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Gottes Neue Offenbarungen

Der Prophet Hesekiel (Ezechiel)

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 33 -

Der Wächter und seine Botschaft

1
Das Wort des Herrn erging an mich:
2
"Menschensohn, rede zu den Söhnen deines Volkes und sage ihnen:>Wenn ich über ein Land das Schwert kommen lasse und das Volk des Landes aus seinem Bereich einen Mann nimmt und ihn für sich als Wächter aufstellt,
3
und er sieht das Schwert über das Land kommen, stößt in die Trompete und warnt das Volk,
4
und einer hört den Schall der Trompete, läßt sich aber nicht warnen, und das Schwert kommt und rafft ihn hinweg: dessen Blut soll auf sein Haupt kommen!
5
Er hat den Schall der Trompete gehört, aber sich nicht warnen lassen; sein Blut soll über ihn kommen. Jener aber hat gewarnt und seine Seele gerettet.
6
Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht in die Trompete stößt und das Volk nicht gewarnt wird, und das Schwert kommt und rafft einen von ihnen dahin, wird dieser zwar wegen seiner Schuld hinweggerafft, sein Blut aber werde ich aus der Hand des Wächters fordern.<
7
Nun habe ich dich, o Menschensohn, zum Wächter für das Haus Israel bestellt. Wenn du ein Wort aus meinem Mund hörst, warne sie in meinem Namen!
8
Wenn ich zu dem Gottlosen sage:>Gottloser, du mußt sterben!<, und du sagst dies nicht, um den Gottlosen zu warnen vor seinem bösen Weg, wird zwar der Gottlose wegen seiner Schuld sterben, aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern.
9
Wenn du aber den Gottlosen gewarnt hast, sich zu bekehren von seinem Weg, und er sich von seinem Weg nicht bekehrt, wird er wegen seiner Schuld sterben, du aber hast dein Leben gerettet.
10
Du aber Menschensohn, sprich zum Haus Israel: So habt ihr gesprochen: > Unsere Missetaten und unsere Sünden lasten auf uns; ihretwegen vergehen wir. Wie könnten wir noch leben?<
11
Sage ihnen:>So wahr ich lebe<, - Spruch des allmächtigen Herrn ->ich habe kein Wohlgefallen am Tod des Gottlosen, sondern daran, daß sich der Gottlose von seinem Weg bekehre und lebe. Bekehrt euch, bekehrt euch von euren bösen Wegen! Warum wollt ihr denn sterben, Haus Israel?<

Die Fairness von Gottes Gericht

12
Darum, Menschensohn, sprich zu den Söhnen deines Volkes:>Die Gerechtigkeit des Gerechten wird ihn nicht retten am Tag, da er sündigt, und die Gottlosigkeit des Gottlosen wird ihn nicht zu Fall bringen an dem Tag, da er sich von seiner Gottlosigkeit bekehrt. Aber auch der Gerechte kann um seiner Gerechtigkeit willen nicht am Leben bleiben am Tag, da er sündigt.
13
Wenn ich dem Gerechten verheiße, er werde am Leben bleiben, und er sich auf seine Gerechtigkeit verläßt und Böses tut, soll all seiner Gerechtigkeit nicht mehr gedacht werden; um des Bösen willen, das er getan, soll er sterben!
14
Wenn ich aber zu dem Gottlosen sage: Du mußt sterben!, - und er bekehrt sich von seiner Sünde und übt Recht und Gerechtigkeit,
15
gibt das Pfand zurück, erstattet das Geraubte wieder, wandelt nach den Geboten, die zum Leben führen, und begeht kein Unrecht mehr, - soll er am Leben bleiben und nicht sterben.
16
Aller seiner Sünden, die er begangen hat, soll nicht mehr gedacht werden; er hat Recht und Gerechtigkeit geübt - er wird leben.
17
Doch da sagen die Söhne deines Volkes: Der Weg des Allmächtigen ist nicht gerecht! - Aber ihr Weg ist nicht gerecht!
18
Wenn der Gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abkehrt und Unrecht begeht, wird er deswegen sterben.
19
Wenn sich aber der Gottlose von seiner Gottlosigkeit abkehrt und Recht und Gerechtigkeit übt, wird er deswegen am Leben bleiben.
20
Und da sagt ihr: Der Weg des Allmächtigen ist nicht gerecht? - Einen jeden von euch, Haus Israel, werde ich nach seinen Wegen richten!<"

Der Fall von Jerusalem

21
Im zwölften Jahr, im zehnten Monat, am Fünften des Monats nach unserer Wegführung kam ein Flüchtling zu mir aus Jerusalem mit der Botschaft: "Die Stadt ist eingenommen."
22
Die Hand des Herrn war aber schon des Abends vor der Ankunft des Flüchtlings über mich gekommen. Er hatte meinen Mund geöffnet, ehe jener am Morgen zu mir kam. Seitdem mein Mund damals geöffnet wurde, bin ich nie mehr stumm geworden.

Die Ursache von Judas Untergang

23
Das Wort des Herrn erging an mich:
24
"Menschensohn! Die da wohnen in den Ruinen im Land Israel, sagen:>Abraham war ein einzelner und erhielt das Land zum Besitz. Wir hingegen sind viele, uns ist das Land zu Besitz gegeben.<
25
Darum sage zu ihnen: So spricht der allmächtige Herr:>Ihr eßt das Fleisch mit dem Blut, erhebt die Augen zu euren Götzen und vergießt Blut, und da wollt ihr das Land in Besitz nehmen?
26
Ihr stützt euch auf das Schwert, begeht Greuel und schändet einer des anderen Frau, und da wollt ihr das Land in Besitz nehmen?<
27
So sage ihnen: So spricht der allmächtige Herr:>So wahr ich lebe! Die in den Ruinen wohnen, werden durch das Schwert fallen, und wer draußen ist, wird den wilden Tieren zum Fraß gegeben werden, und wer sich in Schlupfwinkeln und Höhlen aufhält, soll an der Pest sterben.
28
Das Land werde ich zur Wüste und Einöde machen, und seine stolze Pracht soll ein Ende haben. Israels Berge sollen wüst daliegen, und niemand soll sie mehr durchziehen.
29
Dann werden sie erkennen, daß ich der Herr bin, wenn ich das Land zur Wüste und Einöde mache um all ihrer Greuel willen, die sie begangen haben.<

Hören und Nichtstun

30
Du, Menschensohn, die Söhne deines Volkes unterhalten sich über dich an den Mauern und Haustüren und sagen untereinander einer zum anderen:>Kommt und hört, was für ein Wort vom Herrn ausgeht!<
31
Da kommen sie denn in Massen zu dir, sitzen vor dir als mein Volk und hören deine Worte an, befolgen sie aber nicht, tun süß mit ihrem Mund, während ihr Herz hinter unrechtem Gewinn her ist.
32
Siehe, du bist ihnen wie ein Spielmann, der eine schöne Stimme hat und trefflich die Saiten spielt. Sie hören deine Worte an, befolgen sie aber nicht.
33
Wenn es aber eintrifft - und es trifft ein -, dann werden sie erkennen, daß ein Prophet unter ihnen gewesen ist!"

Der Wächter und seine Botschaft

1
Und es erging das Wort des Herrn an mich also:
2
Menschensohn! rede zu den Söhnen deines Volkes und sprich zu ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land herführe und das Volk des Landes nimmt aus seinen Geringsten einen Mann und stellt ihn für sich zum Wächter auf
3
und dieser sieht das Schwert über das Land kommen und stößt in die Trompete und verkündet es dem Volke,
4
und wenn dann einer, wer immer es sei, den Klang der Trompete hört, aber nicht achthat und das Schwert kommt und rafft ihn hinweg; so wird sein Blut auf seinem eigenen Haupte sein.
5
Er hat ja den Klang der Trompete gehört, aber nicht achtgehabt, so soll sein Blut auf ihn fallen; hätte er sich geschützt, so würde er seine Seele gerettet haben.
6
Wenn aber der Wächter das Schwert kommen sieht und nicht in die Trompete stößt und das Volk sich nicht schützt und das Schwert kommt und es rafft eine Seele von ihnen weg, so wird diese zwar ob ihrer Verschuldung dahingerafft, aber ihr Blut werde ich von des Wächters Hand fordern.
7
Dich nun, Menschensohn! habe ich zum Wächter über das Haus Israel bestellt; darum, wenn du ein Wort aus meinem Munde hörst, so verkünde es ihnen in meinem Namen.
8
Wenn ich zu dem Gottlosen sage: Gottloser, du wirst des Todes sterben, und du sagst ihm dies nicht, damit der Gottlose sich warnen lasse vor seinem Wege, so wird wohl der Gottlose selbst durch seine Verschuldung sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern.
9
Hast du aber den Gottlosen verkündet, dass er sich von seinem Wandel bekehren soll, und er bekehrt sich nicht von seinem Wege, so wird er selbst ob seiner Verschuldung sterben, du aber hast deine Seele gerettet.
10
Darum, o Menschensohn! Sprich zu dem Hause Israel: So habt ihr geredet und gesagt: Unsere Missetaten und unsere Sünden lasten auf uns und wir verschmachten unter ihnen, wie sollten wir also leben können?
11
Sprich zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, Gott, ich will nicht den Tod des Gottlosen, sondern dass der Gottlose sich bekehre von seinem Wege und lebe. Bekehret euch, bekehret euch von euern sehr schlimmen Wegen! Denn warum wollt ihr des Todes sterben, Haus Israel?

Die Fairness von Gottes Gericht

12
Du also, o Menschensohn! sprich zu den Söhnen deines Volkes: Die Gerechtigkeit wird den Gottlosen nicht retten an dem Tage, da er sündigt, und die Gottlosigkeit wird dem Gottlosen nicht schaden an dem Tage, da er sich von seiner Gottlosigkeit bekehrt; aber auch der Gerechte wird nicht am Leben bleiben können durch seine Gerechtigkeit an dem Tage, an welchem er sündigt.
13
Wenn ich schon zu den Gerechten sage, dass er ganz gewiss leben soll, er verlässt sich aber auf seine Gerechtigkeit und tut Böses, so sollen alle seine Gerechtigkeiten der Vergessenheit anheimfallen und durch seine Sünde, die er begangen, durch diese soll er sterben.
14
Wenn ich aber zu dem Gottlosen sage: Du wirst des Todes sterben! und er Buße tut für seine Sünde und Recht und Gerechtigkeit übt,
15
das Pfand zurückgibt, er, der zuvor gottlos war, und das Geraubte wieder erstattet, nach den Geboten des Lebens wandelt und kein Unrecht begeht: wahrlich, der soll leben und nicht sterben!
16
Alle seine Sünden, die er zuvor begangen, sollen ihm nicht angerechnet werden, denn er hat Recht und Gerechtigkeit geübt; er wird gewisslich leben.
17
Es sagen die Söhne deines Volkes: Der Weg des Herrn ist nicht recht! Während doch ihr eigener Weg unrecht ist.
18
Denn wenn der gerechte sich von seiner Gerechtigkeit abwendet und Böses begeht, so wird er deswegen sterben.
19
Und wenn der Gottlose sich von seiner Gottlosigkeit abwendet und Recht und Gerechtigkeit übt, so wird er daselbst leben.
20
Und ihr sagt: Der Weg des Herrn ist nicht recht! Aber einen jeden von euch, Haus Israel! werde ich nach seinem Wandel richten.

Der Fall von Jerusalem

21
Und es geschah im zwölften Jahre, im zehnten Monat, am fünften des Monats nach unserer Wegführung, kam zu mir ein Flüchtling aus Jerusalem und meldete: Die Stadt ist zerstört!
22
Die Hand des Herrn aber war über mich gekommen am Abend, ehe der Flüchtling ankam; er hatte meinen Mund aufgetan, ehe jener am Morgen zu mir kam, und ich schwieg nicht länger, nachdem mein Mund aufgetan war.

Die Ursache von Judas Untergang

23
Und es erging das Wort des Herrn an mich also:
24
Menschensohn! die in jenen Trümmerstätten auf Israels Boden hausen, sprechen also: Ein einzelner Mann war Abraham und er erhielt das Land zu eigen, unser aber sind viele, so ist auch uns das Land zum Besitze gegeben.
25
Deshalb sprich zu ihnen: Also spricht der Herr, Gott: Die ihr Blut esset, eure Augen zu euern Scheusalen erhebt und Blut vergießt, ihr solltet das Land das Erbe besitzen?
26
Ihr verlasst euch auf eure Schwerter, begeht Greuel und ein jeder schändet seines Nächsten Weib, und ihr solltet das Land als Erbe besitzen?
27
Sprich zu ihnen also: So spricht der Herr, Gott: So wahr ich lebe! sollen die, die in den Trümmerstätten hausen, durch das Schwert fallen; und wer auf dem Felde ist, soll den wilden Tieren zum Verschlingen dahingegeben werden; und die in Burgen und Höhlen sind, sollen durch die Seuche sterben.
28
Und ich werde das Land zur Wüstenei und Einöde machen und der Stolz seiner Macht soll ein Ende haben und die Berge Israels sollen einsam werden, denn niemand wird mehr über sie dahinziehen.
29
Und sie sollen erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich ihr Land wüste und öde gemacht habe wegen aller ihrer Greuel, die sie begangen haben.

Hören und Nichtstun

30
O Menschensohn! die Söhne deines Volkes reden über dich längs der Mauern und in den Türen der Häuser und sprechen einer zu dem anderen, ein jeder zu seinem Nächsten: Kommet und lasset uns hören, was das für ein Ausspruch ist, der von dem Herrn ausgeht!
31
Und sie werden zu dir kommen, wie ein Volk sich versammelt, und werden sich vor dir als mein Volk niedersetzen und dein Wort hören, doch nicht darnach tun; denn sie machen es zu einem Spottliede in ihrem Munde und ihr Herz jagt ihrer Habsucht nach.
32
Und wie ein schönes Lied bist du ihnen, das mit lieblichem und süßem Tone gesungen wird; sie hören deine Worte, aber sie tun nicht darnach.
33
Aber wenn das eintrifft, was vorhergesagt ist (und siehe, es trifft ein), dann werden sie erkennen, dass ein Prophet unter ihnen gewesen ist.