Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 9

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in der Gegend von Cäsarea Philippi

- Kapitel 186 -

Die Heilung der Kranken aus Joppe

Als Ich solche Rede beendet hatte, da kam ein Diener des Markus und lud uns zum Mittagsmahle; denn es war schon stark über die Zeit des Mittags geworden.
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Ich aber sagte: ,,Wer von euch nun hinabgehen will, um sich zu stärken mit irdischer Speise und irdischem Tranke, der gehe und befriedige seinen Leib; Ich Selbst aber werde heute verbleiben bis zum Abend auf diesem Berge. Wer aber bei Mir bleiben wird, den wird es auch weder hungern noch dürsten!
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Es werden aber bald eine Menge hungriger und durstiger Armer aus der Gegend von Joppe hier anlangen, die sollen das für uns bereitete Mahl verzehren. Es werden darunter Krüppel und Lahme an Händen und Füßen und Aussätzige und von bösen Fiebern Gequälte sein; und so sie essen werden von den für uns bereiteten Speisen, wird es besser mit ihnen werden. - Das soll der Diener im Hause also anordnen!"
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Sagte einer der anwesenden Jünger des Johannes: ,,Herr und Meister, die ankommenden Joppeer haben ja noch keine Kunde von Dir und können ja noch keinen Glauben an Dich und Dein Wort haben, - und dennoch werden sie von Deinem Segen, den Du in die Speisen legen wirst, geheilt. Wie ist das mit dem zu vereinen, so Du immer sagst: ,Dein Glaube hat dir geholfen`?"
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Sagte Ich: ,,Wie ist denn das mit dir zu vereinen, daß du, als ein schon alter Jünger, eine so blöde Frage stellen magst? Habe Ich denn nicht schon eine große Anzahl Jünger ausgesandt?
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Zwei von ihnen befinden sich nun in Joppe und predigen den Armen Mein Wort. Sie legten diesen Armen in Meinem Namen wohl auch die Hände auf, und es ward besser mit ihnen; aber die Geheilten fielen wieder in ihre alten Schwächen und Gewohnheitssünden und dadurch denn auch in die alten Leibesübel.
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Sie kehrten sich wieder an die beiden Jünger, daß diese sie heilen möchten. Aber die Jünger sagten: ,So wir euch auch wieder heilen im Namen des Herrn, da werdet ihr von neuem wieder sündigen; darum sagen wir euch: Wirket zuvor eine rechte Buße, und so der Herr es wohl sehen wird, daß ihr euch für immer ernstlich gebessert habt, da wird Er Selbst euch helfen! Erhebet euch und wandert voll Reue, voll Glauben und Vertrauen zu dem Wunderbrunnen an Galiläas Meer, den der Herr Selbst gestellt und gesegnet hat, und ihr werdet Heilung finden; die für euch mühsame Wanderung aber diene euch zur Buße!`
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Siehe, auf diese ernste Ermahnung machten sich, so schwer es auch ging, die kranken Armen voll Glauben und Vertrauen auf den weiten und beschwerlichen Weg, und das Schiff, das soeben diesem Ufer zusteuert, bringt sie hierher.
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Also kommen sie nicht ohne Glauben, sondern mit einer rechten Fülle des Glaubens hier an, und es soll ihnen denn durch ihren Glauben geholfen werden.
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Du aber stelle in der Folge keine so blöde Frage mehr an Mich; denn derlei Fragen würden dir das Zeugnis geben, daß du noch kein rechtes Salz zur Würzung der Speisen für Seele und Geist der Menschen wärest!"
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Hierauf bat Mich der Jünger um Vergebung und dankte Mir für diese Zurechtweisung.
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Ich aber wandte Mich an den Diener, dem unterdessen unser Markus dahin die Weisungen gab, auf den Berg in rechter Fülle Brot und Wein zu stellen, und sagte: ,,Die Armen aber sollen im Freien abgespeist werden; denn die Freie ist ihrer Gesundheit zuträglicher denn die Luft und der Dunst des Speisegemachs. Gehe nun und tue, was dir anbefohlen ist!"
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Hierauf ging der Diener und besorgte alles genau.
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Andere Diener brachten bald mehrere Krüge voll Wein und ebenso auch mehrere Laibe Brot.
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Der hinabgesandte Diener aber hieß die ans Land gestiegenen armen Gäste sich an die Tische im Freien lagern, so gut es ging, und ließ sogleich die für uns bestbereiteten Speisen in Hülle und Fülle auf ihre Tische setzen.
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Die Armen aber erschraken darob ordentlich und sagten: ,,O Freund, bedürftig wären wir solcher Speisen wohl; aber wir sind ja arm und werden sie kaum bezahlen!"
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Sagte der Diener: ,,Der diese Speisen für euch verordnet hat zu eurer Heilung, der hat sie schon bezahlt; darum esset und trinket ohne weitere Sorge! Aber so ihr gesund werdet, dann verfallet nicht wieder in eure alten Schwächen und Sünden, wie ihr in solche erst vor kurzem in Joppe nach der ersten Heilung durch die zwei Jünger verfallen seid!"
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Als die Armen das vernommen hatten, da erstaunten sie über solch eine Rede des Dieners, und einer fragte ihn, wie er das wissen könne, da seines Wissens jene beiden Jünger, die zu ihnen solches geredet hätten, schon längere Zeit in der Hafenstadt weilten und diese Gegend sicher nicht besucht haben, wo sie ihm so etwas hätten eröffnen können, und da sonst außer den beiden Jüngern des großen Heilandes und ihnen selbst niemand irgend etwas davon wissen könne.
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Sagte der Diener: ,,Fraget nun darum nicht weiter, sondern esset und trinket, auf daß ihr wieder gesund werdet! So ihr wieder gesund geworden seid, dann wird es sich schon auch darüber reden lassen, wie ich zu solch einer Kunde gelangt bin."
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Darauf fingen die Armen an, zu essen und auch zu trinken, und als sie sich ordentlich gesättigt hatten, da verließen sie auch ihre Übel; die Aussätzigen wurden rein, die Fiebrigen verließ das Fieber, und die Lahmen und Krüppel wurden gerade und konnten ihre Füße und Hände also gebrauchen, wie das nur einem kräftigen und vollauf gesunden Menschen möglich ist. Da war des Staunens, des Fragens und auch des Lobens nahezu kein Ende. Aber der Diener gab ihnen keine besonders gewichtige Antwort.

Fußnoten