Gottes Neue Offenbarungen

Himmelsgaben
Band 2

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 127 -

Heilige Lebenslehre

15. August 1844
Tuet den Menschen alles, was ihr wollt, daß sie es auch euch tun sollen!
2
Siehe, darin liegt alle Rechtfertigung einer guten Handlung! - Und zur rechten Tugend gehört, daß man die Betrübten tröste, die Zerschlagenen aufrichte in ihrem Gemüte, den Notleidenden helfe, die Gefallenen aufhebe, die im Geiste Gefangenen erlöse, die Schwachen stärke, den Irrenden den rechten Weg zeige, alle Ärgernisse vermeide und denselben bei anderen vorbaue, auf daß, so jemand einen Schatz hat, er ihn nicht für sich behalte, sondern ihn teile bis auf den letzten Tropfen.
3
Denn wahrlich, so lange wird niemand Mein Reich erben, bis er nicht alles wird hergegeben haben, was er hat! - Und wahrlich, wer von euch nicht weltlich und geistlich zuvor so arm wird wie eine Kerkermaus, der wird Mein Reich in ihm nicht lebendig überkommen!
4
Denn so jemand zuvor nicht zum Fremdlinge wird auf der Welt, wird er nimmer einheimisch in Meinem Reiche.
5
Wenn da aber jemand meint und spricht: ,,Herr, so ich auf der Welt nur Ruhe habe durch ein Amt oder durch ein Vermögen und bin versorgt für meine leiblichen Bedürfnisse, dann will ich, o Herr, alle meine Zeit Dir widmen!" - da sage Ich: Freund! - solche deine Zeit kann Ich zufolge meiner ewigen Ordnung durchaus nicht brauchen! Denn Ich Selbst habe nicht gelehrt, daß man zuerst die weltliche Versorgung suchen solle, und hat man diese gefunden, sodann erst Mein Reich - sondern gerade umgekehrt! - Denn es heißt: ,,Vor allem suchet das Reich Gottes und dessen Gerechtigkeit, dann wird euch alles andere hinzufallen!"
6
Darum aber muß jemand zuvor alles von sich geben, so er Mein Reich ernten will! - Gebe alles hintan und verteile es unter die Armen und folge Mir nach, so wirst du Mein Reich ernten!
7
Damit ist nun zur Genüge gezeigt, was dazu gehört, um zu wissen, wann man in und aus ,,Meinem Reiche" handelt und wann Ich so ganz eigentlich ein Wohlgefallen habe an einem vollbrachten Werke!
8
Wenn du Gutes tust und fragst, ob es Mir wohlgefalle, dann hast du Mein Reich wohl äußerlich in dich einfließend, aber innerlich noch lange nicht.
9
Wenn du aber Mein Reich auch innerlich also hättest, wie Ich es dir von außen her gegeben habe, um dir dadurch die Aussicht in die Welt zu verrammen - dann würdest du nach einer Handlung nicht fragen, ob sie eine Eingebung von Mir, somit gerecht und Mir wohlgefällig sei, sondern du würdest, so du auch aus aller Engel Liebe und Weisheit heraus gehandelt hättest, nur sagen: ,,O Herr! Ich bin ein fauler und unnützer Knecht!"
10
Siehe, also sieht das rechte ,,Reich Gottes" aus! Und also mußt du handeln aus Meiner Liebe heraus - dann wird alles gut, recht und Mir durchaus wohlgefällig sein.
11
Es war übrigens deine Handlung wohl gut und recht und eine gute Tugend. Lege aber bei dir dennoch keinen Wert darauf, so du willst, daß Ich sie ansehe! Rühme dich auch nirgends damit, willst du Meine Ehre! Denn was deine Rechte tut, das erzähle nicht einmal der Linken! Dann werde Ich dein Werk annehmen und werde dich ehren, weil du Mir die Ehre gabst.
12
Vor allem aber suche Mein Reich auf die vorbesagte Weise in dir lebendig - dann wirst du allezeit wissen, woher und woraus du gehandelt hast und für Wen!
13
Diese Lehre sei dir heilig für ewig! Amen. Das sage Ich, dein guter, heiliger Vater.

Fußnoten