Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 7

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr und Seine Widersacher
Ev. Johannes Kap. 9

- Kapitel 200 -

Das Wehe des Herrn über die Pharisäer

Derlei Reden von seiten des Volkes rauchten den Pharisäern und Schriftgelehrten sehr in die Nase, und es erhoben sich darum einige Redner und fingen an, besänftigende Worte an das aufgeregte Volk zu richten, wobei sie es aber nicht unterließen, Mich und Meine Lehre zu verdächtigen und in den Schatten zu ziehen; sie zeihten Mich großer und ungebührlicher Anmaßungen und sagten, daß Ich dadurch das Gebot Mosis aufhebe, so Ich fordere, daß von nun an kein Kind mehr seinen Eltern die Ehre erweisen dürfe, sie mit dem Worte ,Vater` oder ,Mutter` zu begrüßen, da doch Moses ausdrücklich geboten habe, daß man Vater und Mutter ehren solle.
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Das Volk geriet dadurch in allerlei zweifelsvolle Fragen unter sich, und einige sagten: ,,Ja, ja, da kann man den Pharisäern und Schriftgelehrten wieder nicht unrecht geben! Er scheint sich da in seinem Eifer denn doch einmal verstiegen zu haben!"
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Da kam der gemäßigte Pharisäer zu Mir und sagte: ,,Hörst du das Volk nun reden? Siehe, uns hast du sehr verdächtigt vor dem Volke, so daß es eine starke Stimme wider uns erhob; wir aber merkten es wohl, daß du dich sogar wider Moses verstiegen hast, und es war hoch an der Zeit, das Volk eines Besseren zu belehren. Das Volk sieht nun den Irrtum ein, und ich frage dich, was du nun noch Weiteres machen willst."
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Sagte Ich: ,,Bei euch werde Ich Mir wahrlich nicht Rates holen, was Ich nun noch weiter tun und reden werde! Ihr habt, als Johannes das Volk belehrte und es zur Buße ermahnte, das auch getan zur Behauptung eures Weltrechtes, aber ihr tatet keine Buße und hieltet auch das Volk davon ab mit eurer Heuchelrede, was ihr nun soeben wieder tuet. Aber darum werdet ihr euch selbst auch desto mehr Verdammnis auf den Hals laden. Das sagt dir Der, welcher die Macht hat, euch zu erhalten oder zu verderben, je nachdem ihr durch eure Handlungen das eine oder das andere wollet.
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Ihr Narren im Herzen und im Gehirne! Wenn ihr selbst Gott euren Vater nennet und saget, daß man den Namen Gottes nicht lästern solle, - wie möget ihr dann Gott den Menschen gleichstellen?! Ist denn da ein Unterschied dann, so ihr Gott euren Vater nennet und den aber auch, der euch im Schoße eines Weibes gezeugt hat?
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Ihr wollet Schriftgelehrte sein und kennet nicht mehr den Unterschied der urhebräischen Worte Jeoua und Jeoutza! Das erste heißet ,Vater` und das zweite ,Zeuger`. Wenn aber also und nicht anders, - wer sonst als ihr hat das Volk in den gräßlichsten Irrtum gebracht?!
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Darum wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr tollen Heuchler, die ihr das wahre Himmelreich durch eure große Trägheit, Dummheit und Bosheit stets den Menschen, die hinein möchten, verschließet! Wahrlich, ihr werdet auch nicht hinein kommen und keiner, der in der Folge auch also tun wird, wie ihr da nun tuet!
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Ihr selbst kommet nicht hinein in das Gottesreich der Wahrheit und des Lebens, und die noch irgend hinein wollen, die lasset ihr nicht, sondern ihr verfolget und verdammet sie und versperret ihnen auf diese Art alle Wege zum Licht und zum ewigen Leben. Darum auch werdet ihr desto mehr Verdammnis überkommen (Matth.23,13)!
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Wehe euch ferner, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr der Witwen und Waisen Häuser fresset und wendet dafür lange und kräftige Gebete vor! Auch darum werdet ihr desto mehr Verdammnis überkommen (Matth.23,14)!
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Wehe euch noch fernerhin, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr argen Heuchler! Ihr ziehet über Länder und Meere, damit ihr irgendeinen Heiden zum Judengenossen machet; ist er es geworden, so machet ihr bald aus ihm ein Kind der Hölle, zwiefältig mehr, als ihr es seid. Auch dafür werdet ihr euren Lohn in der Hölle ernten (Matth.23,15)!
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Und abermals wehe euch, ihr verblendeten Leiter, die ihr saget: Wer da schwört bei dem Tempel, das ist und gilt nichts; wer aber schwört bei dem Golde des Tempels einen falschen Eid, der ist schuldig und strafbar! O ihr Narren und Blinden! Was ist da größer und mehr: der Tempel, durch den das Gold geheiligt wird, oder das für sich lose Gold (Matth.23,16.17)?
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Also saget und lehret ihr auch: Wer da schwört bei dem Altar, das ist auch nichts; aber wer da einen falschen Eid schwört bei dem Opfer, das auf dem Altare liegt, der ist schuldig und strafbar. O ihr Narren und Blinden! Was ist auch da größer: das Opfer oder der Altar, der das Opfer heiligt (Matth.23,18.19)?
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Ist es denn nicht also nur wahr und richtig, daß ein jeder, der beim Altare schwört, dadurch auch bei allem schwört, was auf dem Altar ist; und wer da schwört beim Tempel, der damit auch bei allem schwört, was im Tempel ist? Und wer endlich schwört beim Himmel, der schwört sicher auch bei dem Throne Gottes und somit auch bei Dem, der darauf sitzt oder - besser - ruht und herrscht (Matth.23,20-22).
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Und abermals wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr großen Heuchler, die ihr wohl verzehntet die alte Münze - Till und Kümmel - nach dem alten Gesetze zu eurem Vorteile, beachtet aber dabei das Schwerste und Größte nicht, nämlich ein rechtes und wahres Gericht, den Glauben und die Barmherzigkeit, auf daß vor euch einem jeden ein volles Recht zuteil würde. Ich sage hier aber nicht, daß man das erste nicht tun solle; aber das sage Ich, daß man darum das zweite, um gar vieles Wichtigere nicht lassen solle, wie ihr solches tuet (Matth.23,23)!
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O ihr grundverblendeten Leiter: Mücken säuget ihr wohl, aber dafür verschlucket ihr Kamele! O wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler in allem, die ihr eure im Tempel geheiligten Becher und Schüsseln wohl auswendig reinlich haltet, aber euch über das kein Gewissen machet, so inwendig diese Gefäße voll Raubes und geilen Fraßes sind! O du blinder Pharisäer, reinige zuerst das Innere des Bechers und der Schüssel, damit dann auch das Auswendige der Wahrheit nach rein werde (Matth.23,24-26)!
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Und noch weiter wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler allzumal! Ihr seid gleich den übertünchten Gräbern, diese scheinen auswendig wohl auch recht hübsch daher, aber inwendig sind sie voller Totengebeine und voll ekligsten Unflats. Solche Gräber sind euer volles und wahres Ebenmaß. Auch ihr scheinet von außen den Menschen als fromm; aber inwendig seid ihr voller Heuchelei und Untugend aller Art und Gattung (Matth.23,27.28).
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Und gar überaus wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler durch und durch! Ihr erbauet nun den alten Propheten Grabdenkmäler und schmücket also der Gerechten Gräber und saget und klaget: ,Oh, wären wir zu unserer Väter Zeiten in der Welt gewesen, so würden wir nicht mit den blinden Vätern teilhaftig sein an ihrem unschuldig vergossenen Blute!` Eben dadurch aber gebet ihr euch selbst das Zeugnis, daß ihr wahre Kinder derer seid, die die Propheten getötet haben! Wohlan, so erfüllet auch an Mir das arge Maß eurer Väter, wie ihr es schon an Zacharias und an Johannes erfüllet habt? Ihr Schlangen, ihr Otterngezüchte, wie wollet ihr bei solch eurem Gebaren der höllischen Verdammnis entrinnen (Matth.23,29-33)?!"

Fußnoten