Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 11

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre

- Kapitel 76 -

Jesu Auferstehung und Himmelfahrt

Am dritten Ostertage nun kehrte die Gottheit zurück und rief den Körper des Menschensohnes an, der sich sofort gänzlich auflöste und nun als Gewand der Seele noch hinzugefügt wurde. Diesen Vorgang ersahen die römischen Wächter als ein glänzendes Licht, das die Grabhöhle erfüllte, und das sie so erschreckte, daß sie eilends davonliefen, um Kunde zu geben, Ich sei auferstanden. Der Stein wurde von der Öffnung hinweggewälzt, so daß nun jedermann Einblick in das Grabgewölbe haben konnte.
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Die Soldaten eilten zu Pilatus, der sich höchlich verwunderte und dem Hohen Rat mit einer gewissen Schadenfreude Mitteilung machte. Bald gingen daher einige von dessen Mitgliedern hinaus und fanden die Stätte leer, worauf sie ängstlich des Volkes wegen, dessen Unmut sie kannten, die Sache zu vertuschen suchten, den Wächtern Geld gaben und verlangten, sie sollten sagen, die Jünger hätten den Leichnam, während sie schliefen, gestohlen. Gleichzeitig sicherten sie ihnen Straflosigkeit zu bei Pilatus, der ein solches Vergehen des Schlafens auf dem Posten mit dem Tode hätte bestrafen müssen.
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Pilatus aber wollte diese Straflosigkeit nicht zugestehen, sondern sagte, als ein höherer Priester mit ihm zu verhandeln suchte: ,,Entweder haben die Kriegsleute geschlafen, so sind sie doppelt schuldig, indem sie schliefen und mich belogen haben, oder sie haben nicht geschlafen; sodann stelle ich mich nicht dem Zorn des Auferstandenen durch eine Lüge entgegen!"
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Es war mit ihm da nichts zu machen, weswegen die Priester den Soldaten viel Geld gaben, daß sie in ferne Gegenden flüchten sollten, was diese auch taten, wonach dann die Rede vom Diebstahl des Leichnams ins Werk gesetzt wurde, welcher Glaube sich auch erhalten hat bis auf diesen Tag.
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Es ist aus den Evangelien bekannt, daß Ich nach diesem Vorgang vielen erschienen bin, und nicht nur an den angegebenen Orten ist das geschehen, sondern überall, wo Ich gelehrt habe, um den Anhängern zu beweisen, daß die Lehre, die Ich ihnen gab, richtig sei.
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Nicht nur Meine Person ist sichtbar geworden, sondern auch viele derer, die schon vorher abgerufen worden waren, erschienen ihren Angehörigen in hellen Träumen und vereinzelt auch selbst am Tage, um ihnen Kunde zu geben von dem neuen Jerusalem. Diese Tatsachen sind später mit dem Augenblick des Todes in Verbindung gebracht worden, und es ist hier die Erklärung dafür zu suchen, daß viele Tote auferstanden und ihren Anverwandten in den Häusern erschienen sind.
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Was nun noch wichtig ist aus der Zeit bis zur Wegnahme auf dem Ölberge, soll jetzt ganz kurz erwähnt werden.
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Zunächst war es Maria Magdalena, welche Mich gesehen hat. Es war der Vorgang genau so, wie ihn Johannes angibt (Joh.20,1-18).
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Maria war mit noch sechs anderen Weibern schon sehr frühe zum Grabe gegangen - noch bevor der Hohe Rat Kunde hatte -, um dort zu beten und die wohlriechenden Salben, die den Körper vor der Zersetzung bewahren sollten, nochmals über diesen auszugießen. Sie fanden aber das Grab leer und eilten nun zurück, es den Jüngern zu sagen.
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Als sich die Aufregung derselben gelegt hatte und alle zurückgingen, die Kunde den übrigen zu bringen, die noch nicht wußten, daß etwas geschehen sei, blieb Maria Magdalena allein zurück.
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Es ist nun bereits gesagt, warum Ich sie zurückwies mit den Worten: ,,Rühre Mich nicht an!" - Ihre noch unreine Liebe zu Mir hätte sie vernichten können, wenn sie Mein nun reingeistiges Wesen berührt hätte.
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Weiterhin berichtet Johannes, daß Ich den Jüngern erschien, als sie hinter verschlossenen Türen versammelt waren (Joh.20,19-23). Dieser Vorgang war folgender Art: Es entstand alsbald, nachdem die Pharisäer ihre falschen Berichte ausgesprengt hatten, eine große Unruhe unter dem Volk in Jerusalem. Die meisten glaubten den Templern nicht; denn die entgegengesetzte Meinung wußte sehr wohl, daß es etwas Unerhörtes sei: Römische Soldaten sollten einen unter ihre Bewachung gegebenen Ort derart vernachlässigen, daß ein Grab geöffnet und geleert werden könnte! Es wurden daher auch bald allerhand Bemerkungen über den tiefen Schlaf der Soldaten laut, die diese unwahrscheinliche Erklärung verhöhnten und den viel tieferen Schlaf des Tempels mit dem der Soldaten verglichen. Es wurden die Priester daher sehr erbost und suchten die Jünger, welche durch die Erzählung des Sachverhaltes ihre Lügen zuschanden machten, möglichst zu fangen, um auch diese unschädlich zu machen.
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Die Jünger versammelten sich daher, um zu beraten, was sie tun sollten, und zwar bei dem Wirte in der Herberge des Ölberges, der hinlänglich bekannt ist.
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Thomas jedoch war bei dieser ersten Versammlung nicht zugegen, da er in Jerusalem bemüht war, zu erforschen, wie die Sachen daselbst standen.
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Mitten in diese Versammlung, bei welcher auch Lazarus zugegen war, trat Ich hinein und begrüßte die Anwesenden, die nach dem ersten Staunen, von Freude überwältigt, sich um Mich drängten. Ich belehrte sie an diesem Abend nun nochmals über den Zweck Meines Sterbens, sowie über das ihnen nun überkommene Lehramt, sodann, daß sie keine Furcht haben sollten, da sie bei festem Vertrauen und Liebe zu Mir vor allen Nachstellungen gesichert seien. Ich bewies ihnen die Unsterblichkeit in Meinem Reiche somit durch Mein Erscheinen, und alle waren jetzt völlig von Glauben erfüllt und eifrigen Herzens.
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Sodann verabschiedete Ich Mich von ihnen, nachdem Ich ihnen anriet, sie sollten sich nach acht Tagen wiederum hier versammeln, und jeder solle suchen, sein Haus zu bestellen.
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Nach acht Tagen folgte sodann die beschriebene Szene mit Thomas, wieder wie Johannes berichtet (Joh.20,26-29).
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In dieser Zeit nach Ostern bin Ich allen denen persönlich erschienen, die mit Mir in direktem Verkehr gestanden haben, um diesen den Beweis für die Wahrheit Meiner Worte zu geben und die Gemüter für die Verbreitung der Lehre zu kräftigen. Niemand ist ausgeschlossen worden. Diejenigen, welche durch Meinen Tod auf die Juden erbittert waren, wurden besänftigt und die Wankelmütiggewordenen gekräftigt.
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Es ist jedoch nutzlos, alle diese Fälle zu beschreiben, da nichts hierbei vorgefallen ist, was sich nicht jeder selbst vorzustellen vermag. Diese Taten sind nur für jene eine Krönung ihres Glaubens gewesen, nicht jedoch ist dadurch eine Erweiterung Meiner Lehren erfolgt.
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Die Erzählung der beiden Jünger von Emmaus zum Beispiel gibt ein ziemlich genaues Bild aller dieser ähnlich verlaufenden Ereignisse; daher ist sie auch überliefert worden.
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Die Offenbarung am Galiläischen Meer (Joh.21,1-19) hatte jedoch den Zweck, Petrus, der unter dem Bewußtsein, Mich verleugnet zu haben, unsäglich litt, wieder aufzurichten und zu stärken. Daher wurde ihm die Probe auferlegt, seinen Glauben zu betätigen. Als die Jünger im Schiffe waren und Mich erkannten und dieses Erkennen zu Petrus äußerten, warf er sich sofort ins Meer, um den Weg zu Mir abzukürzen. Dieser Glaube reinigte ihn von den noch anhaftenden Schlacken; denn jeder, der Mich erkannt hat, muß durch das brandende Meer den kürzesten Weg zu Mir suchen.
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Seinem dreimaligen Verleugnen entspricht sodann auch die dreimalige Frage: ,,Hast du Mich lieb?" -
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Es liegt in diesem Vorgang eine große Entsprechung, die jeder sich lösen kann, der dieses Werk mit dem Herzen gelesen hat und nicht nur mit dem Verstande. Darum prüfe sich ein jeder, ob er diese Entsprechung löse!
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Die Jünger gingen alsbald ein jeder wieder seiner Beschäftigung nach, um ihr Haus zu bestellen. Ich hatte ihnen geboten, sich an einem bestimmten Tage wiederum bei dem Wirte zu versammeln, wie es auch geschah. Dieser Tag war der vierzigste Tag nach dem Osterfest, entsprechend den vierzig Tagen in der Wüste, derer jeder zur Vorbereitung bedurfte.
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Es kamen denn auch alle, die Mir nahestanden, zusammen, und Ich trat wiederum mitten unter sie und führte sie auf die Spitze des Ölberges, von wo man eine weite Umschau hatte. Dort versammelte Ich die Apostel um Mich. Die übrigen Jünger umstanden uns in weitem Kreise. Ich ermahnte nochmals alle, fest an Mir und Meiner Lehre zu halten. Auch gab Ich Meinen Jüngern den Auftrag, in alle Welt zu gehen und das Evangelium zu predigen in Meinem Namen. Alsdann verabschiedete Ich Mich von ihnen und erklärte ihnen, daß sie Mich nun leiblich nicht mehr sehen würden, jederzeit jedoch geistig mit Mir verbunden bleiben würden.
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Dann segnete Ich sie, und alsbald war Ich aus ihrer Mitte verschwunden. - - - 77. Kapitel - Schlußwort.
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Hiermit ist nun alles besprochen und getreulich niedergeschrieben, was mit Meinem leiblichen Leben zusammenhängt und was auf Erden in sichtbare Erscheinung getreten ist.
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Es fehlt jedoch hier noch ein großer Teil, nämlich das, was in der geistigen Welt sich abspielte. - Das zu fassen, ist die Welt noch viel zu unreif, und auch die wenigen, die Meinem direkten Worte glauben, können es noch nicht in sich aufnehmen. Es wird jedoch eine Zeit kommen, und sie ist nicht allzu ferne, wo die Menschen zu einem reingeistigeren Empfinden zurückkehren. Sodann ist es Zeit, auch dieses zu offenbaren und wird es sodann geschehen.
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Jetzt begnüge sich jeder mit dem Gebotenen und folge Meiner Lehre nach, damit diese Zeit bald ganz nahe komme; denn die Völker sollen (einander) genähert werden und die Erde eine Stätte des Friedens werden. Amen! -

Fußnoten