Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 2

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre.
(Im Sommer des Jahres 30)
Erste Reise des Herrn:
Kis - Landungsstelle Sibarah - Nazareth

- Kapitel 15 -

Philopolds Zeugnis von der Gottheit Jesu

17.8.1852
Es begab sich denn auch Philopold zu der von Mir gebotenen Ruhe. Aber natürlich hatte er eben nicht einen besonderen Schlaf, da die Ereignisse des Tages sein Gemüt zu sehr in Anspruch nahmen; zudem waren die Lager auch eben nicht bestens bestellt, da die Pfandnehmer bis auf etwas weniges Stroh nahezu alles in Empfang genommen hatten und wir daher nur das buchstäblich leere Haus antrafen. Es waren während der Zeit der Wiedererweckung der Sarah Borus, Meine Brüder und viele andere Jünger wohl sehr beschäftigt, Lager, Tische, Bänke, Küchen- und Tischgeräte in entsprechender Anzahl ins Haus zu schaffen; aber für etliche hundert Menschen, von denen freilich viele teils im Freien und teils in andern Häusern Herberge nahmen, war es dennoch für die Kürze auf natürlichen Wegen nicht möglich, auch nur das Nötigste zu besorgen.
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Und so brachte Ich Selbst diese Nacht auf einer Bank mit ein wenig Stroh unter dem Haupte zu - und Philopold gar am Fußboden ohne Stroh. Er war darum morgens auch einer der ersten auf den Füßen; und als ihn Jairus, der mit seinem Weibe und der Tochter Sarah ein ziemlich gutes Strohlager hatte, fragte, wie er am harten Boden doch geruht habe, so sagte
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Philopold: ,,Wie des Bodens Eigenschaft es zuläßt! Aber es kommt alles auf die Angewöhnung an; in einem Jahre würde sich der Leib sicher mehr damit befreunden als in einer Nacht!"
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Sagt Jairus: ,,Hättest du mir doch etwas gesagt! Wir hatten Stroh in Menge!"
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Sagt Philopold: ,,Da sieh den Herrn an! Dem alle Himmel und alle Welten gehorchen, und alle Engel auf Seinen Willen sehen! Sein Lager ist nicht um ein Haar besser, als da war das meinige!"
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Sagt Jairus, in dem noch eine starke Portion Pharisäismus steckt: ,,Freund, sagst du da denn doch nicht vielleicht ein bißchen zu viel? Es ist wohl nicht zu leugnen, daß dieser Jesus voll des göttlichen Geistes ist, mehr als je ein Prophet vom selben Geiste erfüllt war - denn Seine Taten überrragen himmelhoch all die Taten Mosis, des Elias und aller andern großen und kleinen Propheten; aber daß in Ihm gerade alle Fülle der Gottheit vorhanden sein soll, scheint mir dennoch eine zu gewagte Annahme! Die Propheten haben auch Tote erweckt durch den göttlichen Geist, dessen sie voll waren; nur haben sie es nie gewagt, sich selbst, sondern allzeit nur Gott das Gelingen zuzuschreiben. Denn hätten sie das Gelingen sich zugeschrieben, da wären sie zu groben Sündern wider Gott geworden, und Gott hätte ihnen den Geist genommen. Aber Jesus tut alles wie aus Sich und wie ein Herr, - und das ist wohl, was für deine gewagte Annahme spricht, und ich bin in gewisser Hinsicht vollends deiner Meinung; aber wie gesagt: mit aller Vorsicht! Denn es könnte solches auch eine uns prüfende Zulassung von oben sein, in der wir uns bewähren müßten, ob wir wohl allein an einen Gott glauben! Aber wenn in Jesus im Ernste alle Fülle der Gottheit wohnte, da freilich müßten wir unter jeder Bedingung Sein Zeugnis als für ewig wahr annehmen! - Welcher Meinung bist du nun?"
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Sagt Philopold: ,,Ich bin vollkommen der letzteren Meinung und glaube, daß Sein Zeugnis über die Fülle der Gottheit in Ihm völlig wahr ist! Er ist es - und kein anderer außer Ihm!
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Es läßt sich die Sache besonders in dieser unserer wundertätigen Zeit schwer erklären, da man immer sagen kann: ,Ich habe dort und dort Magier gesehen, die wahrlich außerordentliche Taten verübten, und die alten Propheten haben auch Tote erweckt, - ja einer hatte sogar einen Haufen Totengebeine mit Fleisch umgeben und belebt, und so sind Wundertaten noch lange kein Beweis, laut dessen man einen Wundertäter für einen Gott anpreisen s o ll! `
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Aber hier mit Jesus, dem Herrn, ist es ein ganz anderes! Bei allen Propheten mußten anhaltende Gebete und Fasten einer Wundertat vorangehen, bis Gott sie für würdig hielt, eine Wundertat durch sie verrichten zu lassen; die Magier müssen einen Zauberstab haben und eine Menge anderer Zeichen und Formeln, und dazu haben sie noch eine Menge Salben, Öle, Wässer, Metalle, Steine, Kräuter und Wurzeln bei sich, deren verborgene Kräfte sie wohl kennen und solche bei ihren Produktionen in Anwendung bringen; - aber wo hat je jemand bei Jesus, dem Herrn, so etwas gesehen!? Vom Beten und Fasten keine Spur, wenigstens die kurze Zeit hindurch, da ich die Gnade habe, Ihn zu kennen; von einem Zauberstab und all den andern magischen Mitteln ist noch weniger etwas anzutreffen!
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Dabei haben alle Propheten, einer wie der andere, in einer stets gleichen geheimen Bildersprache geredet und geschrieben, und wer nicht aus ihrer Schule war, konnte sie unmöglich verstehen! Ich bin zwar ein Grieche; aber mir ist deshalb eure Schrift nicht unbekannt, und ich kenne Moses und alle eure Propheten! Wer die durchgehends versteht, der muß wahrlich von besonderen Eltern herstammen!
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Jesus aber spricht die verborgensten Dinge in einer solchen Klarheit aus, daß sie nicht selten ein Kind fassen muß! Er erklärte die Schöpfung, und ich glaubte beinahe schon, selbst eine Welt erschaffen zu können! Wo ist denn der Prophet und wo der Meister aller Zauberer, daß er führe eine Sprache wie Jesus?!
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Wer hat noch je eine Silbe von dem verstanden, was der Magier bei seinen Produktionen spricht? In ihren Reden herrscht die dickste Nacht, und in den Reden der Propheten dämmert es wohl hie und da; aber es kennt bei ihrem schwachen Dämmerlichte sich noch niemand aus, was es sei, das er dreißig Schritte vor sich stehen sieht. Hier aber ist alles Sonnenlicht am hellsten Mittage! Was Er spricht, ist alles tiefste göttliche Weisheit, - aber hell und klar vor nahe jedes Menschen Verstand; und was Er will, das geschieht in einem Augenblick!
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Wenn es denn aber sich mit Jesus wahr auf ein Haar so verhält, da weiß ich dann wahrlich nicht, aus was für einem Grunde ich noch irgendein Bedenken tragen sollte, Ihn als den unleugbarsten Herrn Himmels und der Erde anzuerkennen, Ihn zu lieben über alle Maßen und Ihm allein zu geben alle Ehre!?
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Da sieh her auf den Tisch! Dieser sehr frische Feigenast mit einer Menge vollreifer Früchte ist eine lebendige Erklärung, die Er mir gestern gab, als ich Ihn, während ihr schon schliefet, fragte, wie es Ihm denn doch möglich sei, völlig Tote zu erwecken. Er verlangte einen schon ganz morschen, also vollends toten Zweig. Ich brachte, was mir in der Nacht zunächst in die Hände fiel. Er rührte das morsche Holz gar nicht an, sondern gebot es bloß, und das morsche Holz fing an zu grünen, zu blühen - und hier hast du die reifen Früchte! Nimm und gib sie der allerliebsten Sarah; sie wird sich wohl erlaben daran!"

Fußnoten