Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr auf dem Wege nach Bethsaida

- Kapitel 134 -

Die Organisation der Jünger des Herrn

Als die Jünger solches vernommen hatten, da sagte zu Mir Simon Juda: ,,Herr und Meister, da wir uns nun in zwei Gruppen teilen, soll denn nicht eine jede Gruppe einen Vorsteher haben?"
2
Sagte Ich: ,,Wann hat denn die reinste Liebe und die vollste und klarste Wahrheit aus den Himmeln eines Vorstehers benötigt?
3
Die Liebe, wie die Wahrheit in ihrer höchsten Reinheit und Vollendung ist ja eben in sich auch alsosehr das Allerhöchste in sich selbst, daß sich darüber nichts noch Höheres denken und begreifen läßt!
4
Ist aber solch eine Liebe und Wahrheit aus Mir in jedem von euch, die Ich nun in Meinem Namen aussende, - wer von euch will oder möchte dann seinem Bruder einen Vorsteher abgeben? Wie willst du dir da eine Vorstehung anmaßen, so du sagst und lebendig glaubst, daß nur Ich der Herr bin, - alle die andern aber sagen und glauben ganz dasselbe? Wer von euch will bei solch einer Annahme und bei solch einem Glauben ein Erster sein?
5
Wenn ein guter Rechner sagt und beweist, daß drei ganz gleiche Dinge und wieder ebenso drei ganz gleiche Dinge sechs solche ganz gleichen Dinge ausmachen, und ein zweiter und dritter, vierter, hundertster ebenso guter Rechner sagen und beweisen ganz dasselbe, - Frage: Wer von ihnen soll da wohl der Vorzüglichere sein, und wen von ihnen sollten die hundert gleich guten Rechner zu einem eitlen Vorsteher über sich erwählen, und warum?
6
Siehe, Ich ganz allein bin der Herr! Ihr alle untereinander aber seid ganz gleiche Brüder, und es soll keiner mehr noch minder sein; denn eine jede noch so geringe Vorsteherei erweckt im Gemüte des Vorstehers die satanische Herrschgier und wird denn auch nur zu bald zum Verderber der reinen Liebe und der lebensvollen Wahrheit aus ihr, wie es sich gleich im Anfange des Königtums nur zu klar erwiesen hat und sich nun im Tempel zu Jerusalem mehr und noch klarer erweist.
7
Wer von euch denn aber schon durchaus ein Erster Meiner Jünger sein will, der sei ein Letzter und Geringster von ihnen und sei ihrer aller Knecht und Diener! Denn also besteht die Ordnung in Meinen Himmeln unter Meinen Engeln!
8
Wahrlich, Ich sage es euch: Alle, die sich auf dieser Erde in einem andern Sinne werden zu Vorstehern berufen lassen, werden jenseits einen schweren Stand überkommen! Denn die schwerste Lebensaufgabe für einen Hochmütigen - was am Ende nahe ein jeder Vorsteher wird - ist die Demütigung seines Gemütes.
9
Darum bleibet alle völlig gleiche Brüder, und keiner wolle vor dem andern einen noch so geringen Vorzug haben; und alle Menschen werden daraus, daß ihr euch untereinander als wahre, vollkommen gleichberechtigte Brüder liebt und achtet, ersehen und erkennen, daß ihr wahrhaft Meine Jünger seid.
10
So ihr das nun der vollsten Wahrheit nach begriffen und aufgefaßt habt, so ziehet nun hin und tut nach Meinem Willen!"
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Als die Jünger solchen Bescheid von Mir vernommen hatten, da dankten sie Mir dafür und begaben sich sogleich auf den Weg und haben in den sieben Tagen in den benannten Orten viele Heiden samt ihren Priestern zu Mir bekehrt.
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Nur mit dem Judas Ischariot hatten die nach Edrei Gezogenen einige Anstände wegen seiner unverbesserlichen Schmutzerei (Geldgier); aber da sich bei der nach Edrei gezogenen Gruppe auch unser Thomas befand, so ist ihm sein schmutziges Bestreben bald gelegt worden; und die ganze Aussendung hat gute Früchte getragen.
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Was aber habe denn Ich mit den drei bei Mir gebliebenen Jüngern und mit den Bewohnern dieses kleinen Ortes die sieben Tage hindurch getan?
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Im ganzen nahm Ich hier - wie schon zum voraus bemerkt - eine Rast für Meines Leibes Glieder, die auch aus Fleisch und Blut bestanden; aber dennoch vergingen diese sieben Tage nicht gar so in einer vollen Untätigkeit, wie sich das etwa jemand vorstellen möchte.

Fußnoten