Gottes Neue Offenbarungen

Himmelsgaben
Band 1

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 127 -

Muttersöhnchens Erziehung

24. Juni 1841
Höre, deinen Sohn beherrschen drei Geister böser Art! Und da ist Nummer eins: der großherrliche Träge!
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Es sind diesem aber zwei andere beigegeben von unten her! - Der eine ist stets auf Vergnügungen bedacht, beständen sie in was immer! - Dieser Geist zieht zu seiner Bedeckung den Geist des Widerspruchs, der geheimen oder offenbaren Widerspenstigkeit und so auch aller Lüge und alles Truges mit.
3
Siehe, der Träge ist und will keine Tätigkeit; sondern seine Sache ist: träge genießen. - Der zweite ist sozusagen sein Hofnarr. Und der dritte ist die Schildwache und sorgt dafür oder muß vielmehr sorgen, daß dem sich stets süß tun wollenden Geiste der Trägheit ja möglichst kein Eintrag geschehen möchte.
4
Siehe, das ist die eigentliche, verborgene Ursache vom Seelenübel des Sohnes, was da eine unkundige Folge ist dessen, daß der Knabe von mütterlicher Seite, den Töchtern entgegengehalten, zu sehr fürgedeckt wurde, wodurch er als Kind insgeheim zu willensfrei geworden ist und ohne deine Gegenwart tat, was er wollte, dieweil er wohl wußte, daß seine Schwestern aus Furcht vor mütterlicher Rüge von allen den geheimen Bübereien dir nichts melden mochten und es sich auch nicht getrauen (was noch heutzutage ein wenig der Fall ist).
5
Jedoch was Ich der Mutter nicht zur Last lege, das lege auch du ihr nicht zu, da die Mutterliebe zumeist völlig blind ist und neben dem Zuge ihres Herzens nichts davon merkt, wie da eine Natter um die andere durch solche Blindeliebe-Wärme ausgehegt wird.
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Jedoch, da sich nun die Sache also verhält, so ist nun vor allem nötig, dem Kranken wieder zu helfen. - Das aber ist das Rezept:
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Erstens, verlange für die Zukunft von allen deinen Kindern ein offenes Geständnis über ihn.
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Zweitens, lasse dem Knaben nun druchaus keinen freien Willen! Schreibe ihm darum zur Erholung eine bestimmte Beschäftigung genauest vor, die er bei strenger Ahndung pünktlichst verrichten muß, so wirst du gar bald die leere Unterhaltungslust bei ihm töten.
9
Drittens, lasse ihn vor jeder Beschäftigung bei einer Viertelstunde laut beten, und zwar allezeit recht langsam und wohlbedächtig ein ,,Vaterunser" und dann mehrere passende Stellen aus Psalmen Davids, aus den Propheten und so manches aus dem Buche Sirach. Dadurch wird er gar bald seiner üblen Gesellschaft los werden.
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Und solches mag er dann beständig fortsetzen fürs ewige Leben und zur einst möglichen, sicheren Gewinnung Meiner Gnade, die mehr wiegt denn alle hohen Schulen der Schulen.
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Viertens aber mußt du dich bei dir, d.h. im Herzen, ja nicht ärgern, sondern denken, Ich, dein himmlischer Vater, gebe auf der Erde allen Meinen Nachfolgern ein ihnen am allermeisten zusagendes Kreuz, darüber sie nicht murren sollen, sondern alles Mir wohl aufopfern. - Tue desgleichen, so wirst du deinen Kindern ihren Weg mit Edelsteinen pflastern.
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Binde dich, fünftens, nicht allzusehr auf den Fortgang der (weltlichen) Schule, du weißt ja ohnehin, wie viel sie bei Mir zählt! - Was liegt denn daran, ob jemand um ein Jahr früher oder später der Welt zu dienen fähig wird!? - Aber alles liegt daran, wie frühzeitig er Mich erkennt und Mich zu lieben anfängt! Denn nicht von der Welt, sondern von Mir kommt alles Leben!
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Sechstens sollst du nicht auf das horchen, was der Knabe möchte; denn alles solches rührt von den geheimen Einflüsterungen jener von außen einwirkenden Geister her, welche auf die eine oder die andere Art ihren Einlaß bekommen möchten. Es liegt auch in der Eigen-Standeswahl allezeit Eigenliebe und Eigenwille bei den Kindern, da sie nur das werden möchten, wozu sie ihrer Sinnlichkeit wegen die meiste Neigung haben, d.h. nach dem Triebe ihrer argen, innewohnenden Geister!
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Siebentens mußt du die andern Knaben nicht minder also handhaben - den Peter wie den Paul. Und auch dem jüngsten lasse nicht sein Begehren, außer er bittet; und dann gib ihm nur so viel, als es zu seiner Eindrittel-Befriedigung erforderlich ist. Dann wird er leiblich gesund und möglichst lenksamen Willens emporwachsen.
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Siehe und beachte diese sieben Punkte genau, so wirst du alsobald andere Erfolge an deinem Knaben bemerken.
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Sage aber auch den Mädchen, daß sie ihn ruhig lassen und den Bruder nicht mit wertlosen Worten ankneifen möchten, daran nicht viel Geschwisterliebe hanget; sondern sie sollen für den noch nicht geweckten Bruder beten und ihn also lieben, statt, wie gesagt, ihn durch beständige und allerlei Kneifereien zu reizen und zu ärgern. - Dein Weib aber soll sich verhalten gleich dir!
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So aber irgendeins der Geschwister den Knaben etwas Fremdes tun sieht, so soll man es dir - wie schon anfangs bemerkt - insgeheim alsogleich unverhohlen anzeigen - doch, wohlgemerkt, daß solches aus Liebe und nicht aus einer Art Anrächelung geschehe! Denn für ein rachsüchtiges Anzeigen, das etwa noch hinzulügelnd geschähe, könnte der Anzeiger von Mir empfindlich gestraft werden!
18
Was dir aber immer nutzlos Tätiges an dem Knaben bemerkbar wird, dazu verbinde ihn am nächsten Tage und, sollte das nicht hinreichen, auch für mehrere Tage, daß er dasselbe pünktlich, also wie seine Schulaufgabe, bei strengster Ahndung vollziehe; und du wirst in kurzer Zeit ihn von aller sinnlichen Unterhaltungslust losmachen!
19
Verstehe es wohl und handle danach! - Es sind aber alle deine Kinder mehr oder weniger etwas träge in einem und dem andern Dinge. Daher habe auf alle Acht! Lasse sie ja nicht in andere Häuser, die nun allenthalben mit Nattern, Schlangen und Skorpionen angefüllt sind! Wie leicht ist da eine böse Erbschaft!
20
Ich habe dir nun alles gezeigt bis auf eins. Handle danach im Glauben und in der Liebe genau, so wirst du die Kraft Meines Wortes erproben.
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Solches sagt dir dein Emanuel, hoch und über alles heilig, in aller Liebe! Amen.

Fußnoten