Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 10

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in Abila

- Kapitel 56 -

Der Herr in der Wohnung der zehn Judenfamilien

Ich ging denn, vom Hauptmanne geleitet, zu dem Ältesten des Hauses, um den sich noch einige besorgte Familienväter befanden, die uns betrachteten, um zu sehen, was wir tun würden, so wir diese alte Ruine näher kennenlernen.
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Als Ich zum Ältesten kam, sagte er (der Älteste): ,,Willkommen, Herr und Meister, bist du uns allen wohl; aber das, was wir dir für solche deine uns erwiesene große Gnade tun können, das wird dir sicher nicht willkommen sein! Siehe unser Wohnhaus an, und unsere Kleider werden es dir sicher, ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren, schon von selbst zeigen, wie es mit uns in allem steht!"
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Sagte Ich: ,,Der Friede sei mit euch! Wie es mit euch steht, das weiß Ich wohl, - aber ihr seid auch zum großen Teil selbst schuld an eurem Elend; denn durch die Trägheit und durch nahe gar kein Vertrauen auf Gott, den alleinigen Herrn und Geber aller guten Gaben, kommt kein Mensch auf einen grünen Zweig auf dieser Erde.
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Solange ihr noch Mittel und Kräfte hattet, da tatet ihr nichts zur Ausbesserung eures alten Hauses, ließet auch Jehova einen guten Herrn sein und machtet euch mit der blinden Lehre der griechischen Weisen vertraut, durch die ihr dann erst ums Vielfache elender geworden seid, als ihr je zuvor einmal waret.
5
Nun aber seid ihr gar zu Sklaven der Heiden geworden und müsset euch von ihnen für schwere Arbeiten ein karges Brot mehr erbetteln, als daß ihr zu ihnen sagen könntet: ,Wir haben es uns ja im Schweiße unseres Angesichtes verdient!` Denn es ist schwer, denen zu dienen, die an keinen Gott und kein Fortleben der Seele nach dem Tode des Leibes und somit auch an keine Wiedervergeltung im großen Jenseits glauben und somit auch keine Nächstenliebe haben und sogar Feinde des eigenen Lebens sind.
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Nun, in eurer größten Not habt ihr angefangen, des alten Jehova zu gedenken und bei Ihm Hilfe zu erflehen, und das hat Mich denn auch bewogen, zu euch zu kommen und euch zu helfen im Angesicht der vielen, gar zu stockblinden Heiden, die auch ihres Diogenes wegen den Glauben an ihre Götter haben fahren lassen, auf daß auch sie merken, daß der alte Gott noch lebt und denen hilft, die an Ihn glauben, Seine Gebote halten und von Ihm die rechte Hilfe im wahren und ungezweifelten Vertrauen erwarten.
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Lasset Mich sehen euer altes, mehr denn halbverfallenes Haus, und wir wollen sehen, ob sich im selben wird übernachten lassen, und ob das Schadhafte auszubessern sein wird! Dann wollen wir eure Speisekammern prüfen, wieviel Vorrat sich darin noch vorfindet!"
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Sagte der Älteste: ,,O großer Herr und Meister! Dieses Haus hat einmal wohl sicher sehr viele große und kleinere Gemächer gehabt; aber auf uns sind nur kaum sieben gekommen, und selbst diese sind schon sehr schadhaft. Alle andern sind voll Geschmeißes aller Art und Gattung und für Menschen zum größten Teil gar nicht mehr begehbar. Unsere Speisekammern sind fürs erste auch in dem elendsten Zustande. Nur eine ist noch halb brauchbar; aber selbst diese eine ist leer bis auf etliche verschimmelte Brotkrumen. Gehen wir aber nach deinem Willen dennoch nachsehen, auf daß du, o großer Herr und Meister, es auch mit deinen Augen schaust, wie wir Abkömmlinge des Gad und Ruben in ihrem Lande nun bestellt sind!"
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Hierauf begingen wir alle Gemächer des großen Hauses, und es sah alles so aus, wie es der Älteste beschrieben hatte.
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Als wir uns aber im äußersten und letzten Gemach befanden, da sagte Ich: ,,Nun sollst du die Macht Gottes in Mir, auch einem Menschensohne dem Fleische nach, kennenlernen! Siehe, über Mauertrümmer, Säulenstücke, Dorngestrüpp und allerlei Geschmeiß sind wir bis zu diesem Gemach vorgedrungen, und durch königlich gezierte, wohlgeschmückte und mit allem versehene Gemächer werden wir unseren Rückzug machen, in denen sich wohl übernachten lassen wird. Ich will es, und also sei es!"
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Als Ich dieses also ausgesprochen hatte, war das ganze Haus schon umgewandelt, und als wir darauf alle Zimmer und Gemächer durchzogen, da war auch nicht ein schadhaftes irgend mehr zu entdecken.
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Und die Juden dieses Hauses schlugen die Hände über dem Haupte zusammen und schrien vor freudigster Verwunderung: ,,Das kann nur Dem möglich sein, der Himmel und Erde erschaffen hat; darum Dir, o großer Gott, alles Lob, der Du dem Menschen eine solche Macht gegeben hast!"
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Darauf besuchten wir die Speisekammern, die auch mit allem angefüllt waren, was die Menschen zur Stillung ihres Hungers und Durstes vonnöten haben. Da war die Verwunderung noch größer, und sie konnten lange vor lauter Staunen nicht reden.

Fußnoten