Gottes Neue Offenbarungen

Die Jugend Jesu
Das Jakobus-Evangelium

Biographisches Evangelium des Herrn von der Zeit an, da Joseph Mariam zu sich nahm

- Kapitel 265 -

Cornelius beruhigt Joseph auf dessen ängstliche Fragen über den neuen und grausamen König Archelaus

27. Juli 1844
Als das Frühstück verzehrt war, da besprach sich dann der Joseph mit dem Cornelius über den König Archelaus und fragte genau, was das für ein Mensch sei, und wie er herrsche.
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Und der Cornelius sagte zum Joseph: ,,Erhabenster Mann und Freund! Wenn ich und mein Bruder Cyrenius ihm nicht die Stange hielten, da wäre er noch um zehnmal grausamer, als es sein Vater war.
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Aber so haben wir seine Gewalt sehr beschränkt aus guten Gründen, und so darf er nichts als bloß nur seine Steuern einheben, und das nach unserem Ermessen!
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Und falls die Steuerpflichtigen sich irgend weigerten, die Steuern zu entrichten, so hat er sich an uns zu wenden;
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widrigenfalls wir ihm alle Tage die Absetzungsurkunde des Kaisers, die ich allzeit in meinen Händen habe, überreichen und ihn dann als vogelfrei vor allem Volke erklären können.
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Demnach hast du von diesem Könige nicht das geringste zu befürchten;
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denn es sei ihm ja nicht geraten, ja nur irgend im geringsten wider die bestehenden Vorschriften zu handeln,
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sonst ist er morgen kein König mehr, sondern ein geächteter vogelfreier Sklave Roms!
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Freund! Ich meine, mehr brauchst du nicht zu deiner Beruhigung.
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Ich bin der Landpfleger nun von Jerusalem, und mein Bruder Cyrenius ist quasi ein Vizekaiser von Asien und Afrika, und wir sind deine Freunde!
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Ich glaube, eine bessere Bürgschaft, weltlicherweise genommen, kann es wohl in einem Lande für einen Menschen nicht geben.
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Und die allergrößte Bürgschaft für deine Sicherheit und Ruhe wohnt wohl in deinem Hause!
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Daher sei du ganz ruhig nun, und betreibe deine mir schon bekannte Kunst ohne Scheu und Furcht!
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Ich aber werde bei der Bemessung der Steuer für dich schon eine solche Rubrik aussuchen, die dir nicht weh tun wird!"
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Als der Joseph solches vom Cornelius vernommen hatte, da ward er wieder ganz heiter, froh und ruhig.
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Der Cornelius aber entdeckte die fünf Mädchen des Cyrenius und die Eudokia, die ihm sehr bekannt zu sein schien, die er aber hier dennoch nicht erkannte.
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Er fragte daher den Joseph um die näheren Bewandtnisse dieser Personen.
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Und der Joseph gab ihm alles kund nach der Wahrheit vollkommen, ohne irgendeinen mystischen Vorhalt.
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Als auf diese Art der Cornelius erfuhr, wie gar menschenfreundlich der Joseph sich gegen seinen Bruder Cyrenius verhalte und wie höchst uneigennützig, da war es aber auch aus beim Cornelius.
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Seine Freude war übergroß, und er küßte darob den Joseph hundert Male und rief die Kinder seines Bruders zu sich und herzte und küßte sie auch.
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Zum Joseph aber sprach er: ,,Weil du also mit meinem Bruder stehest, so sollst du auch für alle Zeiten steuerfrei sein gleich jedem Bürger Roms; und heute hefte ich selbst den Freibrief des Kaisers an dein Haus!" - Joseph ward darob zu Tränen gerührt, und alles weinte mit ihm vor Freuden.

Fußnoten