Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 1

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
In Kana im Tale

- Kapitel 225 -

Störung der inneren Selbstbeschauung. Erscheinung eines Ungeheuers, eines richtigen Leviathans. Lohnverheißung für mutiges Ausharren. Der Engel Archiel verscheucht das Tier. Das drohende Ungewitter. Stärkung der Schwachen

Nach einer Stunde aber geschieht plötzlich auf einmal ein dröhnender Knall, als wenn ein starker Blitz ganz in der Nähe in ein Haus eingeschlagen hätte. Alle erschrecken gewaltig und fahren auf; aber sie gedenken Meiner Worte und begeben sich schnell wieder zur Ruhe.
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Aber Satan läßt nicht lange auf sich warten; bald nach dem Knalle vernehmen die Ruhenden, aber im Geiste Tätigen, ein unheimliches Zischen und Pfeifen, und es dauert nicht lange, so erhebt sich am Ufer des Meeres ein Ungeheuer seltener Art. Der Kopf gleicht dem eines Wolfes, nur wenigstens hundertmal so groß; die weit über den Rachen herausstehende Zunge gleicht einer sich gleichfort wild krümmenden Riesenschlange; die beiden Ohren gleichen denen eines Ochsen in riesenhafter Größe; die Augen sehen aus wie zwei große Platten aus glühendem Erze; die Vorderfüße gleichen denen eines Riesenbären, die Hinterbeine denen eines Löwen von riesenhafter Größe; der Leib ist gleich dem eines Krokodils mit dem Schwanze eines Basilisken (afrikanischer Vampir). Sein Geschrei ist ein dröhnender Knall und sein Atem ein unheimliches Zischen und Pfeifen. Alsogestaltig entsteigt es dem Meere.
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Am Ufer weiden aber Schafe, Ochsen, Kühe, Kälber und viele Esel. Das Ungeheuer macht sogleich Jagd auf die Haustiere und verschlingt sogleich ein Stück ums andere. Die Haustiere fliehen dann; aber das Ungeheuer fängt an, sich gegen uns zu bewegen.
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Als mehrere solcher Bewegungen des Ungeheuers ansichtig werden, machen sie sich auf und sagen: ,,Herr, diese Probe ist etwas zu stark! Etliche Kälber, bei zehn Lämmer und zwei junge Eselsfüllen hat das gräßliche Ungeheuer bereits verzehrt; jetzt möchte es sich hier einen Leckerbissen holen und hat, von seinem Geruche geleitet, sich sicher unter uns etwas ausersehen, weil es nun gerade auf uns zu seinen etwas zögernden Weg eingeschlagen hat. Da dürfte es denn doch ratsam sein, sich diesem Todbringer ein wenig aus dem Wege zu stellen! Denn mit dieser Bestie ist wahrlich auf einem natürlichen Wege kein Kampf zu beginnen, und von einem Siege möchte da wohl schon lange keine Rede sein!"
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Sage Ich: ,,Lasset euch nicht im geringsten stören! Äußerlich sind wir dieses Ungeheuers alle zusammen nicht Herr, denn es ist dies ein vollkommen ausgebildeter Leviathan: aber vor unserer inneren Kraft muß er fliehen bis ans Ende der Welt; darum seid völlig unbesorgt! Eine kleine Stunde noch, und ihr habt des Todes Schranken und Grenzfesten durchbrochen, und die Herrschaft über alle Hölle und deren Heer soll euer Lohn sein!"
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Gleich nach solchen Meinen Worten läßt das Ungeheuer wieder ein paarmal nacheinander seine Knallstimme hören und bewegt sich darauf wieder ganz ruhigen, aber dabei dennoch ziemlich raschen Ganges zu uns hin, seine Freßgier durch das heftige Bewegen seiner Schlangenzunge und durch das beständige Ringeschlagen mit seinem langen und baumkräftigen Schweife nur zu handgreiflich zu erkennen gebend. Aber die Jünger sind nun in bester Verfassung und lassen ohne alle Furcht und Zaghaftigkeit das Ungeheuer auf sich losgehen.
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Als es uns in die Nähe von zehn Schritten kommt, gebe Ich bloß innerlich dem Engel Archiel einen Wink, und dieser tritt plötzlich vor das Tier hin und fragt es, sagend: ,,Was suchst du hier, Satan? Weiche - oder ich verderbe dich!" Da öffnet das Ungeheuer den Rachen und gebärdet sich, als ob es reden wollte; aber der Engel gebietet ihm noch einmal zu weichen! Da stößt das Tier mehrere Knallaute von sich und eilt darauf ins Meer unter gellendem Gezische und Gepfeife.
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Als es sich aber wieder ins Meer versenkt hatte, da bewegte es eine Zeitlang das Wasser in der großen Bucht so stark, als wenn es vom stärksten Sturme aufgeregt wäre; aber alles das macht nun keinen Jünger mehr irre, und es wird Ruhe in Gott in dieser letzten Stunde mit dem größten inneren Eifer gepflegt.
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Gegen das Ende der Ruhestunde aber kommt auf einmal ein mächtiges Ungewitter. Heftige Blitze durchzucken die Luft; starke Windstöße beugen die Bäume nahe zur Erde, und starke und schwere Regentropfen, mit Hagel vermengt, entfallen schon dem finstern Gewölk.
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Einige schwächere Jünger wollten sich schon ins Haus flüchten; aber der Engel sagt: ,,Bleibet und erkennet des Satans leerstes Gaukelspiel!" Da bleiben sie und halten den leeren Regen leicht aus. Es regnet zwar immer heftiger, und die Hagelkörner hüpfen ganz munter am Boden herum; aber es wird kein Mensch von einem getroffen, und der Regen macht kaum jemands Haut naß.
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Da bedräut der Engel das Gewölk, und dieses teilt sich alsobald, und es entsteht sofort der reinste Tag. Nach einigen Augenblicken aber ist die Zeit der Sichselbstbeschauung zu Ende und Baram sagt: ,,Herr, wie es Dir genehm ist, hier oder im Hause! Das Essen ist bereitet!"
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Sage Ich: ,,Laß noch eine halbe Stunde verstreichen, und es wird dann alles in der Ordnung sein! Ich muß noch einige Worte an Meine Jünger richten."
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Baram geht wieder auf sein Schiff, allwo in einer großen Kiste mehrere Schläuche besten Weines aufbewahrt sind, und läßt sie von seinen Leuten in die Küche stellen und allda füllen alle Krüge und sagt den Köchen und Köchinnen, daß sie mit dem Anrichten noch eine halbe Stunde warten sollen und erst dann die Speisen anrichten sollen, wenn er ihnen ein Zeichen geben werde. Darauf aber begibt er sich wieder zu Mir und hört mit an, was Ich zu den Jüngern allen über diese Sichselbstbeschauung und über deren Nutzen gesagt habe.

Fußnoten