Gottes Neue Offenbarungen

Die Apostelgeschichte des Lukas

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 22 -

(Apostelgeschichte 9,1-19; Apostelgeschichte 26,1-23)
1
Brüder und Väter, hört jetzt meine Verteidigung vor euch an!
2
Als sie hörten, daß er hebräisch zu ihnen sprach, hielten sie noch mehr Ruhe. Er fuhr fort:
3
Ich bin ein Jude, gebürtig aus Tarsus in Zilizien, auferzogen aber hier in dieser Stadt und unterrichtet zu Füßen Gamaliels streng nach dem väterlichen Gesetz. Ich war ein Eiferer für Gott, wie ihr alle es heute seid.
4
Als solcher habe ich diese Lehre bis auf den Tod verfolgt und Männer und Frauen gefesselt in die Gefängnisse gebracht.
5
Das bezeugen mir auch der Hohepriester und das ganze Ältestenkollegium. Von ihm hatte ich Briefe an die Brüder in Damaskus erhalten und bin dorthin gezogen, um auch von dort die3588 Anhänger gefesselt zur Bestrafung nach Jerusalem zu bringen.
6
Als ich dahinzog und mich Damaskus näherte, umstrahlte mich plötzlich zur Mittagszeit vom Himmel her ein starkes Licht.
7
Ich stürzte zu Boden und hörte eine Stimme, die mir zurief: Saul, Saul, warum verfolgst du mich?
8
Ich antwortete: Wer bist du, Herr? Er sagte zu mir: Ich bin Jesus der Nazoräer, den du verfolgst.
9
Meine Begleiter sahen zwar das Licht, die Stimme dessen aber, der mit mir redete, hörten sie nicht.
10
Ich fragte weiter: Herr, was soll ich tun? Der Herr erwiderte mir: Steh auf und zieh nach Damaskus. Dort wird dir alles gesagt, was zu tun für dich bestimmt ist.
11
Da ich aber wegen des Glanzes jenes Lichtes nicht mehr sehen konnte, wurde ich von meinen Begleitern an der Hand geführt und gelangte so nach Damaskus.
12
Ein gewisser Hananias, ein frommer, gesetzestreuer Mann, der bei allen dortigen Juden in gutem Ruf stand,
13
kam, trat vor mich hin und sagte: Bruder Saul, werde wieder sehend! - In demselben Augenblick konnte ich ihn sehen.
14
Er fuhr fort: Der Gott unserer Väter hat dich dazu bestimmt, seinen Willen zu erkennen, den Gerechten zu schauen und einen Ruf aus seinem Mund zu vernehmen.
15
Denn du sollst vor allen Menschen sein Zeuge dafür sein, was du gesehen und gehört hast.
16
Nun denn, was zögerst du noch? Steh auf, rufe seinen Namen an, laß dich taufen und deine Sünden abwaschen.
17
Als ich dann wieder nach Jerusalem zurückgekehrt war und im Tempel betete, geriet ich in Verzückung.
18
Ich sah ihn, und er sagte zu mir: Beeile dich, von Jerusalem bald wegzuziehen! Denn sie werden dein Zeugnis über mich nicht annehmen.
19
Da entgegnete ich: Herr, sie wissen doch, daß ich gerade deine Gläubigen ins Gefängnis werfen und in den Synagogen geißeln ließ.
20
Und als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, stand ich selbst dabei, stimmte zu und verwahrte die Kleider seiner Mörder.
21
Doch er sagte zu mir: Zieh weg, denn ich will dich in die Ferne zu den Heiden senden.

Paulus' römisches Bürgerrecht

22
Bis dahin hörten sie ihm zu. Jetzt aber erhoben sie ihre Stimme und schrien: Hinweg von der Erde mit einem solchen Menschen! Er darf nicht am Leben bleiben!
23
So schrien sie, schleuderten ihre Mäntel hin und her und wirbelten Staub in die Luft.
24
Deshalb ließ ihn der Oberst in die Kaserne führen und gab Befehl, ihn unter Geißelhieben zu verhören. Auf diese Weise wollte er herausbringen, warum sie so gegen ihn tobten.
25
Schon hatte man Paulus in die Riemen gespannt, als er dem dabeistehenden Hauptmann entgegenhielt: Dürft ihr einen römischen Bürger geißeln, dazu noch ohne Richterspruch?
26
Auf diese Worte hin ging der Hauptmann zum Obersten, machte Meldung und sagte: Was hast du vor? Dieser Mann ist ja römischer Bürger!
27
Da ging der Oberst hin und fragte ihn: Sage mir, bist du römischer Bürger? Er antwortete: Ja!
28
Der Oberst entgegnete: Ich habe mir dieses Bürgerrecht für eine große Summe erworben. Paulus erwiderte: Ich dagegen besitze es von Geburt an.
29
Sofort ließ man von der beabsichtigten Folter ab; und auch der Oberst geriet in Furcht, nachdem er erfahren hatte, daß er römischer Bürger sei, - weil er ihn hatte fesseln lassen.

Der Sanhedrin ist gespalten

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Weil er Gewißheit darüber haben wollte, welche Klagen die Juden gegen ihn vorzubringen hätten, berief er am folgenden Tag die Hohenpriester und den ganzen Hohen Rat zusammen, ließ Paulus die Fesseln abnehmen, ihn vorführen und ihn dann hinabbringen und ihnen gegenüberstellen.
(Apostelgeschichte 9,1-19; Apostelgeschichte 26,1-23)
1
Brüder und Väter! höret jetzt meine Verantwortung vor euch.
2
Da sie nun hörten, dass er in hebräischer Sprache zu ihnen redete, wurden sie noch stiller.
3
Und er sprach: Ich bin ein Jude, zu Tarsus in Cilicien geboren, auferzogen aber in dieser Stadt, zu den Füßen Gamaliels, nach der Strenge des väterlichen Gesetzes unterrichtet, war ich ein Eiferer für das Gesetz, wie auch ihr alle es heute seid.
4
Und ich habe diese Lehre bis auf den Tod verfolgt, indem ich Männer und Frauen fesselte und in´s Gefängnis schleppte,
5
wie der Hohepriester mir bezeugt und alle Älteste, von welchen ich auch Briefe erhielt, als ich zu den Brüdern nach Damaskus zog, um die, welche dort waren, gefesselt nach Jerusalem zu führen, damit sie gestraft würden.
6
Da geschah es aber, als ich auf dem Wege war, und mich Damaskus näherte, dass um Mittag, plötzlich vom Himmel her ein großes Licht mich umstrahlte.
7
Ich fiel zu Boden, und hörte eine Stimme, die zu mir sprach: Saulus, Saulus! was verfolgst du mich?
8
Ich aber antwortete: Wer bist du Herr? Und er sprach zu mir: Ich bin Jesus von Nazareth, den du verfolgst.
9
Und die bei mir waren, sahen zwar das Licht, aber die Stimme dessen, der mit mir sprach, hörten sie nicht.
10
Und ich sagte: Was soll ich tun, Herr? Der Herr aber sprach zu mir: Stehe auf, und gehe nach Damaskus; dort wird dir alles gesagt werden, was du tun sollst.
11
Als ich nun vor der Klarheit jenes Lichtes nicht mehr sah, ward ich von meinen Begleitern an der Hand geführt, und kam so nach Damaskus.
12
Ein gewisser Ananias aber, ein Mann nach dem Gesetze, der Zeugnis hat von allen dort wohnenden Juden,
13
kam zu mir, trat vor mich hin, und sprach: Bruder Saulus, siehe auf! Und zu derselben Stunde schaute ich zu ihm auf.
14
Er aber sprach: Der Gott unserer Väter hat dich vorherbestimmt, seinen Willen zu erkennen, und den Gerechten zu schauen, und seine Stimme aus seinem Munde zu hören.
15
Denn du wirst vor allen Menschen sein Zeuge sein von dem, was du gesehen und gehört hast.
16
Und nun was zögerst du? Stehe auf, lasse dich taufen, und wasche deine Sünden ab, nachdem du seinen Namen angerufen!
17
Es geschah aber, als ich nach Jerusalem zurückkehrte, und im Tempel betete, dass ich in Verzückung geriet,
18
und ich ihn sah, wie er zu mir sagte: Eile, und verlasse geschwind Jerusalem; denn sie werden dein Zeugnis von mir nicht annehmen.
19
Und ich sprach: Herr! sie wissen ja selbst, dass ich diejenigen, welche an dich glaubten, in das Gefängnis warf, und in den Synagogen geißeln ließ.
20
Und als das Blut des Stephanus, deines Zeugen, vergossen wurde, stand ich dabei, und hatte Wohlgefallen daran, und verwahrte die Kleider derer, die ihn töteten.
21
Er aber sprach zu mir: Gehe, denn ich will dich fernhin unter die Heiden senden.

Paulus' römisches Bürgerrecht

22
Bis zu diesem Worte hörten sie ihn an, doch nun erhoben sie ihre Stimme, und riefen: Weg von der Erde mit einem solchen Menschen! Denn ein solcher Mensch darf nicht leben bleiben.
23
Als sie nun schrien, und ihre Kleider schüttelten, und Staub in die Luft warfen,
24
befahl der Oberste, ihn in das Lager zu führen, zu geißeln und zu foltern, um zu erfahren, aus welcher Ursache sie so wider ihn schrien.
25
Als sie ihn aber zur Geißelung festgebunden hatten, sprach Paulus zu dem Hauptmanne, der dabei stand: Ist es euch erlaubt, einen römischen Bürger, und zwar ohne Richterspruch zu geißeln?
26
Da der Hauptmann dies hörte, ging er zu dem Obersten, meldete es ihm, und sprach: Was beginnst du? Denn dieser Mensch ist ein römischer Bürger.
27
Da trat der Oberste hinzu, und sprach zu ihm: Sage mir, bist du ein Römer? Er aber sprach: Ja!
28
Der Oberste antwortete: Ich habe dies Bürgerrecht um eine hohe Summe erworben. Und Paulus sprach: Ich aber habe es schon von Geburt.
29
Sogleich nun standen sie, welche ihn foltern wollten, von ihm ab. Auch dem Obersten ward bange, nachdem er erfahren, dass er römischer Bürger sei, und dass er ihn hatte binden lassen.

Der Sanhedrin ist gespalten

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Am folgenden Tage aber ließ er, da er genau erfahren wollte, aus welcher Ursache er von den Juden angeklagt würde, ihm die Fesseln abnehmen, und befahl, dass die Priester und der ganze hohe Rat sich versammelten, und führte Paulus hin, und stellte ihn in ihre Mitte.