Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 3

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Jesus in der Gegend von Cäsarea Philippi

- Kapitel 197 -

Bekehrungsschwierigkeiten der Perser

Sage Ich: ,,Habt ihr denn bis in euer Land nichts vernommen, wie da vor dreißig Jahren zu Bethlehem, der alten Stadt Davids, den Juden ein König von einer Jungfrau in einem Stalle geboren ward?
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Drei Weise aus euren Morgenlanden sahen einen Stern und befragten ihren Geist, was dieser ihnen fremde Stern bedeute. Und der Geist hieß sie folgen dem Sterne; der werde sie führen zum neugeborenen Könige der Juden, der auf Erden ein Reich gründen werde, dessen ewig kein Ende sein wird.
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Da nahmen die Weisen Gold, Weihrauch und Myrrhen, bestiegen ihre Lasttiere mit großem und glänzendem Gefolge und zogen dem Sterne nach, der nicht ruhte, bis die Geburtsstätte des Neugeborenen erreicht ward. Da forschten die drei dann nach dem Neugebornen und kamen bis zu Herodes, der ihnen auch keinen Bescheid geben konnte, sondern sie abermals nach Bethlehem beschied, allwo der wundersame Stern ruhte, und ihnen ein emsigstes Forschen empfahl mit der Bitte, ihm solches sobald zurückzumelden, auf daß auch er dann käme und dem Neugeborenen seine Ehrenbezeigung gäbe.
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Als die Weisen darauf erst den Neugeborenen fanden und ihm ihre Opfer darbrachten, so warnte sie alsbald darauf ein Geist aus den Himmeln, dem Herodes ihre Entdeckung zu verkünden, worauf sie dann eines andern Weges in ihr Land zurückzogen.
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Saget, ob und was ihr davon vernommen habt!"
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Sagt der Deputierte: ,,Ja, ja, du erinnerst uns an eine Sache, die in ganz Persien bis gen Indien hin vieles von sich reden machte; denn die drei Weisen, wie es deren an der Grenze von Indien mehrere gibt, haben damals die Sache sehr ruchbar gemacht, so daß solches sogar vor den König gekommen ist, der aber sich eben nicht viel daraus machte, weil er die Weisen kennt, wie diese stets geneigt sind, aus einer Mücke einen ganzen Elefanten zu machen! Derlei Dinge machen darum bei uns nie einen besonderen Eindruck, sowie nun auch höheren Orts alle Wunder der Zauberei allen Wert des Sonderbaren und Außerordentlichen verloren haben, weil man besseren Orts mehr als hinreichend über alle Arten der wunderlichen Zaubertaten bereits in der Kenntnis ist. Man sieht sich gut gewählte und gelungene Zauberkünste wohl noch an, wenn man bei guter Laune ist, und lacht dann dazu, wenn da manches Drollige zum Vorschein kommt, - aber, wie gesagt, bei uns sind dergleichen Zaubereien gänzlich ohne Wert.
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Nur reine, mit Zahlen erweisbare Wahrheit gilt bei uns etwas; alle andern gewissen wunderlichen Schwärmereien haben bei uns Besseren schon lange allen Wert verloren, und wir halten, offen gesagt, nichts mehr darauf! Es mögen hie und da auch ganz wahre Dinge darunter verborgen sein; aber diese stecken dann schon so in aller Mystik vergraben, daß sie keine menschliche Vernunft mehr als völlig rein an das untrügliche Tageslicht fördern kann, und du, erhabener Freund, wirst das selbst einsehen, daß es da vernünftiger ist, nur nach der reinen Wahrheit alle Sinne zu richten, als irgendeiner noch so großdichterischen Schwärmerei zu huldigen!"
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Sagt hier Cyrenius abseits zu Mir: ,,Herr, wie es mir vorkommt, so wird da für unsere Sache mit diesen an und für sich zwar sehr schätzbaren Menschen nichts zu machen sein; die stehen zu tief in ihrer Ziffernwahrheit und sind entschieden gegen alles, was wir Glauben zu nennen pflegen! Ebenso scheinen sie förmliche Feinde jedes wie immer gearteten Wunders zu sein, was von Dir stets im äußersten Falle als ein unwiderlegbarer Beweis für Deine vollste Göttlichkeit gebraucht wird.
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Mit einem Wunder wirst Du ihnen schon kaum beikommen dürfen, um sie nicht völlig unwillig zu machen, und mit anderen Beweisen als Erklärungen der auf Dich Bezug habenden Texte im Propheten Jesajas, und im David und Salomon wird man mit ihnen auch nichts ausrichten, weil die Propheten bei ihnen in einem schlechten Kredite stehen; und so weiß ich da im Ernste keinen dritten Ausweg mehr! Denn mittels der Ziffern läßt sich das doch nicht erweisen, daß Du der eigentliche Messias bist, und sonst scheinen sie unzugänglich zu sein!"
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Sage Ich abseits zum Cyrenius: ,,Laß das nur gut sein, das ist Meine Sorge! Hat man einen Mathael und den Obersten Floran zurechtgebracht, also wird man auch wohl diese zurechtbringen. Der Hartnäckigste aber war doch der Oberste Stahar, und er ist nun in der völligsten Ordnung, - um so eher und leichter werden diese ehrlichen Leute in eine rechte Ordnung gebracht werden!"
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Sagt Cyrenius: ,,Ich zweifle nicht, denn Dir allein sind ja alle Dinge möglich; aber für meine noch sehr menschlichen Begriffe ist die Sache durchaus nicht gar zu leicht ausführbar."
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Sage Ich: ,,Allerdings, aber darum dennoch nicht unmöglich; nur muß man ihnen zuvor die Gelegenheit geben, daß sie sich völlig entäußern können. Erst nachher, wenn sie mit der Entäußerung ihres Inwendigen fertig und zu Ende sind, läßt sich eine neue Frucht in ihren gereinigten Herzensgarten legen!"
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Während Ich diese paar Wörtlein mit dem Cyrenius verkehrte (wechselte), raunten sich die Perser geheim in die Ohren, und unser Deputierter, der Schabbi hieß, sagte zu seinen Gefährten: ,,Mir kommt es immer mehr vor, als stünden wir auf glühenden Kohlen! Es muß die Messiasgeschichte hier sehr ruchbar sein. Die feinnäsigen Römer haben davon sicher etwas läuten hören und untersuchen nun wahrscheinlich schon alle Winkel des Judenreiches, um jenes Mannes irgend habhaft zu werden, der hier auf Erden zum offenbarsten Nachteile der Weltbeherrscher ein für ewig unzerstörbares, wie auch völlig unbesiegbares Reich gründen soll. Daher heißt es hier ganz entsetzlich klug sein, um sich bei den Römern nicht verfänglich zu machen!
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Der Mann, der nun ganz geheim mit dem Oberstatthalter geredet hat, ist offenbar ein ganz feiner, mit allen Salben gewaschener Examinator Roms! Wir dürften nur ein wenig an den kommenden Messias fest und umwandelbar glauben, so wären wir hier schon so gut wie geopfert! Daher heißt es hier, bei der Mathematik stereotyp stehenbleiben, mehr hören als reden, und wird wieder etwas vom Messias aufgezogen, so wissen wir unseres diesirdischen Heiles wegen, was wir für den äußern Schein wie aus einem Munde zu reden haben! Wir wissen für uns schon, was wir als Juden von den Propheten zu halten haben; aber diesen Schlauhelden brauchen wir es nicht an die Nase zu binden! Der Richter und Examinator ist in unserer Schrift von A bis Z bewandert über alle unsere Schriftgelehrten und möchte uns ein bißchen fangen; aber auch wir sind klug und weise, und es wird ihm nicht gelingen, trotzdem wir hier durch den wunderlichen Mann vom sichern Untergange gerettet worden sind. Daher bleiben wir nur bei unserer Mathematik fest stehen, und wir werden mit ganz heiler Haut von hier zu ziehen kommen! Aber der geringste Verschnapper dawider könnte uns in ein größtes Elend stürzen!"
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Die andern alle geben dem Schabbi recht und versprechen ihm, sich hier wie ein Mann zu halten und keine Silbe von allem, was sie bezüglich des Messias glauben, zu verraten.
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Nun trete aber Ich wieder unter sie und sage zum Deputierten: ,,Aber Schabbi, warum denket ihr denn arg in eurem Herzen wider Mich und wider die harmlosen Römer?!
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Glaubst du denn, daß es Mir entgangen ist, was du nun hier mit den Deinen geheim abgemacht hast? Ich sage es dir: nicht eine Silbe blieb Mir verborgen! Denn Derjenige, der es sah und wußte, als ihr in der großen Gefahr waret, ansonst Er euch keine Hilfe hätte können zukommen lassen, sieht auch hier in den Grund eures Herzens! Da Er es aber mit euch ganz aufrichtig und gut meint, warum wollet denn ihr Ihm kein Vertrauen schenken?"
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Sagt Schabbi: ,,Du bist wohl sehr klug und weise; aber wird uns solche deine Weisheit wohl etwas nützen? Gerade aufs Gehirn ist aber auch von uns keiner gefallen, und wir glauben, dich zu durchschauen! Die höchsten Römer an deiner Seite - -, nicht weit von hier lagern römische Soldaten, wahrscheinlich um irgendwo jemanden aufzugreifen, falls man denselben durch allerlei schlaue Fragen und Reden irgend eruierte (ermittelte)!? Aber bei uns braucht ihr ihn schon durchaus nicht zu suchen; denn da werdet ihr ewig nichts ausfindig machen!"
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Sagt abseits eben wieder Cyrenius zu Mir: ,,Ah, das ist doch sonderbar mit diesen Menschen! Nun kommt sogar eine eigenste Art von Verstellung zum Vorschein! Wer hätte solche bei diesen Menschen gesucht?! Nun aber sind sie erst recht vernagelt und verrammt, und das also, daß ihnen nun schon von keiner Seite beizukommen ist! Was nun mit diesen Leuten?! Sie machen sich von uns eine fixierte, grundfalsche Vorstellung, die sich bei ihnen leider derart ausgeprägt hat, daß wir ihr eigentlich gar nicht begegnen können. Es fragt sich nun sehr, was da zu machen sein wird!"
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Sage Ich: ,,Da wird noch recht viel zu machen sein; nun stehen sie dem Ziele schon um vieles näher denn vorher! Diese Vorsicht haben sie schon gleich anfangs ganz im stillen beobachtet, weil sie euch Römer hier erschauten! Denn bei ihnen hat sich seit einiger Zeit die arge Sage verbreitet: Im Judenlande sei im Ernste der Messias aufgestanden und täte große Zeichen, die Römer aber hätten so etwas in die Erfahrung gebracht und verfolgten nun diesen Messias auf das grausamste; denn sie hätten es nicht nur auf den Messias scharf abgesehen, sondern auch auf jeden, der nur eine Spur von einem Glauben an einen kommenden oder schon gekommenen Messias merken läßt. Und siehe, darin liegt der ganze Grund ihrer Verstellung, deren wir bald Meister werden!"

Fußnoten