Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 9

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr auf dem Wege von Jericho nach Nahim in Judäa
(Lukas 19)

- Kapitel 29 -

Der Grund für die Zulassung der Besessenheit des Sohnes

20.9.1861
Während des Essens und Trinkens fragten mehrere den geheilten Sohn, der nun ganz frisch und heiter aussah, ob er in seinem kranken Zustande auch große Schmerzen zu bestehen hatte.
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Er aber sagte (der geheilte Sohn): ,,Wie kann ich nun das wissen? Denn ich war ja so gut wie tot und hatte kein Gefühl und wußte auch nichts um mich! Das aber weiß ich dennoch, daß ich mich fortwährend in einem Traume befand und in einer schönen Gegend mich mit guten Menschen unterhielt."
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Das wunderte die Anwesenden, und sie konnten das nicht fassen, und Zachäus fragte Mich, wie das doch möglich wäre, und warum so etwas von Gott zugelassen werde.
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Sagte Ich: ,,Freund, darüber wollen wir nun nicht viele Worte verlieren! Bei solchen Übeln zieht sich die Seele ins Herz zurück, und ein oder oft auch viele arge und unreine Geister bewohnen den übrigen Leib und tun mit ihm, was sie wollen, wovon aber die im Herzen ruhende Seele nichts wahrnimmt.
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Es werden aber derlei Besessenheiten darum zugelassen, auf daß die Menschen, bei denen der Glaube an Gott und an die Unsterblichkeit der Seele beinahe ganz erloschen ist, doch wieder an etwas Geistiges zu denken und auch zu glauben anfangen. Denn auch ihr seid schon schwachen Glaubens geworden, und so war euch diese Lektion auch sehr notwendig vor Meiner Ankunft in dieses Haus.
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Wenn Ich früher gekommen wäre, so hättest du selbst Mir nicht also geglaubt, wie du Mir nun glaubst; und wäre dein Sohn, auf den du die größten Stücke hieltest, nicht in das Übel gekommen, so hätte dich der Stolz und Hochmut derart zugerichtet, daß du zu einem wahren Teufel unter den Menschen geworden wärest. Du hättest allen Glauben an Gott aus dir verbannt und die Menschen als pure Maschinen eingeschätzt, die vor dir nur dann irgendeinen Wert hätten, so sie dir beinahe umsonst dienten und dir zu noch größeren Reichtümern verhülfen.
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Als aber dein Sohn, als dein Liebling und dein größter Stolz, also krank ward, wie Ich ihn nun hier angetroffen habe, da ward es dir ganz anders ums Herz. Du fingst an, wieder an einen Gott zu denken und zu glauben und wurdest demütigeren Herzens. Du hattest freilich daneben noch deine Zuflucht zu allen dir irgend bekannten Ärzten, ob Heiden oder Juden - was dir gleich war, - genommen und hattest dich's viel kosten lassen; aber als du sahst, daß deinem Sohne gar kein Arzt, auch kein Essäer und noch weniger irgendein Zauberer hatte helfen können, da wurdest du traurig und fingst an, ernstlicher darüber nachzudenken, warum Gott, so Er irgend einer sei, dich mit einem solchen Übel heimgesucht habe.
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Du fingst wieder an, in der Schrift zu lesen, und fandest dein Handeln und Gebaren deinen Nebenmenschen gegenüber für stets mehr und mehr ungerecht und hattest denn auch Gott gelobt, daß du vollernstlich all das von dir begangene Unrecht wieder mehrfach gutmachen wollest.
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Als solche Vorsätze in dir stets ernster und wahrer geworden waren und du auch in dem klarer geworden warst, daß dir nur der allmächtige Vater im Himmel helfen könne, da kam Ich dann auch bald in diese Gegend, und du hast es vernommen, was Ich an dem Blinden getan habe.
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Da ward dein Glaube an Gott denn auch mächtiger und lebendiger, dieweil du vom alten und vom jungen Kado ein Zeugnis über Mich vernommen hast, das in dir keinen Zweifel übrigließ, daß Ich kein purer Prophet, sondern der Herr Selbst sei. Und siehe, also bist du denn auch dahin reif geworden, daß Ich nun bei dir einkehrte und mit Meiner Macht deinem Sohne half.
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Wenn du nun das wohl überdenkst, so wird es dir wohl klar sein, warum Ich über Menschen, in deren Herzen noch nicht jeder Himmelslebensfunke völlig erloschen ist, allerlei Übel zulasse.
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Freilich bei ganz verdorbenen und lebensverschlagenen Menschen, die keiner Mahnung von Mir aus mehr wert sind, bleiben derlei sie bessernde Zulassungen denn auch unterm Wege; denn sie fruchten nicht mehr und zeihen die Argen, daß sie noch ärger werden. Diese Art Menschen aber verzehren ihr Materieleben auch hier; nach diesem Leben aber erwartet sie ihr eigenes Gericht, das da ist der andere und ewige Tod.
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Über den Ich noch allerlei Leiden und Trübsal zulasse, dem helfe Ich denn auch zur rechten Zeit; den Ich aber sein irdisch stolzes und schwelgerisches Wohlleben unbeirrt fortgenießen lasse, der trägt sein Gericht und seinen ewigen Tod schon in sich und sonach auch allenthalben mit sich. Und somit weißt du nun denn auch, warum so mancher Weltgroße und Weltreiche ungestraft bis zu seines Leibes Tode hin fortsündigen und fortgreueln kann."

Fußnoten