Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 11

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre

- Kapitel 27 -

Über Geist- und Weltmenschen

Sagte Ich: ,,Rael, ganz sicher habe Ich gewußt, wie wenig Wirkung Ich mit Meiner Lehre hier ausrichten werde, und Meine Worte haben das auch oft genug bestätigt. Da Ich aber auch in Meinem Geiste, das ist als der Vater in Mir, noch viel weiter hinaus als über die Zeiten dieses Volkes sehe, so kann Ich auch genau erkennen, daß dieser Weg der einzig richtige ist. Der ureigentliche Grund aber liegt in weit tieferen Geheimnissen der Schöpfung, als ihr überhaupt ahnet. Und diese euch zu erklären, bin Ich hier in dein Haus gekommen; denn alle diese, die hier jetzt in Meiner Nähe sind, stehen in engster Beziehung dazu und müssen schon bei Lebzeiten durchschauen können, wohin sich denn alles zieht, damit sie in rechter Weise das Feld weiterhin beackern, das Ich ihnen zuweisen werde.
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Und so höret denn: Es ist euch allen doch schon längst bekannt, daß es Menschen gibt, die ein inneres, in sich verschlossenes Leben führen, und solche, welche nach außen streben, sich um das Innere, den Geist, gar nicht oder wenig kümmern, sondern nur danach trachten, wie sie eine möglichst glorreiche Rolle vor ihren Mitmenschen spielen.
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Wenn ihr dieses betrachtet, so müßt ihr zugestehen, daß es ein Streben nach außen und ein Streben nach innen gibt - Geistmenschen und Weltmenschen. Beides Streben gibt, da es vorhanden und demnach vom Gottesgeiste eingesetzt ist, einen Mittelpunkt, in dem sich beide Arten berühren und gerecht vor Mir, dem Vater, sind. Beide Bestrebungen können sich aber auch von diesem Mittelpunkt oder besser von dem Ruhepunkt Meines Erschaffens entfernen und sodann in Verkehrtheiten verstricken.
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Soweit diese beiden Bestrebungen gerecht vor Mir sind, sind sie zu vergleichen mit einer Frucht, welche in sich den lebensfähigen Samen trägt, um sich aber die ernährende, dem Menschen zuträgliche und ihn speisende Hülle. Jede Frucht zeigt aber zunächst die zum Genuß anreizende äußere Form, und erst der Kluge versteht es, den inneren Samen zu sammeln und einzupflanzen und auf diese Art mit Mühe und Arbeit sich neue, fruchttragende Bäume und Sträucher zu ziehen.
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Seht, so wie schon die Natur euch lehrt, daß vorgegangen wird, den Körpermenschen zu ernähren, so geschieht es auch mit dem Geistmenschen! Es muß eine Frucht geschaffen werden, die Samen und genießbare Speise darbietet. Da aber diese Speise nicht nur den Menschen allein zukommt, sondern auch dem ganzen Universum, so müssen da auch ganz besondere Wege eingeschlagen werden. Da aber weiter den Menschen der freie Wille gegeben worden ist, so können sie sich auch von dem gerechten Erschaffungspunkt, von dem aus die beiden Richtungen hinausgesetzt wurden, entfernen. Ihr werdet das aus dem Weiteren viel leichter begreifen.
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Der erste Mensch, der so hinausgestellt wurde, daß er, im gerechten Gleichmaße geschaffen, Samen und Kost gleichsam in sich trug, war Adam. Er war nicht der erste Mensch überhaupt, wohl aber der erste Mensch, der aus freiem, eigenen Antrieb zunächst den Kern Meines Wortes in sich zu pflegen, zu vervielfältigen und freiwillig weiterzugehen bestimmt war. Er war der erste freie Mensch und damit schöpferisch in sich entwicklungsfähig. Allen anderen Wesen vorher war nur die Kraft begrenzt in Mir gegeben, die sie aber aus sich heraus frei nicht derart verwenden konnten, als erst Adam. Sie standen daher nur in der Weisheit, die ihnen gegeben war, nicht aber in der Liebe, die sie in sich selbst frei entwickeln sollten.
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Die Nachkommen Adams entwickelten sich nun in der Art nach außen und innen. Nach außen diejenigen, welche bestimmt waren, die große Anzahl verkörperter Wesen zu werden, um, im Fleische eingeschlossen, in sich die Nahrung aufzunehmen, welche den Samen umschließend verhüllt, um dadurch selbsttätig zu werden, das heißt also, von denen, die den innersten Stamm bildeten, die Lehre behüteten, zu lernen und nun fähig zu werden, nach ihrer Eigenart sich in der Liebe zu erwärmen.
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Alle diejenigen Menschen, welche leben, sind ja schon als geschaffene Geister vorhanden, entstehen daher nicht erst als völlig neugeboren im Geiste, wie ihr wißt. Der Zweck ihrer Einkleidung ist aber lediglich der, freie Selbstbestimmung nicht aus der Weisheit heraus, in der sie ja von Anbeginn geschaffen, sondern aus der Liebe heraus, die sich ja nun in Mir verkörperte, zu erlangen. Fehlt aber der innere Lebenssame, der stets bewahrt werden muß auf oft sehr künstliche Weise vor jedwedem Verderben, so kann dieses Ziel nicht erreicht werden.
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Der kleine Stamm nun, der bestimmt ist, den Samen zu bilden, sind vom Anbeginn Adams nur wenige gewesen und hat sich als das Volk der Juden erhalten. Alle anderen Völker können mehr oder weniger als die äußere Frucht angesehen werden, zur Speisung derer, die aus dem großen Sammelbecken der Urgeister den Fleischweg gehen wollen. Diese Urgeister, einmal eingekleidet, müssen aber auch jedes Erinnerungsvermögen einer Präexistenz verlieren, damit sie sich eben frei entwickeln und nicht, getrieben durch das Bewußtsein eines Vorlebens, darauf Rücksicht nehmen. Geschähe letzteres, so wäre die Weisheit die entwickelnde Triebfeder und nicht die Liebe. Erstere überlegt, letztere handelt nur nach Glauben und Gefühl.
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Ihr wißt also nun, daß das jüdische Volk zu vergleichen ist mit dem Samen der Frucht, - doch wohlgemerkt, nicht die einzelnen Menschen als Juden an und für sich, sondern nur das Prinzip, der Geist, welcher in den Gemütern lebte und das Volk großzog, jetzt aber auch den Seelen fast gänzlich abhanden gekommen ist."

Fußnoten