Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 3

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Jesus in der Gegend von Cäsarea Philippi

- Kapitel 115 -

Die Folgen der Naturereignisse in Cäsarea Philippi

Die Cäsaräer waren in großer Furcht ob der Erwartung der schrecklichen Dinge, die da nach ihrer Meinung über den Erdkreis kommen sollen. Die Juden erwarteten das Danielsche Gericht und die Heiden den Götterkrieg, und das gemeine Volk empörte sich, indem es seinen Vorgesetzten allen weiteren Gehorsam versagte und selbst alles zu zerstören begann, was ihm nur unterkam; kurz, es entstand in der Stadt nach ein paar Stunden die größte Anarchie, an der aber zumeist die dummen Priester schuldeten.
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Denn es gab einige in der ägyptischen Weisheit und Erfahrung Unterwiesene unter ihnen, die sich aus der plötzlich verschwundenen Scheinsonne eben nicht gar zuviel machten, weil sie es vernommen hatten aus den alten ägyptischen Sagen, daß solche Phänomene (Erscheinungen) schon zu öfteren Malen ohne weiteren Schaden für die Erde stattgefunden hatten; und einige jüdische Pharisäer wieder meinten bei sich, daß etwa irgendein zweiter Josua auferstanden sei und irgendeiner wichtigen Handlung wegen wieder der Sonne länger als sonst zu leuchten befahl!
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Auch war bei einer gewissen Sekte der Juden der Glaube, daß die Sonne zum ewigen Gedächtnisse alle hundert Jahre am Tage der gänzlichen Besiegung Jerichos länger am Himmel verweile ohne irgendeinen weiteren bösen Einfluß auf die Erde; diese Pharisäer hatten sonach auch fast gar keine Furcht bei der stattgefundenen Erscheinung.
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Etliche morgenländische Magier, die bei Gelegenheit ihrer Reisen auch in der Stadt zugegen waren, sagten, daß die Sonne allzeit, sooft sie am Tage völlig verfinstert werde, dafür hernach des Abends länger leuchte, um der Erde den Schaden wieder zu ersetzen, den sie derselben durch ihre Tagesverfinsterung verursacht habe. Diese hatten darum auch keine Angst vor der stattgehabten Erscheinung; aber allesamt wollten sie sich diese Erscheinung zunutze machen, daß sie dem Volke eine rechte Höllenangst eintrieben.
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Das Volk griff zwar nach dem Erlöschen der Scheinsonne zu allen Versöhnmitteln, die ihm die Priesterschaften anrieten; aber für die bodenlose Habsucht der Priester war das alles noch viel zuwenig, denn das Volk gab denn doch noch nicht gar alles her, was es irgend an Köstlichkeiten und andern wertvollen Dingen besaß.
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Solche Lumperei aber merkte ein alter, ehrenhafter Grieche, der auch ein tüchtiger Naturweiser war, nahm schnell einige mehr Nüchterne zu sich in sein Haus und erklärte ihnen, so gut es nur immer möglich war, in aller Kürze die ganz natürliche und gänzlich unschädliche Möglichkeit einer solchen Erscheinung, - machte sie aber danebst auf die gewissenloseste Lumperei der Priesterschaften aufmerksam mit dem Beisatze: ,,Seht, wenn von der stattgehabten seltenen Erscheinung etwas zu befürchten wäre, so würden die pfiffigeren Priester nicht so emsig mit ihren Säcken in den Gassen herumrennen und allerlei unerhörte Opfer erpressen! Wenn dann nach etlichen Stunden die Sonne ganz sicher wieder wie stets ganz rein aufgehen wird, so werden diese Menschenbetrüger abermals durch alle Gassen rennen und von den Menschen Dankopfer verlangen! Geht und saget das dem armen, betrogenen Volke, daß der alte, weise Grieche ihm das sagen lasse!"
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Nun, dieser alte, griechische Naturweise hatte einen guten Ruf beim gemeinen Volke, und seine Aussage ging wie ein Lauffeuer unter das Volk. In kaum einer Stunde darauf kehrte sich das jüngste Gericht um, und die Priesterschaften mußten alle Opfer wieder herausgeben und darauf so geschwind als nur immer möglich das Weite suchen; denn das Volk wurde immer bitterer, und es war kein gesalbter Diener der Götter mehr seines Lebens sicher.
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Das sah Ich natürlich zum voraus ein und machte darum den Ouran gerade im Momente darauf aufmerksam, als man eben etliche Augenblicke darauf schon die unverkennbaren Spuren des Volksaufstandes gegen das Priestertum zu entdecken begann, - obschon es dennoch viele gab, die da außer der Stadt auf schreckliche Dinge unter großer Angst warteten.
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Bald nach Meiner Ankündigung bemerkte man, wie auf einmal mehrere Gebäude zu brennen anfingen und ein großes Geheul sogar bis zu unsern Ohren zu dringen begann.
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Hier kam eiligst der Cyrenius mit dem Julius zu Mir und fragte Mich ängstlich, was es etwa in der Stadt gäbe; denn die ganze Geschichte scheine ihm einem Volksaufstande sehr ähnlich! Ich aber erzählte ihm und dem Julius ganz kurz den ganzen Sachverhalt, wie Ich ihn soeben enthüllte.
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Als Cyrenius und Julius solches vernahmen, wurden sie wieder ganz ruhig und fragten Mich bloß, ob daraus nur keine andern, schlimmen Folgen zu gewärtigen sein würden.
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Und Ich sagte: ,,Nicht die geringsten für euch, wohl aber für die dortigen Priesterschaften; denn nun versöhnt das kluge gemeine Volk die Götter mit den Brandopfern, indem es die Wohnhäuser der Priester und die Tempel der Götter verbrennt! Und um diese Priester wird euch etwa doch nicht leid sein, denn diese zu arge Schlangenbrut muß einmal ausgerottet werden! Die Scheinsonne hatte ein gutes Licht; denn es deckte dem blinden Volke die Schändlichkeiten seiner Gottesdiener auf, und diese bekommen nun ihren schon wohlverdienten Lohn!"

Fußnoten