Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 9

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in Galiläa

- Kapitel 81 -

Die beiden Templer suchen den Herrn

Als die beiden aus der Wohnung ins Freie kamen, da sahen sie die große Brandstätte und wie ihre Gefährten tätig waren, um ihre vom Feuer noch nicht zerstörten Schätze zu sammeln und irgend in eine gute Verwahrung zu bringen.
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Einer rief dem Schriftgelehrten zu, sagend (ein Templer): ,,Kümmerst du dich um das Deinige denn gar nicht?"
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Sagte der Schriftgelehrte: ,,Ich werde zu dem, was allenfalls mein ist, noch früh genug kommen; und ist von dem Meinen nichts zu finden, so werde ich mich darum auch nicht grämen. Arbeitet ihr nur zu für den Tod; ich aber werde mich nun um eine Arbeit fürs Leben umsehen!"
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Mit diesen Worten begaben sich die beiden weiter.
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Die andern Pharisäer aber sagten unter sich: ,,Hat der Galiläer etwa auch schon unseren einzigen Schriftgelehrten verrückt gemacht?"
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Dieser achtete aber dessen nicht und begab sich in die Herberge mit dem ganz bekehrten Pharisäer, um da mit Mir reden zu können. Ich aber war mit Meinen Jüngern noch im Freien und daher nicht in der Herberge.
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Da Mich die beiden vermißten, so fragten sie den Wirt, der mit dem Ordnen des großen Speisetisches beschäftigt war, wo Ich Mich befände, oder ob Ich etwa gar den Ort schon verlassen hätte.
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Der Wirt aber sagte: ,,Der Herr des Lebens ist noch nicht fortgegangen! Er befindet Sich mit Seinen Jüngern irgendwo im Freien; wo aber, das kann ich euch nicht angeben, da Er schon eher diesen Saal verließ, als ich wach wurde. Es hatten aber einige Seiner Jünger Reisebündel bei sich, die ich noch in meiner Verwahrung habe, und das ist ein Zeichen, daß der Herr diesen Ort noch nicht verlassen hat, und ich glaube, daß Er bald wieder zurückkommen wird, indem das Morgenmahl bald vollends bereitet sein wird, darum Er sicher weiß. Gehet aber hinaus, und suchet Ihn auf; denn es lohnt sich da wohl der Mühe, den Herrn des Lebens aufzusuchen! Ich werde das selbst tun, sobald ich mit dem Ordnen dieses Tisches fertig sein werde. Mein geheilter Oberknecht hat das bereits getan."
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Sagte der Pharisäer: ,,Was machen denn die zehn Gereinigten? Sind sie noch hier, oder sind sie schon weitergezogen?"
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Sagte der Wirt: ,,Oh, die sind schon mit dem Anbruch des Tages weitergezogen! Wohin, das wird auch der Herr am besten wissen!"
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Auf diese Worte verließen die beiden eiligst den Saal und gingen, daß sie Mich irgendwo träfen. Sie gingen durch den Markt und fragten einen und den andern Menschen, ob er Mich nicht gesehen habe; aber es wußte ihnen keiner einen Bescheid zu geben.
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Am Ende des Marktes begegnete ihnen ein armes Kind, das eine Waise war. Das fragten sie auch, ob es Mich in Gesellschaft von mehreren Männern nicht irgendwohin habe gehen sehen.
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Und das Kind sagte: ,,O ja! Seht, dort auf dem Hügel gen Kana zu sitzen die fremden Männer, - und einer muß gar etwas Hohes sein; denn er hat mir die Augen plötzlich geheilt! Ihr wisset es ja, daß ich von Geburt an völlig blind war, und wie mich meine arme Mutter täglich vor des Marktes Tor hinaussetzte, auf daß ich von den Menschen ein Almosen erbettelte!"
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Die beiden beschenkten das arme Kind reichlich und ließen es nun voll Freuden zu seiner Mutter ziehen, die das Kind bald ersah und ihm ganz erstaunt entgegeneilte und es um alles befragte.
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Die beiden aber eilten darauf gleich dem Hügel zu und kamen gerade zu uns, als wir uns vom Boden aufrichteten, um in die Herberge zurückzukehren.
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Als sie bei uns ankamen, da grüßten sie Mich auf das freundlichste und baten Mich, in Meiner Nähe sein zu dürfen.
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Und Ich sagte: ,,So ihr das wollet, da bleibet! Wir aber werden nun auf einem andern Wege uns in die Herberge begeben und nicht durch den Markt ziehen. Denn Ich habe das blinde Mägdlein sehend gemacht; das wird dieses nun samt ihrer Mutter jedermann erzählen, und wenn wir nun durch den Markt zögen, würde alles Volk sich zu uns drängen, um Mich zu sehen und zu preisen, dem Ich nun vorbeugen will. Und so gehen wir!"
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Auf diese Meine Worte verließen wir eiligst den Hügel und begaben uns schleunigst auf einem kleinen Umwege in die Herberge.
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Als wir in den Saal traten, wollte eben der Wirt Mich auch aufsuchen gehen, da er mit dem Ordnen des Tisches zu Ende gekommen war. Da wir aber ihm zuvorgekommen waren, so bat er Mich um Vergebung, daß er so saumselig gewesen sei. Ich aber beruhigte ihn und sagte, daß er nun das Morgenmahl solle auf den Tisch setzen lassen, was denn auch sogleich geschah. Wir setzten uns zu Tische und nahmen guten Mutes das wohlbereitete Mahl zu uns.
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Während des Mahles ward auch die Heilung des blinden Mägdleins besprochen, worüber sich der Wirt überaus verwunderte und sogleich nach dem armen Mägdlein und nach seiner Mutter jemanden senden wollte. Ich aber riet ihm, das vorderhand des Aufsehens wegen bleibenzulassen; wenn Ich aber aus dem Orte sein werde, dann werde es schon Zeit zur Genüge geben, der Armen zu gedenken. Und der Wirt tat das.

Fußnoten