Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 1

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Am Galiläischen Meer

- Kapitel 98 -

Zurechtweisung der verärgerten Priester durch das Volk

Denn das gemeine Volk, das die Zeichen gesehen hatte, sich aber vor den Priestern und Schriftgelehrten zu sehr fürchtete, um sich zu Meiner Lehre und Nachfolge zu bekennen, ersann sich eine gute List: Es brachte sogleich mehrere Kranke zu den Priestern und sagte: ,,Höret uns, ihr hohen Priester und Schriftgelehrten, die ihr nach eurer eigenen Aussage in alle Geheimnisse Gottes eingeweiht seid! Der Mensch Jesus aus Nazareth tut große Wunderdinge also, wie sie nie jemand vor ihm getan hat, und seine Rede und Lehre gleicht einem Feuerstrom, der alles, was sich ihm entgegenstellt, allgewaltigst verzehrt oder mit sich unaufhaltsam fortreißt! Ohne Arznei, bloß durchs Wort allein, einem Gott gleich, heilt er jede Krankheit und soll sogar Tote bloß durch das nackte Wort wieder lebendig machen!
2
Als wir uns von der Wahrheit alles dessen überzeugt hatten, da kam uns der gute Sinn in unser Gemüt, und wir gedachten euer und sagten unter uns zu uns: ,Was wundern wir uns denn dessen gar so mächtig?! Haben wir ja doch auch in alle Gottesgeheimnisse eingeweihte Priester und Schriftgelehrte, die sicher so gut wie dieser Jesus bloß durchs Wort einen Kranken heilen können, wenn sie es nur wollen!` Wir waren schon auf dem Wege, unsere Kranken hinzuführen zu dem Nazaräer; aber wir gedachten der Beschneidung und des Bundes, dem wir nicht abhold werden wollen, solange er uns das in der Wahrheit geben kann, was uns leiblich und geistig not tut. Da aber nun dieser Jesus gar so ungeheure Zeichen tut, so droht uns Gefahr, wenn wir ihm nicht mit gleicher Zeichenkraft entgegentreten!
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Wir haben daher mehrere Kranke mit uns hierhergebracht und bitten euch um eures und unseres Heiles willen, daß ihr durch eure geistige Macht, die ihr nach eurer Aussage unmittelbar von Gott habt, diese Kranken, die eben nicht zu den Schwerkranken gehören, bloß durchs Wort heilen möchtet!
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Wir werden mit diesen von euch wunderbar geheilten Kranken die ganze Stadt durchziehen und werden vor jedem Hause Gottes Ehre und euren großen Ruhm mit starker Stimme verkünden. Der Nazaräer wird dann hier wenig Anklang finden und wird, wie man zu sagen pflegt, am Ende mit Schande, Spott und aller Schmach das Weite zu suchen genötigt sein!"
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Die Priester und Schriftgelehrten, ihrer totalsten Ohnmacht sich nur zu sehr bewußt, sagen gravitätisch, um ihre Ohnmacht zu verbergen: ,,Ihr Toren! Was verlangt ihr von uns, das Gott allein geziemt?! Wann hat noch je ein Priester oder ein Schriftgelehrter Wunder gewirkt?! Solches kann nur allein Gott und der eine Hohepriester im Tempel zu Jerusalem, wann er ins Allerheiligste tritt! Führet also eure Kranken nach Jerusalem; dort wird ihnen, so ihr euch auf ein rechtes Opfer verstehet (!), schon die Heilung werden, so es natürlich Gott will! Will es aber Gott nicht, so werdet ihr es euch dann schon auch müssen gefallen lassen, eure Kranken wieder als Kranke mit euch nach Hause zu nehmen!
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Wir sind wohl in die verschiedensten Geheimnisse Gottes eingeweiht, aber nicht in die Macht Gottes, die heilig ist, und die Er keinem Sterblichen zukommen läßt!
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Wer aber dennoch, wie dieser Jesus, von dem wir auch schon gehört haben, Taten verrichtet entweder durch die Zauberei oder mit Hilfe des Beelzebub, der ist ein Scheusal der Hölle, die da die ewig fluchwürdigste Wohnung des Feindes Gottes ist. Und wer sich kehrt an seine Lehre und an seine Zeichen, ist dann auch eben das Gott und Seinen Dienern gegenüber, als was solch ein Diener des Teufels selbst ist! Das ist die vollste Wahrheit; wehe euch, so ihr zu Jesus gehet und nehmet Lehre und Hilfe von ihm!"
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Sagen die, die die Kranken zu den Priestern und Schriftgelehrten gebracht haben: ,,Ihr seid Lügner allzumal, wenn ihr also redet! Wie kann der des Teufels sein und ein Diener des Beelzebub, der Übergutes den Menschen tut und den Jüngern, die mit ihm ziehen, nichts als die Liebe, Sanftmut und Geduld lehrt und alles, was er lehrt, im vollsten Maße selbst ausübet?!
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Ihr wohl seid des Teufels, so ihr solches Zeugnis ihm gebt; er aber ist Gottes, indem er den Willen Gottes tut, wie er solchen lehrt!
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Ihr habt uns zuvor ,Toren` gescholten, da wir von euch das begehrten zu eurem Wohle, was ihr doch tausend Male von euch selbst ausgesagt habt, daß ihr solches alles vermöget durchs Gebet und durch das göttliche Wort; nun aber, wo es sich, wie nie vorher, darum handelt, eure alte stets gleiche Lehre zu bewerktätigen, scheltet ihr uns ,Toren`, so wir euch beim Worte nehmen! - O ihr argen Diener Beelzebubs! Euch wollen wir ein Licht anzünden, an dessen Glanze ihr alle sterben sollet!"

Fußnoten