Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 3

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Jesus in der Gegend von Cäsarea Philippi

- Kapitel 227 -

Das Wesen des Herrn und die Menschheit

Meine Jünger waren wohl die ersten beim Einschlafen, auch die Römer waren müde; jeder machte aus seiner Hand ein Hauptkissen, lehnte sich an den Tisch und schlief wie auf einem weichsten Bette. Aber unser Murel und der Philopold schliefen nicht ein, sondern sie zogen sich etwas zurück und besprachen sich die ganze Zeit über alles, was da vorgefallen war.
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Auch unser Mathael gesellte sich zu den zweien und sagte: ,,Ich kann unmöglich schlafen nun, nach all dem, was ich hier alles in zwei aufeinanderfolgenden Tagen erlebt und gesehen habe. Denket euch, vor drei Tagen war ich noch von einer Legion Teufel besessen und war, freilich wohl unbewußt, etwa der gefürchtetste Straßenräuber!
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Da (wo) man mich vermutete, getraute sich keine Karawane den Weg zu ziehen, und wer in meine Hände fiel, der zog sicher nicht unbeschädigt seinen öden Weg weiter! Und nun bin ich der Schwiegersohn des Königs Ouran und Mitregent des großen Landes am Pontus hinauf bis zum Reiche der Skythen! Das Reich erstrecke sich vom Pontus bis zum Kaspischen Meere über ein großes Gebirge. - Ist das nicht ein Wunder über alle Wunder?! Ja, es gehen hier Dinge vor, von denen sich kein Mensch irgendwo anders auf der Erde einen Begriff machen kann!
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Aber es ist nun auch eine große Frage zu stellen, und diese besteht ganz einfach darin: Werden es die Menschen fassen und rein behalten, die entweder räumlich sehr entfernt von hier leben, oder die der Zeit nach entfernt von hier leben werden? Denn ist die Lehre an und für sich noch so rein und wahr, so wird man sie wohl für den Ausdruck eines großen Propheten halten, - aber anzunehmen, daß Gott Selbst im Fleische und Blute die Menschen solches gelehrt hat, das wird ein schwerer und wankender Glaubenssatz werden, zumal Er sozusagen ein Natursohn einer gewissen Maria ist, die später das Weib eines Zimmermanns namens Joseph ward! Nun, derlei Dinge sind nun schon vielfach im Volke bekannt, und es hält da etwas schwer, eben dem Volke das gewisse Menschheitsgefühl in bezug auf den Herrn zu geben, obwohl darob in uns wohl kein Zweifel mehr obwaltet.
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Wir sind vollauf überzeugt, daß an Ihm nichts uns gleich Naturmenschliches haftet außer allein die äußere Form; Körper, Seele und Geist ist Gott! Denn da kann man sagen: In Ihm ist die Fülle der Gottheit auch körperlich! Denn Er darf nur etwas wollen, so geschieht es aber auch im Augenblick.
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Der größte und handgreiflichste Beweis für Seine Göttlichkeit aber liegt in Seinem Worte und in dem Ihm stets zu Diensten stehenden Engel, der da vor aller Anwesenden Augen Taten verrichtet, die für jeden Sterblichen noch unerklärlicher sind als des Philopolds Erklärung der Fixsternenwelt.
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Kurz, für uns, die wir da im Schauen sind, ist es das heiligst Außerordentlichste am hellsten Tage; denn wir haben der schreiendsten Beweise in höchster Überfülle!
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Aber dies wird nicht überall und nicht allzeit also sein können. Ich merkte es aber hier schon, daß es bei manchem Menschen trotz aller der schreiendsten Beweise noch immer recht schwer hergeht, das göttliche Wesen des Herrn einzusehen und zu begreifen; und ich machte dabei auch diese Bemerkung, daß das erklärende Wort stets mehr Wunder wirkt in bezug auf die Erkenntnis des Herrn und Seiner rein göttlichen Herrlichkeit als das schreiendste Wunderwerk. Der Grund scheint darin zu liegen: An die stets rätselhaft wirklichen oder künstlichen Wundertaten ist man in unserer Zeit schon derart gewöhnt, daß sie uns eigentlich gar kein besonderes Staunen mehr abnötigen.
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Besonders seit den zirka sechzig Jahren, als die Römer unsere Herren geworden sind, da hat es von Magiern und Wundertätern ja nur gewimmelt! Der in der geheimen Magie unerfahrene und unbewanderte Mensch wirft nun ein wahres und ein künstliches Wunder ganz leicht in einen und denselben Suppentopf, macht da keinen Unterschied zwischen wahr und falsch - und kann auch keinen machen, weil ihm dazu alle Erkenntniselemente mangeln. Also kommt es denn ganz leicht, daß ein Wunderwerk nie den Effekt machen kann wie ein klares Wort.
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Kurz, durch die rechte Erweckung des Menschenverstandes wirkt man offenbar mehr denn durch was immer für ein Wunder!"

Fußnoten