Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in Aphek

- Kapitel 94 -

Der Herr heilt die Kranken in der Herberge

Als in der Zeit von einer halben Stunde alle Kranken, bei dreißig an der Zahl, in den Saal geschafft worden waren, da sagte der Wirt: ,,Siehe, o Herr, Herr, da sind nun die Kranken meines Hauses! So Du sie heilen willst, so tue Du das, und mein ganzes Haus wird an Dich glauben und Dich über alle die Maßen ehren und lieben!"
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Sagte Ich: ,,So geschehe ihnen denn nach deinem Glauben!"
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Als Ich dieses ausgesprochen hatte, da wurden plötzlich alle so vollkommen gesund, als hätte ihnen niemals irgend etwas gefehlt.
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Es wollte aber darauf das Loben und Preisen Meines Wesens kein Ende nehmen, und die Geheilten hielten Mich für einen Gott nach ihrer Heidenlehre und baten Mich, auf den Knien liegend, es ihnen gnädigst kundtun zu wollen, ob Ich etwa gar der Jupiter selbst oder ein anderer Gott wäre, auf daß sie dann solch einem Gott stets die größte Ehre und Dankbarkeit bezeigen könnten.
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Ich aber sagte: ,,Ich bin weder der Jupiter noch irgendein anderer aus der Reihe eurer Götter, die nie waren, nicht sind und auch nie sein werden!
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Gehet aber nun alle in eure Gemächer, und nehmet Speise und etwas Wein zu euch und stärket eure Glieder! Alles Weitere, was ihr von Mir zu glauben und zu halten haben werdet, wird euch schon morgen verkündet werden!"
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Darauf begaben sich die Geheilten sogleich in ihre Gemächer, und etliche gingen auch zu etwelchen Priestern, die in einem andern Saale dieser Herberge beisammen waren und noch immer untereinander berieten, wie sie vom Volke noch größere Opfer erpressen könnten, und sagten es ihnen, wie sie von einem Manne, welcher der Tracht nach ein Jude sei, aber durch sein Wort und Willen so gewirkt habe, wie ein wahrer lebendiger Gott, wunderbar geheilt worden seien.
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Als die Priester solches über Mich vernommen hatten und sahen, daß die ihnen wohlbekannten Kranken nun völlig geheilt vor ihnen sich befanden, da wußten sie nicht, was da zu tun sein werde.
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Einer aus der Zahl der Priester sagte: ,,Gehen wir selbst hin zu dem sonderbaren Menschen, und es wird sich wohl zeigen, was sich hinter ihm verbirgt; denn das dumme Volk kann über derlei Dinge nicht urteilen! Doch nur einer von uns gehe zuerst hin und fühle dem Wundermanne auf den Zahn und sage es uns dann, was es mit ihm für eine Bewandtnis hat! Am Ende ist er einer aus der Zahl der Essäer, die in aller Zauberei bestbewandert sind!"
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Darauf begab sich einer, und zwar ein in vielen Künsten und Wissenschaften wohlbewanderter Römer, zu uns in den großen Speisesaal, grüßte den Hauptmann und fragte darauf gleich nach Mir.
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Da sagte zu ihm der Hauptmann so ganz barsch: ,,Hier an meiner rechten Seite sitzt Derjenige, dessen Namen wir nicht würdig sind auszusprechen!"
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Als der Priester solches vernommen hatte, ward er weniger keck, wandte sich an Mich und sagte: ,,Vergib es mir, daß ich mir die Freiheit nehme, dich in aller Ehrfurcht und Bescheidenheit zu fragen, wie es dir möglich war, ohne alle Mittel die Kranken zu heilen! Ich verstehe auch so manches und besitze viele Erfahrung und weiß es denn auch zu beurteilen, was einem Menschen, der mit den geheimen Kräften der Natur wohlvertraut ist, zu bewirken möglich sein kann. Ohne gewisse geheime Mittel hat meines Wissens noch kein Magier und kein Priester irgendein Wunder, das nur den Göttern möglich wäre - so sie irgend in der Wahrheit und Wirklichkeit bestünden -, je gewirkt; bei dir scheint es aber dennoch der Fall zu sein, daß du bloß durch dein Wort und deinen Willen Taten zu vollführen vermagst, und benötigst dazu keines Mediums?
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Wie aber gelangtest du zu solch einer Willenskraft, und wie könnte auch ein anderer Mensch dazu gelangen? Denn daß es bei den Menschen in Hinsicht der Willensmacht große Unterschiede gibt, ist gewiß, und es ist solches daraus zu schließen, daß ein Mensch, der schon von Natur aus einen starken Willen besitzt, es bei einer rechten Bildung seines Willens am Ende zu einer erstaunlichen Kraft bringen müßte, besonders, so er auch mit all den geheimen Kräften, Mächten und Gewalten der großen Natur in voller Vertrautheit stünde.
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Aber wo und wie kann man zu solch einer Ausbildung seines Willens gelangen? Wo und wie bist du zu solch einer nahe noch nie dagewesenen Willensmacht gelangt?"

Fußnoten