Gottes Neue Offenbarungen

Das Buch Tobias (Tobit)

Lutherbibel :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 9 -

Der Engel Raphael geht zu Gabelus, nimmt das Geld entgegen und bringt ihn zur Hochzeit

1
Da rief Tobias den Engel zu sich; denn er meinte, es wäre ein Mensch, und sprach zu ihm: Asarja, mein Bruder, ich bitte dich, höre mein Wort:
2
Wenn ich mich dir gleich selbst zu einem eigenen Knecht gäbe, so wäre es doch nichts gegen deine Wohltat.
3
Doch bitte ich dich: Nimm diese Knechte und Kamele, und zieh zu Gabael gen Rages in Medien, und gib ihm diese Handschrift, und nimm von ihm das Geld, und bitte ihn, daß er wolle zu meiner Hochzeit kommen.
4
Denn du weißt, mein Vater zählt Stunden und Tage; und wenn ich einen Tag zu lange außen bliebe, so würde seine Seele betrübt.
5
Und du weißt, wie sehr mich Raguel gebeten hat, daß ich's ihm nicht kann abschlagen.
6
Da nahm der Engel Raphael vier der Knechte Raguels und zwei Kamele, und zog gen Rages, und fand den Gabael, und gab ihm die Handschrift und empfing das Geld von ihm.
7
Und er zeigte ihm an vom Sohne des Tobias alles, was geschehen war, und bat ihn zur Hochzeit.
8
Und da sie miteinander kamen in das Haus Raguels, fanden sie Tobias über Tisch; und siehe, er stand vor ihnen auf, und sie küßten einander. Und Gabael weinte, und lobte Gott und sprach:
9
Es segne dich der Gott Israels! denn du bist eines frommen, gerechten und gottesfürchtigen Mannes Sohn, der den Armen viel Gutes getan hat.
10
Gesegnet sei dein Weib und eure Eltern!
11
Und Gott gebe, daß ihr sehet eure Kinder und eure Kindeskinder bis in das dritte und vierte Glied; und gesegnet sei dein Geschlecht von dem Gott Israels, der da herrschet und regieret ewiglich!
12
Und als sie alle »amen!« gesprochen hatten, setzten sie sich zu Tische; aber das Mahl und die Freude hielten sie in Gottesfurcht.

Der Engel Raphael geht zu Gabelus, nimmt das Geld entgegen und bringt ihn zur Hochzeit

1
Hierauf rief Tobias den Engel zu sich, den er für einen Menschen hielt, und sprach zu ihm: Bruder Azarias! ich bitte, höre meine Worte:
2
Wenn ich mich auch dir zum Knechte hingäbe, so würde ich doch deine Fürsorge nicht nach Gebühr lohnen.
3
Dennoch bitte ich dich, nimm dir Tiere oder Knechte und reise zu Gabel nach Rages, der Stadt der Meder; gib ihm seine Beschreibung zurück, nimm das Geld von ihm in Empfang und bitte ihn, zu meiner Hochzeit zu kommen.
4
Denn du weißt selbst, dass mein Vater die Tage zählt, und wenn ich um einen Tag länger zögere, so wird sich seine Seele härmen.
5
Du siehst ja auch, wie Raguel mich beschworen hat, dessen Beschwörung ich nicht missachten kann.
6
Da nahm Raphael vier von den Knechten Raguels und zwei Kamele und zog nach Rages, der Stadt der Meder, hin; und als er Gabel gefunden, gab er diesem seine Beschreibung zurück und nahm von ihm das Geld in Empfang.
7
Auch erzählte er ihm über Tobias, den Sohn des Tobias, alles, was geschehen war, und bewog ihn, mit ihm zur Hochzeit zu kommen.
8
Als jener nun in das Haus Raguels trat, fand er Tobias bei der Mahlzeit, da sprang dieser auf und sie küssten einander. Gabel aber weinte, pries Gott
9
und sprach: Der Gott Israels segne dich, denn du bist der Sohn eines vortrefflichen Mannes, der gerecht und gottesfürchtig ist und Almosen gibt.
10
Gesegnet möge auch dein Weib sein und eure Eltern,
11
ihr möget eure Kinder sehen bis ins dritte und vierte Geschlecht, und eure Nachkommenschaft möge vom Gott Israels gesegnet sein, der von Ewigkeit zu Ewigkeit herrscht!
12
Alle sagten Amen und gingen zum Mahle. Aber auch das Hochzeitsmahl hielten sie in der Furcht des Herrn.