeln?"
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Sagte Ich abermals mit sehr lauter Stimme: ,,Wer in der ganzen ewigen Unendlichkeit kann Mir, dem alleinigen Herrn voll aller Macht und Kraft, denn vorschreiben, was Ich tun soll? Nur Meine ewige Liebe schreibt es Mir vor, was da zu geschehen hat, und Meine ewige und endloseste Weisheit ist der Handlanger und Ordner der Allmacht Meines Willens!
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Ich habe euch durch Meinen gerechten Knecht Moses aus der harten Knechtschaft Ägyptens erlöst, als ihr eure Erstlinge habt töten müssen; Ich habe euch in der Wüste ernährt, und es hat niemand Hunger und Durst gelitten - außer einigen von euch, die sich im Lande der Greuel zu sehr der für die Menschenseelen höchst verderblichen Völlerei ergeben haben. Diesen riet Ich Nüchternheit an zum Heile ihres Leibes, und besonders zum Heile ihrer Seele.
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Warum verlangtet ihr, die Ich zu Meinen Kindern umgestalten wollte am Berge der Erkenntnis, euch von Mir zu entfernen? Weil ihr euch unter Meinem Lichte nicht zu schwelgen getrautet! Ihr habt euch dann entfernt, um zu schwelgen und an Meiner Vaterstatt ein totes, von euren Händen verfertigtes goldenes Kalb anzubeten!
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Wer hat euch denn diesen Sinn in eure Liebe gehaucht? Ich wahrlich nicht, sondern ihr selbst durch euren freien Willen, ohne den ihr Tiere wäret und euch nie zu Meinen Kindern heranbilden könntet!
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Seid ihr durch euren freien Willen von Mir abgefallen, - warum erhebt ihr euch denn nicht wieder durch euren immer noch freien Willen abermals zu Mir?
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Ihr meint, daß Ich euch da quäle? Oh, mitnichten! Ein jeder Teufel quält sich selbst durch seine Verkehrt- und Verstocktheit, so er mit derselben Meiner weisesten Ordnung widerstrebt und sie nach seiner bösen Liebe umzugestalten wähnt.
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Ich bleibe ewig ein und derselbe unveränderliche Herr über alle Sinnen- und Geisterwelt. Mit der reinen Liebe zu Mir und aus der zum Nächsten kann ein jeder Mensch und Geist mit Mir alles ausrichten und von Mir auch alles haben, aber mit einer Art Gewalt oder Trotz ewig nichts; denn Ich bin der Gewaltigste aller Gewaltigen und der Mächtigste aller Mächtigen.
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Aber Ich bin auch der Sanfteste aller Sanften, der Beste aller Guten und der Barmherzigste aller Barmherzigen. Wer in der wahren, reuigen Liebe zu Mir kommt und Mich um Erbarmung bittet, dem werde Ich sie nicht vorenthalten. Wer sich aber, so er Mich erkannt hat, gegen Mich auflehnt, der wird ewig zu keiner Erlösung gelangen, sondern sich selbst nur in ein stets größeres Elend stürzen.
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Das bedenke ein jeder arge Geist, ein jeder Teufel! Der Herr bin Ich, und außer Mir gibt es keinen mehr! Und nun hebe dich von hinnen!"
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Als Ich dieses ausgesprochen hatte, da verschwand der Geist alsbald, und bald darauf ersah man aus dem Graben eben siebzehn dunkle Nebelbündel sich erheben, die von einem Winde dem Norden zugetrieben wurden.
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Und Ich sagte zum Hauptmanne: ,,Siehe, nun ist auch euer Wunsch erfüllt; denn die siebzehn dunklen Nebelbündel waren die siebzehn argen Geister. Der aber hier war, hat den andern sechzehn das gesagt, was er hier vernommen, und sie faßten den Entschluß, diese Regionen für immer zu verlassen und in den Wüsten des Nordens sich zu beraten, was sie tun werden. Denn in diesen Regionen würden sie durch ein gewisses entsprechendes Einfließen zu sehr von den Dingen dieser Welt erregt und können nicht in sich eingehen, sich beschauen und in ihrer sündhaftigsten Häßlichkeit erschauen. Es wird also auch bei diesen siebzehn Geistern noch eine Besserung eintreten; aber es wird unterdessen auf dieser Erde der Sommer noch gar oft den Winter zu verdrängen bekommen!"

Fußnoten