Gottes Neue Offenbarungen

Das Buch Josua

Volksbibel 2000 :: Allioli - Arndt Bibel

- Kapitel 22 -

Die östlichen Stämme kehren in ihr Land zurück

1
Damals berief Josua die Rubeniter, Gaditer und den halben Stamm Manasse
2
und sagte zu ihnen: "Ihr habt alles erfüllt, was euch Mose, der Diener des Herrn, befahl, und habt auch mir gehorcht in allem, was ich euch gebot.
3
Ihr habt eure Brüder diese lange Zeit hindurch bis heute nicht im Stich gelassen, sondern das Gebot des Herrn, eures Gottes, treu beobachtet.
4
Da nun der Herr, euer Gott, euren Brüdern Ruhe verschafft hat, wie er ihnen verhieß, so kehrt jetzt nach Hause zurück, in das Land, in dem euer Erbbesitz liegt, das euch Mose, der Diener des Herrn, jenseits des Jordan angewiesen hat!
5
Nur seid eifrig auf die Beobachtung der Befehle und Gebote bedacht, die euch Mose, der Diener des Herrn, gab: den Herrn, euren Gott, zu lieben, auf allen seinen Wegen zu wandeln, seine Gebote zu halten, ihm anzuhangen und mit ganzem Herzen und ganzer Seele ihm zu dienen!"
6
Nun segnete sie Josua und entließ sie, worauf sie nach Hause zurückkehrten
7
Der einen Hälfte des Stammes Manasse hatte Mose in Baschan Besitz angewiesen, der anderen Hälfte hatte Josua bei ihren Brüdern im Westjordanland Besitz gegeben. Außerdem sagte Josua, als er sie nach Hause entließ und sie segnete,
8
zu ihnen folgendes: "Kehrt nach Hause zurück mit reichen Schätzen und vielem Vieh, mit Silber, Gold, Erz, Eisen und Kleidern in großer Menge! Teilt das, was ihr von euren Feinden erbeutet habt, mit euren Brüdern!"
9
So kehrten die Rubeniter, Gaditer und der halbe Stamm Manasse heim und zogen von den Israeliten aus Schilo im Land Kanaan weg, um sich in das Land Gilead zu begeben, in das Land ihres Erbbesitzes, in dem sie sich auf den Befehl des Herrn hin, den er durch Mose verkünden ließ, ansässig gemacht hatten.

Ein Altar am Jordan

10
Als sie zu den Steinkreisen am Jordan, die noch im Land Kanaan sind, kamen, erbauten die Rubeniter, Gaditer und der halbe Stamm Manasse dort am Jordan einen Altar, einen weithin sichtbaren Altar.
11
Da kam den Israeliten die Kunde zu Ohren: "Die Rubeniter, Gaditer und der halbe Stamm Manasse haben dem Land Kanaan gegenüber, an den Steinkreisen des Jordan, jenseits vom Land der Israeliten, einen Altar erbaut."
12
Kaum hatten die Israeliten dies erfahren, versammelte sich die ganze Gemeinde der Israeliten in Schilo, um gegen jene zu Feld zu ziehen.
13
Die Israeliten sandten an die Rubeniter, Gaditer und den halben Stamm Manasse in das Land Gilead Pinhas, den Sohn des Priesters Eleasar,
14
mit zehn Fürsten, je einen Fürsten von jeder Stammesfamilie Israels; jeder von ihnen war ein Oberhaupt der Stammesfamilien Israels.
15
Als sie zu den Rubenitern, Gaditern und zum halben Stamm Manasse in das Land Gilead gekommen waren, sagten sie zu ihnen:
16
"Die ganze Gemeinde des Herrn läßt fragen: Was ist das für eine Treulosigkeit, die ihr gegen den Gott Israels begeht? Ihr habt euch dadurch, daß ihr einen Altar erbautet, heute vom Herrn abgewandt, ihr habt euch dadurch heute gegen den Herrn empört!
17
Haben wir nicht genug an dem Frevel von Pegor, von dem wir uns bis heute noch nicht gereinigt haben, obwohl ein Strafgericht über die Gemeinde des Herrn kam?
18
Und ihr wollt euch heute vom Herrn lossagen? So wird es kommen: wenn ihr euch heute gegen den Herrn empört, wird er morgen seinen Zorn gegen die ganze Gemeinde Israels auslassen.
19
Wenn übrigens das Land eures Erbbesitzes euch unrein erscheint, so zieht doch in das Erbbesitzland des Herrn herüber, wo die Wohnung des Herrn ist, und macht euch unter uns ansässig! Aber empört euch nicht gegen den Herrn, und empört euch nicht gegen uns, indem ihr euch außer dem Altar des Herrn, unseres Gottes, noch einen anderen erbaut!
20
Kam nicht über die ganze Gemeinde der Israeliten ein Strafgericht, als Achan, der Sohn Serachs, sich am Banngut vergriff? Er war nicht der einzige, der seine Sünde mit dem Leben bezahlen mußte."
21
Da antworteten die Rubeniter, Gaditer und der halbe Stamm Manasse den Stammeshäuptern Israels:
22
"Der Allmächtige, Gott der Herr, ja der Allmächtige, Gott der Herr, er weiß es, und Israel soll es wissen: Wenn es Auflehnung oder Treulosigkeit gegen den Herrn, war, dann hilf uns heute nicht!
23
Wenn wir uns einen Altar erbauten, um vom Herrn abzufallen, oder wenn es dazu geschah, um darauf Brand- und Speiseopfer darzubringen oder um Friedopfer auf ihm herzurichten, dann möge der Herr selbst uns zur Rechenschaft ziehen.
24
Nein, nur aus Besorgnis und Vorsorge taten wir dies. Wir dachten nämlich: In Zukunft werden eure Söhne zu unseren Söhnen sagen: Was habt ihr mit dem Herrn, dem Gott Israels, zu tun?
25
Der Herr hat ja den Jordan als Grenze zwischen uns und euch Rubeniter und Gaditer gemacht. Ihr habt keinen Anteil am Herrn. So werden eure Kinder unsere Kinder soweit bringen, daß sie den Herrn nicht mehr verehren.
26
Darum sagten wir: Wir wollen uns daran machen, den Altar zu bauen, nicht für Brand- und Schlachtopfer,
27
sondern er soll zwischen uns und euch und unseren Nachkommen ein Zeugnis sein, daß wir vor ihm dem Dienst des Herrn obliegen wollen mit unseren Brandopfern, mit unseren Schlachtopfern und mit unseren Friedopfern. So können in Zukunft eure Söhne nicht zu unseren Söhnen sprechen: Ihr habt keinen Anteil am Herrn.
28
Ferner sagten wir: Wenn sie künftig so zu uns und unseren Nachkommen sprechen sollten, werden wir antworten: Seht doch die Bauart des Altars des Herrn an, den unsere Väter errichtet haben, nicht für Brand- und Schlachtopfer, sondern zum Zeugnis zwischen uns und euch!
29
Fern sei es von uns, gegen den Herrn uns aufzulehnen und heute vom Herrn abzufallen, indem wir für Brandopfer, für Speiseopfer und für Schlachtopfer einen Altar bauen außer dem Altar des Herrn, unseres Gottes, der vor seiner Wohnung steht!"
30
Als nun der Priester Pinhas und die Fürsten der Gemeinde und Häupter der israelitischen Stämme, die bei ihm waren, die Worte vernahmen, mit denen die Rubeniter, Gaditer und Manassiter sich rechtfertigten, waren sie zufriedengestellt.
31
Der Priester Pinhas, der Sohn Eleasars, antwortete den Rubenitern, Gaditern und Manassitern: "Heute erkennen wir, daß der Herr in unserer Mitte ist, weil ihr hierin keine Untreue gegen den Herrn begangen habt. Damit habt ihr die Israeliten vor dem Strafgericht des Herrn bewahrt."
32
Hierauf kehrten der Priester Pinhas, der Sohn Eleasars, und die Fürsten von den Rubenitern und Gaditern aus dem Land Gilead in das Land Kanaan zu den Israeliten zurück und brachten ihnen Bescheid.
33
Da der Bescheid den Israeliten gefiel, priesen sie Gott und dachten nicht mehr daran, gegen sie ins Feld zu ziehen, um das Land zu verwüsten, in dem die Rubeniter und Gaditer wohnten.
34
Die Rubeniter und Gaditer gaben dem Altar den Namen "Zeuge ist er unter uns, daß der Herr Gott ist".

Die östlichen Stämme kehren in ihr Land zurück

1
Zu derselben Zeit rief Josue die Rubeniter, die Gaditer, und den halben Stamm Manasse,
2
und sprach zu ihnen: Ihr habt alles getan, was euch Moses, der Diener des Herrn, geboten hat; und mir seid ihr in allem gehorsam gewesen
3
und habt eure Brüder diese lange Zeit hindurch, bis auf den heutigen Tag, nicht verlassen, und das Gebot des Herrn, eures Gottes, treu beobachtet.
4
Weil nun der Herr, euer Gott, euern Brüdern Ruhe und Frieden gegeben hat, wie er verheißen, so kehret zurück und gehet hin in eure Häuser und in das Land eures Besitzes, welches Moses, der Diener des Herrn, euch jenseits des Jordans gegeben hat;
5
nur beobachtet genau und erfüllet durch die Tat das Gebot und das Gesetz, welches Moses, der Diener des Herrn, euch gegeben hat, dass ihr den Herrn, euern Gott, liebet, und auf allen seinen Wegen wandelt, und ihm aus ganzem Herzen und aus ganzer Seele dienet.
6
Und Josue segnete sie und entließ sie; und sie kehrten zurück in ihre Hütten.
7
Dem halben Stamme Manasse hatte Moses seinen Erbbesitz in Basan gegeben; darum gab Josue der anderen Hälfte einen Anteil unter ihren übrigen Brüdern diesseits des Jordans auf der Westseite. Als er sie nun nach Hause entließ, segnete er sie
8
und sprach zu ihnen: Mit vielem Gut und Reichtum kehrt ihr zu euern Wohnsitzen zurück, mit Silber und Gold, mit Erz und Eisen, und vielen Kleidern; teilet die den Feinden abgenommene Beute mit euern Brüdern.
9
Und die Söhne Rubens, die Söhne Gads, und der halbe Stamm Manasse kehrten um, und schieden von den Söhnen Israels, von Silo, welches in Chanaan liegt, um nach Galaad, in das Land ihres Besitzes zu ziehen, welches sie dem Befehle des Herrn gemäß durch Moses erhalten hatten.

Ein Altar am Jordan

10
Als sie nun zu den Hügeln des Jordans im Lande Chanaan gekommen waren, errichteten sie am Jordan einen Altar von ungeheurer Größe.
11
Als aber die Söhne Israels dies hörten und zuverlässige Boten ihnen berichteten, dass die Söhne Rubens und Gads, und der halbe Stamm Manasse einen Altar errichtet hatten, im Lande Chanaan, bei den Hügeln des Jordans, den Söhnen Israels gegenüber,
12
versammelten sie sich insgesamt in Silo, um hinaufzuziehen und wider sie zu kämpfen.
13
Vorher aber sandten sie zu ihnen in das Land Galaad Phinees, den Sohn des Priesters Eleazar,
14
und zehn Fürsten mit ihm, aus jedem Stamme einen.
15
Diese kamen zu den Söhnen Rubens und Gads, und zu dem halben Stamme Manasse, in das Land Galaad, und redeten also zu ihnen:
16
Dies lässt euch das ganze Volk des Herrn entbieten: Was ist das für eine Sünde? Warum habt ihr den Herrn, den Gott Israels, verlassen, indem ihr einen gottesschänderischen Altar erbaut und euch von seinem Dienste abgewendet habt?
17
Ist es euch zu wenig, dass ihr in Beelphegor gesündigt, und bis auf den heutigen Tag der Schandfleck dieses Verbrechens uns anhaftet, und viele aus dem Volke gefallen sind?
18
Ihr habt heute den Herrn verlassen, und morgen wird sein Zorn gegen das gesamte Israel entbrennen.
19
Wenn ihr das Land, welches ihr als Besitz erhalten habt, für unrein haltet, so ziehet herüber in das Land, in dem das Zelt des Herrn ist, und nehmet unter uns Wohnung; nur werdet nicht vor dem Herrn und von der Gemeinschaft mit uns abtrünnig, indem ihr euch einen Altar errichtet außer dem Altare des Herrn, unseres Gottes.
20
Ist nicht, als Achan, der Sohn Zares, das Gebot des Herrn übertrat, der Zorn Gottes über das ganze Volk Israel hereingebrochen? Und das war nur ein einziger Mann; aber wäre er doch allein umgekommen um seiner Missetat willen!
21
Da antworteten die Söhne Rubens und Gads, und der halbe Stamm Manasse dem Fürsten der Gesandtschaft Israels:
22
Gott, der Starke, der Herr, ja, Gott, der Starke, der Herr, er weiß es, und Israel soll es auch wissen: wenn wir in sündhafter Absicht diesen Altar errichtet haben, so soll er uns nicht behüten, sondern sogleich strafen;
23
und wenn wir es in der Absicht getan, um Brandopfer und Speiseopfer und Friedopfer darauf darzubringen, so möge er es ahnden und uns richten;
24
und nicht vielmehr in dem Gedanken und der Verabredung, dass wir sprachen: Bald werden eure Söhne zu unsern Söhnen sagen: Was geht euch der Herr, der Gott Israels, an?
25
Der Herr hat zwischen uns und euch, ihr Söhne Rubens und ihr Söhne Gads, den Fluss Jordan als Grenze gesetzt, und darum habt ihr keinen Teil an dem Herrn! Und auf diesen Grund hin könnten eure Söhne unsere Söhne vom Dienste des Herrn abwendig machen. Darum hielten wir es für besser
26
zu sagen: Wir wollen uns einen Altar bauen, nicht um Brandopfer, noch um andere Opfer darzubringen,
27
sondern zum Zeugnisse zwischen uns und euch, zwischen unsern Nachkommen und euern Nachkommen, dass wir dem Herrn dienen und das Recht haben, Brandopfer, und Friedopfer, und andere Opfer darzubringen; und dass eure Söhne nicht etwa in kurzem zu unsern Söhnen sagen: Ihr habt keinen Teil an dem Herrn!
28
Wenn jene es also sagen wollten, so würden sie ihnen antworten: Sehet da den Altar des Herrn, den unsere Väter errichtet haben, nicht zu Brandopfern und Speiseopfern, sondern zum Zeugnisse zwischen uns und euch.
29
Fern sei von uns der Frevel, von dem Herrn abzufallen und seine Wege zu verlassen, indem wir einen Altar errichten, um Brandopfer, und Speiseopfer, und andere Opfer darzubringen, außer dem Altare des Herrn, unseres Gottes, welcher vor seinem Zelte steht.
30
Als Phinees, der Priester, und die Fürsten der Gesandtschaft Israels, die bei ihm waren, dies hörten, wurden sie besänftigt und nahmen die Worte der Söhne Rubens und Gads und des halben Stammes Manasse gerne an.
31
Und Phinees, der Sohn Eleazars, der Priester, sprach zu ihnen: Jetzt erfahren wir, dass der Herr mit uns ist, weil ihr von solcher Sünde fern seid und die Söhne Israels vor der Hand des Herrn bewahrt habt.
32
Dann kehrte er mit den Fürsten von den Söhnen Rubens und Gads aus dem Lande Galaad, von den Grenzen Chanaans zu den Söhnen Israels zurück und berichtete es ihnen.
33
Und allen, die sie hörten, gefiel die Kunde. Da lobten die Söhne Israels Gott, und es war keine Rede mehr davon, gegen sie hinaufzuziehen und zu kämpfen und das Land ihres Besitzes zu verheeren.
34
Und die Söhne Rubens und die Söhne Gads nannten den Altar, den sie erbaut hatten: unser Zeugnis, dass der Herr Gott ist.