Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 7

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr auf dem Ölberg (Fortsetzung)
Ev. Joh. Kap. 8

- Kapitel 182 -

Ein merkwürdiger Sonnenaufgang

Am Morgen des Sabbats, etwa eine Viertelstunde vor dem Aufgange der Sonne, erhob Ich Mich vom Stuhl und begab Mich sofort hinaus ins Freie. Das merkten bald Petrus, Jakobus und Johannes, und sie kamen zu Mir hinaus, bevor noch die Sonne aufgegangen war.
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Wir vier begaben uns gleich auf die volle Anhöhe, waren aber nicht lange allein; denn die sieben Oberägypter kamen uns bald nach, und der erste Oberägypter sagte: ,,Herr, vergib uns, daß wir Dir so bald nachgefolgt sind; denn auf dieser Erde werden wir Dir im Fleische wohl nimmer nachfolgen können, und es wird dieser Erde das endlos und ewig seltenste Glück auch nimmer zuteil werden, daß sie von den leiblichen Füßen ihres Schöpfers je mehr betreten wird! Wir aber haben das unbeschreibbare Glück, von dieser größten Deiner endlosesten ewigen Wundertaten Augen- und Ohrenzeugen zu sein, und so wäre es eine gar grobe Sünde, Dich auch nur einen Augenblick aus den Augen zu lassen und nicht zu vernehmen ein jegliches Wort aus Deinem Munde."
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Sagte Ich: ,,Wer Mir nachfolgt, der geht niemals fehl, und wohl jedem, der eures Sinnes ist; aber es gibt, wie ihr es leicht gewahret, gar viele, die da nun noch ganz gut schlafen, obschon die Sonne nahe am Aufgange steht. Doch lassen wir sie ruhen, - sie werden schon auch noch erwachen zur rechten Zeit am Tage! Aber gar viele werden erst erwachen an ihrem Lebensabende, und dieses Erwachen in der Nacht des Lebens wird ihnen wenig Trost geben.
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Wohl aber noch immer denen, die da noch wach werden in einer hellen Sternennacht! Aber nicht so wohl denen, die da an einem dicht umwölkten Abend erwachen werden; denn sie werden eine lange, finsterste und trostloseste Nacht zu durchwachen haben. Und so sie auch wieder werden schlafen wollen in der finsteren Nacht, so wird aber dennoch kein Schlaf über sie kommen. Das wird eine böse Zeit sein auf dieser Erde! Doch wer im Wachen auch die finsterste Nacht hindurch verharren wird bis ans Ende seiner irdischen Tage, der soll selig werden!"
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Hier fragte Mich Petrus: ,,Herr, da wird es mit allen schlimm aussehen, die da gern lange in den Tag hinein schlafen oder, wie es so manche gibt, gar in den ganzen Tag hinein schlafen aus Schlafsucht! Wäre denen denn nicht rechtzeitig noch zu helfen?"
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Sagte Ich zu ihm: ,,Aber Simon Juda, wie lange werde Ich dich in deiner Dummheit denn noch ertragen müssen?! Redete Ich denn vom natürlichen Leibesschlafe? Da sieh diese sieben Heiden an! Wie oft sollen diese dich als einen Erzjuden beschämen? Diese haben Mich gar wohl verstanden, - warum denn du nicht, da du doch schon so lange um Mich bist?"
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Sagte Petrus: ,,Herr, habe doch Geduld mit meiner noch großen Unverständigkeit in so manchen Dingen!"
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Sagte Ich: ,,Die habe Ich wohl, und du wirst dennoch der Petrus bleiben; aber zur höheren Erkenntnis wird dich nur Mein Geist - und nie dein Fleisch - bringen und erheben, wenn Ich aufgefahren sein werde!
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Doch nun habet alle wohl acht auf den heutigen Aufgang der Sonne, der für diese Gegend der Erde heute ein seltener sein wird! Frage sich aber dann ein jeder, ob er ihn auch im geistigen Sinne verstanden habe! Denn alles, was auf dieser naturmäßigen Welt geschieht, kann nicht anders geschehen als durch das Einfließen aus den Himmeln Gottes; und was da einfließt durch aller Engel Himmel in die Naturwelten, geht ursprünglichst von Mir aus. Darum habt nun wohl acht; denn auch die Natur muß zeugen von Mir vor euch!"
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Als Ich diese Worte geredet hatte, da tauchte auch schon die Sonne über den Horizont, und als diese schon so einen halben Grad hoch über dem Horizonte sich befand, da stieg eine zweite Sonne, aber um einen ganzen Grad nördlicher, über den Horizont, der ersten und wahren Sonne vollkommen ähnlich. Es war dies nämlich eine vollkommen ausgebildete Nebensonne, - was eben zu den selten vorkommenden Erscheinungen gehört.
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Die Oberägypter aber kannten sich da gleich aus, und der erste Oberägypter sagte: ,,Herr, in dieser Klarheit sind derlei Erscheinungen bei uns selten! Ich selbst habe nur eine einmal nach der Regenzeit gesehen, und seither sind vierzig Jahre vergangen. Ich könnte von dieser Erscheinung in meiner inneren Art und Weise auch den geistigen Sinn darstellen."
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Sagte Ich: ,,Das weiß Ich wohl; denn ihr stehet noch unversehrt in der alten Noahischen Kirche, in der die Menschen noch im festen Verbande mit den Engeln bis zu den Zeiten Abrahams standen - mit Ausnahme der Nachkommen Nimrods, die zuerst sich mit der Welt zu tun machten und dadurch gesunken sind -, und so habt ihr auch eine rechte Offenbarung in euch und verstehet dieser Erscheinung innersten Sinn. Aber noch nicht also steht es mit diesen Meinen Jüngern! Sie sind voll Glaubens und voll guten Willens, aber das volle Licht in ihnen muß ihnen erst werden, wenn eben in ihnen alle die sieben Geister aus Gott ehest in der vollen Ordnung sein werden.
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Darum muß Ich sie denn auch zum Wohle aller Völker wie ein äußerer Lehrer leiten, auf daß sie ihre Handlungen nach Meiner ewigen Ordnung aus ganz eigenem Willen verrichten können; und darum will Ich denn hier auch nur von ihnen über diese Erscheinung eine Entäußerung vernehmen. Und so rede nun du, Simon Juda!"
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Sagte Petrus: ,,O Herr, so ich das nun erklären soll aus mir, da wird es mir wahrlich schlecht gehen! Ich sehe nun zwei vollkommene Sonnen und weiß nicht einmal, welche da die rechte ist! Und da unten auf den Straßen stehen auch eine Menge Menschen und betrachten diese Erscheinung und wissen sicher noch weniger als ich. Ich als nun schon ein sein sollender Weiser verstehe nichts, - wie muß dann diese Erscheinung erst denen da unten vorkommen?!"
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Damit wollte Petrus Mir ausweichen; aber Ich sagte: ,,Du, die da unten gehen uns nun nichts an! Ich habe nun hier nur mit euch zu tun und sehe, daß du diese Erscheinung nicht verstehst; Ich muß darum Meinen Jakobus fragen!"
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Sagte auch dieser (Jakobus): ,,Mein Herr und Meister! Mir geht es da aber auch nicht um ein Haar besser als dem Bruder Simon Juda! Ich weiß auch nicht, welche unter den zwei Sonnen eigentlich die rechte ist; denn da ist die eine so groß und lichtstark wie die andere. Auch den Vögeln in der Luft scheint das sonderbar vorzukommen; denn sie schweigen und geben keinen Laut von sich, und es kommt mir vor, als wollten sie damit sagen: ,Welche ist die rechte? Denn wir wollen eine falsche mit unserem Gesange nicht begrüßen!`"
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Sagte Ich: ,,Deine Bemerkung war gut, obwohl du sie selbst nicht verstanden hast. Da ihr aber schon diese Erscheinungen nicht verstehet, - was werdet ihr denn nun sagen, so dort weiter südwärts noch eine dritte Sonne zum Vorschein kommen wird? Sehet nur hin, die Anlage dazu hat sich durch eine Dunstmasse in der Luft schon gebildet, und sogleich wird dort auch eine dritte diesen zweien ganz ähnliche Sonne zum überraschenden Vorschein kommen! - Und seht nun, sie strahlet schon!"
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Es war nun auch noch eine dritte vollkommen ausgebildete Sonne zu schauen. Aber da fingen die Menschen auf den Straßen an sich zu fürchten, und viele ergriffen die Flucht und verliefen sich in die nächsten Häuser. Die Beherzteren aber blieben dennoch stehen und betrachteten diese seltene Naturerscheinung. Die Vögel in der Luft aber wurden sehr unruhig, und man bemerkte auch bald eine Menge Aare und Geier hoch in der Luft herumfahren. Einer verfolgte den andern. Und als die Tauben und andere kleine Vöglein diese vielen mächtigen Feinde über sich gewahr wurden, da ergriffen sie auch die Flucht und verbargen sich, so gut sie das nur konnten.
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Hier machte der Oberägypter die Bemerkung: ,,Es ist aber wahrlich sonderbar! Als ich vor vierzig Jahren - aber nur mit einer Nebensonne - die gleiche Erscheinung in meinem Orte betrachtete, da kamen auch bald eine Menge dergleichen Raubvögel in der hohen Luft zur Sicht und kämpften sichtlich miteinander, was sonst wohl äußerst selten der Fall ist. Heute werden auch wieder die Löwen und Panther miteinander Krieg führen. Dieser dritten Sonne Erscheinung verstehe aber ich nun selbst nicht völlig klar, obwohl ich so ziemlich eine helle Ahnung von ihr in mir fühle."

Fußnoten