Gottes Neue Offenbarungen

Himmelsgaben
Band 2

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 168 -

Von den kirchlichen Mysterien und Zeremonien

9. Juli 1847
O Herr, was sind denn so ganz eigentlich die ,,Geheimnisse", mit denen besonders unsere römische Kirche so überaus vollgestopft ist und worauf sie sich viel zugute tut und sozusagen ihr Hauptansehen stützt? - So es Dein heiligster Wille wäre, gib uns darüber einige Winke!
1
,,Geheimnisse" (Mysterien) sind nichts anderes als Nacht und Finsternis in eben den Dingen, die als ein Geheimnis betrachtet werden. Und so sind auch die kirchlichen ,,Geheimnisse" die barste Blindheit der Seele und ein völliger Tod des Geistes.
2
Und wieder sind die ,,Geheimnisse" eine Bosheit! Denn die Menschen hüllen gewöhnlich das in Geheimnisse, womit sie sich nicht offen ans Licht getrauen, weil da die andern den Betrug erschaueten und dann Rache nehmen möchten an den Betrügern - was sich eben auch nicht zu selten schon ergeben hat! - Jeder Betrug aber ist eine allergröbste Sünde und somit eine größte Bosheit. Und somit ist ein ,,Geheimnis", das da nichts ist als ein Betrug, auch eine barste Bosheit.
3
Weiter ist ein ,,Geheimnis" auch ein Mörder und ein Totschläger! Denn nichts tötet den Geist so sehr, als eben die ,,Geheimnisse". - Daher sind sie denn auch geistige Räuber, Mörder und Totschläger. Denn über alles hat der Mensch mehr Mut als über ein Geheimnis - aus welchem Grunde in der früheren Zeit auch der Aberglaube so ausgebreitet wurde, da niemand den Mut hatte, hinter die Augendecke Mosis zu greifen, um sich zu überzeugen, was denn so ganz eigentlich hinter derselben liegen könnte! Jeder betrachtete die ,,Geheimnisse" als rein unerforschlich und blieb und bleibt dabei stehen, weil er am Ende nicht nur das Geheimnis, sondern auch dessen Enthüllung fürchtete und noch fürchtet.
4
Jedes Geheimnis aber gebiert ein anderes, und das andere ein drittes, und das so fort, bis endlich alles ein ,,Geheimnis" wird, das ganze Leben samt dem Tode. Um also die Menschheit geistig völlig zu töten, braucht man sie nur in recht viele und recht derbe Geheimnisse zu treiben, so kann man seiner Sache gewiß sein, natürlich von der höllischen Seite her.
5
Aber in der Nacht ist es einträglich, auf den Raub auszugehen; im trüben ist gut fischen. Die Blinden lassen sich leicht führen. Und die Toten kann man überhaupt tragen, wohin man will, und sie sieden und braten noch oben darauf, und sie werden sich nicht rühren. Daher gibt es ja kein besseres Mittel als recht viele große ,,Geheimnisse", und ein Volk ist auf ein Jahrtausend zerschlagen und läßt alles aus sich machen.
6
Dergleichen ,,Geheimnisse" dürfen dazu nur noch mit einigen taschenspielerischen Wundern, mit großem Pompe und glänzender Zeremonie begleitet sein und mit recht viel Rauch und schrecklichen Historien, so haben sie dann eine gewaltige Macht, der selbst die beherztesten Menschen keinen Widerstand zu leisten imstande sind.
7
Ja, da ist dann die Trübsal so stark, daß sie selbst den Auserwählten schaden könnte, so diese möglicherweise ohne Meinen besonderen Beistand in ihr Gebiet könnten geleitet werden. Daher auch nun alle die Christen, bei denen ,,Geheimnisse" walten, über das Wesen des Lebens nach des Leibes Tode im völligen Tode wandeln. Denn sie wissen davon nichts und glauben an dasselbe, wenn es gut geht, nur ungefähr also, wie ein Lottospieler auf einen Terno, der möglicherweise wohl herauskommen könnte, aber höchstwahrscheinlich nicht herauskommen wird!
8
Wie viel aber ist solch ein verfluchter Glaube wert? - Ich sage: Er ist nicht einmal des Auslachens und Anpfeifens wert! - Denn er kann niemanden vom Tode erretten. Daher solche Schwachgläubige auch alle dahinsterben, als wären sie nie dagewesen, und zu Schemen und Phantomen der Geisterwelt werden, denen sogar die Fähigkeit mangelt, Meinen Namen auszusprechen - was alles eine Frucht der ,,Geheimnisse" ist!
9
Was Gott, was Ich, Jesus, was der Heilige Geist, was also diese Dreieinigkeit, was das Abendmahl, was das Wort Gottes ist, davon wissen sie gerade so viel wie der nächste beste Stein! - Sie beten zwar wohl Gott an; aber einen Gott, der nirgends ist und sein kann. Der Vater aber, der ihr allerbekanntester und allernächster Erzieher sein sollte, ohne welchen niemand das ewige Leben erhalten kann, ist das geheimnisvollste und somit entfernteste und also auch ein völlig nichtdaseiendes Wesen! - Frage: Wie kann zu solch einem Vater je eine Liebe erweckt werden, von der doch alles abhängt, was nur immer das ewige Leben bedingt?!
10
Es kann wohl für Laien Geheimnisse geben - wie für Schüler, solange sie noch in der Schule sind und lernen müssen. Aber bei Menschen, bei wahren Menschen sollen keine Geheimnisse sein! Denn ihr wißt es nun, daß der rechte Geist Gottes, so er im Menschen ist, auch in Meine Tiefen dringt, wie es Mein Paulus aus Mir gelehrt hat.
11
Hinweg daher mit allen ,,Geheimnissen"! - Sie gehören der finsteren Welt an!
12
Bei euch aber sei es Tag in eueren Herzen! - Denn darum lasse Ich stets so viel Licht zu euch, auf daß ihr für ewig aus der harten Gefangenschaft der ,,Geheimnisse" erlöst werden sollet! Amen.

Fußnoten