Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 11

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre

- Kapitel 17 -

Die Enthüllung des Schöpfungs- und Erlösungsplanes

Notabene. Viele werden sich hier verwundern, weshalb Ich denn die Seelen Meiner Jünger aus ihren Leibern berief, um sie so Zeugen dieser Szene sein zu lassen. Das geschah aus zweierlei Gründen.
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Einmal sollten sie beim Erwachen kein Gedächtnis davon in ihr irdisches Leben mit hinübernehmen, da dieses unnötig, ja schädlich für ihre weitere Entwicklung gewesen wäre, - dann aber, weil nur die Seele in ihrem freien Zustande allein imstande ist, ihre Vorstufen zu durchschauen. Es kam aber auf letzteres an, damit diese Seelen Mich als ihren Herrn und Schöpfer völlig erkennen und bitten konnten, sie zu schützen. Luzifer aber sollte erkennen, wie er seines Anhanges entkleidet und immer machtloser würde.
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Es ist nun hier an der Zeit, zum Verständnis des Weiteren völlig klar darzustellen, wer und was Luzifer sei, wie man ihn sich vorzustellen habe, und wie ihn in jedem einzelnen Menschen zu besiegen möglich ist, da erst bei rechter Klarlegung dieser wichtigsten Fragen es möglich ist, die Schöpfung, Mein Darniederkommen, Mein Leiden und Sterben richtig aufzufassen. So höre denn die Welt, völlig entkleidet jedes Bildes, das große Geheimnis Meines Schöpfungs- und Erlösungsplanes!
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Als die Gottheit Sich durch Vorgänge, die euch stets geheimnisvoll bleiben werden, gefunden und in Sich den schaffenden und alles umfassenden Weltengeist erkannt hatte, da entstand in Ihr ein mächtiges Wogen und Drängen, und Sie sprach in Sich: ,Ich will Meine Ideen aus Mir herausstellen, damit Ich an diesen erschaue, was Meine Kräfte vermögen!` Denn solange keine Tätigkeit entsteht, kann die Gottheit Sich Selbst nur in geringem Maße erkennen. Erst an Ihren Werken erkennt Sie Ihre Macht immer mehr und freut Sich daran (gleichwie jeder Meister an seinen Produkten erst erkennt, was in ihm ruht, und seine Freude daran hat).
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Sie wollte also schaffen und sagte Sich weiter: ,In Mir ruhet alle Kraft der Ewigkeiten; also schaffen Wir ein Wesen, das ausgerüstet sei mit aller Kraft gleich Mir Selbst, jedoch so, daß es in sich trage die Eigenschaften, an denen Ich Mich Selbst erkennen kann!` Und es ward ein Geist erschaffen, der ausgerüstet wurde mit aller Kraft aus Mir, Meine in Mir ruhenden Kräfte beschaulich der Gottheit vorzuführen.
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In diesem Geiste wollte die Gottheit Selbst den festen Punkt der eigenen Wirksamkeit feststellen, gleichwie ein Mensch, welcher geht, in dem festen Stützpunkt der Erde erst einen festen Punkt findet, seine Kraft wirken zu lassen und sich fortzubewegen. Der Widerstand, den die Erde selbst bietet, ist aber gerecht, ja, ist das Mittel, daß die Kraft eigentlich zum Vorschein kommt und dadurch Fortbewegung geschieht. Diese abgegebene Kraft, welche in den neu erstandenen Geist eingelegt wurde, war der Gegenpol, das heißt der gerechte Gegensatz aller der Eigenschaften, die ihr als göttlich bezeichnet, welcher deswegen aber nicht ungöttlich ist, sondern nur ermöglicht, das rechte Licht der Erkenntnis zu verbreiten.
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Denn jede Eigenschaft muß nach zwei Seiten hin betrachtbar sein, wenn sie vollkommen ist. Dort, wo beide Seiten in einem Punkt zusammenfallen, ist sodann Meine Vollkommenheit zu finden. Absteigend und aufsteigend von diesem Mittelpunkte verlieren sich die beiden in die Unendlichkeit.
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Betrachtet als Beispiel die Liebe, als das höchste Gesetz und die edelste Eigenschaft im Mittelpunkt Meines Herzens! Es wird jeder leicht einsehen, daß ein höchst liebevoller Mensch in seiner Liebe noch weiter gesteigert werden kann; denn es wird leicht zu denken sein, daß schon auf eurer Erde es immer noch einen Menschen gibt, der noch liebevoller ist. Und dennoch werdet ihr bemerken, daß höchst liebevolle Menschen auch den gerechten Gegenpol in sich haben, aus welcher Ursache sie auch imstande sind, aus Liebe und in Berücksichtigung weiser Gründe mancherlei zu versagen, falls Wünsche, von anderen gestellt, an sie herantreten, welche den Wünschenden nur zum Schaden gereichen.
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Würde nun ein Wesen geschaffen, das auf diese Grenze gestellt ist, von wo aus es sich frei entwickeln kann nach beiden Seiten hin, so ist leicht einzusehen, daß es diese Fähigkeit der Versagung in sich immer mehr ausbilden kann, sich damit immer mehr von der gerechten Grenze entfernt und sich schließlich bis in die unendlichsten Tiefen des Gegenpols, das heißt also in die äußersten Härten, verlieren kann. Ihr könnt euch also bei einem schlechten Menschen einen immer noch schlechteren, liebloseren denken, der sich bis in die krasseste Entfernung des Eigennutzes verliert.
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Wenn Ich nun ein Wesen schuf, das alle - wohlgemerkt - nur gerechten Pole Meiner göttlichen Eigenschaften enthielt, so heißt das nicht: Ich entkleidete Mich dieser völlig, so daß Ich als Gott nun gewisserart nur aus einer Hälfte bestand, sondern nur: Ich schuf ein Wesen, das Ich auf diese betreffende Grenze stellte, ausrüstete mit Meiner Allmacht, also durch dasselbe wirkte und nun freistellte, sich zu entwickeln nach oben und unten. Und aus dieser Machtvollkommenheit heraus ließ Ich es frei wirken.
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Dieses erste Licht der Erkenntnis - das ist also das Erkennen der Möglichkeit, sich aufsteigend oder absteigend entwickeln zu können - sollte bewirken, freiwillig in dem Mittelpunkte zu verbleiben, um von dort aus in engster Verbindung mit dem göttlichen Urgeiste zu wirken und immer neue Wesen selbstschöpferisch zu schaffen, damit Schöpfer und Geschöpf daran eine rechte Freude und in dieser freudigen Tätigkeit eine erhöhte Seligkeit genieße.
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Wenn Ich euch nun sage, daß dieser erstgeschaffene Geist ,Luzifer` (d.h. Lichtträger) hieß, so werdet ihr jetzt auch begreifen, warum er so und nicht anders hieß. Er trug in sich das Licht der Erkenntnis und konnte als erstes Geistwesen die Grenzen der innergeistigen Polaritäten recht wohl erkennen. Er, ausgerüstet mit Meiner völligen Macht, rief nun andere Wesen ins Leben, die völlig ihm ähnlich waren, auch die Gottheit in sich empfanden und dasselbe Licht der Erkenntnis in sich erbrennen sahen wie er, ebenfalls selbstschöpferisch auftraten und ausgerüstet wurden mit aller Kraft Meines Geistes. Jedoch wirkten in diesen besondere Kräfte Meines Urgeistes verteilt hervorleuchtend, das heißt, sie wurden in ihrem Charakter entsprechend Meinen sieben Haupteigenschaften, und so war ihre Zahl sieben.
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Hier ist nicht zu verstehen, als seien die betreffenden sechs anderen Eigenschaften fehlend gewesen, weil sie einer entsprachen, sondern sie besaßen in ihrem Wesen einen entsprechenden Zug, der sie als Träger einer besonderen Eigenschaft befähigte und den sie vorzüglich entwickelten; denn schon in den Uranfängen stellte Ich Meine Wesen unter die Notwendigkeit, nicht eines das andere entbehren zu können, - das beste Mittel, gegenseitige Überhebung zu vermeiden.
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Luzifer, wohl wissend, daß er in sich den Gegenpol Gottes vorstellen sollte, vermeinte nun zu ermöglichen, die Gottheit gewisserart in sich aufsaugen zu können, und verfiel in den Irrtum, als geschaffenes und damit endliches Wesen die Unendlichkeit in sich aufnehmen zu können; denn auch hier galt das Gesetz: ,Niemand kann Gott (die Unendlichkeit) sehen und dabei das Leben behalten`, demzufolge er das Wesen der Gottheit wohl empfinden, Ihre Befehle, solange er im gerechten Mittelpunkt stand, hören, niemals aber Sie persönlich sehen konnte.
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Wie nun das endliche Wesen niemals die Unendlichkeit begreifen kann und wird und daher in diesem Punkte stets leicht in Irrtümer verfallen und bei absteigender Bewegung in diesen verharren kann, so versank trotz aller Warnungen Luzifer dennoch in den Wahn, die Gottheit aufnehmen und gefangennehmen zu können. Damit verließ er den gerechten Standpunkt, entfernte sich aus dem Mittelpunkte Meines Herzens und verfiel stets mehr und mehr in den falschen Wunsch, seine Geschöpfe, die durch ihn, aber aus Mir entstanden waren, um sich zu versammeln, um die mit Wesen aller Art bevölkerten Räume zu beherrschen.
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Es entstand nun ein Zwiespalt, das ist eine Trennung der Parteien, der schließlich dazu führte, daß die Luzifer gegebene Macht von Mir zurückgezogen und er mit seinem Anhang machtlos und der Schaffenskraft beraubt wurde.
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Es entstand naturgemäß die Frage: Was soll nun mit diesem Heere der Gefallenen und wie tot, das heißt untätig Erscheinenden geschehen?
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Es ergaben sich da nur zwei Wege. Der erste Weg war: Luzifer mit seinem Anhange zu vernichten, um sodann einen zweiten zu schaffen, der wahrscheinlich demselben Irrtum unterworfen gewesen wäre, da ein vollkommenerer Geist, den Ich frei hinausstelle, der demnach nicht abhängig von Meinem Willen war, nicht geschaffen werden konnte. Maschinen zu schaffen, die willenlos ausführen, was Ich befehle, war keine Schwierigkeit. Um aber das Licht der Selbsterkenntnis zu erringen, war der bisherige Weg der einzige. Da aber durch, das heißt mittels Luzifer auch die anderen, Mir treu verbliebenen Geister erschaffen wurden, so gehörten sie in seine Sphäre. Eine plötzliche Vernichtung Luzifers hätte also auch die Vernichtung aller Lebewesen bedeutet.
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Stellt euch einen Menschen vor, der Kind und Kindeskinder um sich geschart hat, die allerdings von ihm als Mittler abstammen, aber ihr Leben doch eigentlich Mir verdanken! Sollen dieses Menschen Taten, Gedanken, und so weiter für immer vernichtet werden, so müssen doch auch seine Abkömmlinge vernichtet werden, da sonst sein Andenken doch in ihnen fortlebt. Nur ein völliges Ausstreichen alles dessen, was jemals mit ihm in irgendeine Berührung gekommen ist - gleichviel ob dieses nun gut oder schlecht ist, die Vernichtung verdient hat oder nicht -, würde ein völliges Vergessen ermöglichen.
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Wodurch aber hätte Luzifer, dessen Fall nur durch Irrtum geschehen war, folglich also die Möglichkeit des Ablegens des Irrtums einschließt, dieses verdient? Weshalb hätten die treu gebliebenen Wesen ihre Vernichtung verdient und schließlich: Wo bliebe Meine Weisheit, wenn Ich nicht von Anbeginn die Möglichkeit eines Abfalles erkannt und vorhergesehen hätte, daher eine Wiederholung des Schöpfungsganges auszuschließen ist? Und vor allen Dingen: Wo bliebe Meine Liebe, wenn diese nicht von einer Vernichtung abgesehen hätte, vielmehr Mittel durch die Weisheit fände, die verlorenen Wesen zum Lichte der Erkenntnis zurückzuführen, damit sie also in dem gerechten Gleichgewicht der polaren Eigenschaften verbleiben?
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Es blieb also nur der zweite Weg übrig, den ihr in der materiellen Schöpfung vor euch habt.
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Stellt euch einen Menschen vor, der durchaus nicht einsehen will, daß der König des Landes ein mächtiger Herrscher ist, weil er von ihm zwar mit aller Kraft und Vollmacht ausgerüstet ist, jedoch ihn selbst nie gesehen hat! Dieser rebelliert gegen ihn und möchte sich selbst zum Könige aufschwingen. Der König, um die ihm treuen Untertanen nicht verderben zu lassen, wird ihn ergreifen, ihn seines Schmuckes berauben, aller Vollmacht entkleiden und in ein festes Gemach werfen lassen, so lange, bis er zur Vernunft gebracht sein wird, und dasselbe wird er mit den Anhängern tun. Je nachdem nun die Anhänger Buße tun und ihren Irrtum einsehen, werden diese befreit werden und dem Könige, der sich ihnen nun auch sichtbar gezeigt hat, fest anhangen.
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Dieses schwache, irdische Bild zeigt euch Meine Tat an; denn die Einkerkerung ist die materielle Schöpfung. Jedoch müßt ihr zum Verständnis des Weiteren eure seelischen Empfindungen erregen, da der menschliche Verstand zum Begreifen zu kurz ist.
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Eine Seele ist zusammengesetzt aus zahllosen Partikeln, deren jedes einer Mir entstammenden Idee entspricht, und kann, wenn sie einmal sich zusammengefunden hat, nicht mehr anders werden, als sie ist, weil sie sodann dem Charakter entspricht, den sie erhalten hat. Ein Kristall, wenn auskristallisiert, kann in seiner Wesenheit nicht mehr geändert werden und kristallisiert entweder als Rhomboeder oder Hexaeder, Oktaeder usw., je nachdem, welche Form seinem Charakter, das heißt der Anhäufung der Partikel um seinen Lebensmittelpunkt, entspricht.
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Soll da nun eine Änderung geschaffen werden, weil die Kristalle nicht ganz rein ausgefallen sind, so müssen dieselben durch Wärme (Liebe) aufgelöst werden, um sodann beim Erkalten des warmen Liebewassers, das gleichbedeutend ist dem Freigeben ihres Willens, von neuem auszukristallisieren. Nun bilden sich wieder neue, schöne Kristalle, und jeder vorsichtige Chemiker wird es verstehen, möglichst schöne, klare und große Kristalle zu erzielen, die seinen Zwecken entsprechen.
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Seht, so ein Chemiker bin Ich! Ich löste die unrein gewordenen Kristalle (Luzifer und seinen Anhang) auf in dem warmen Liebewasser und ließ diese Seelen nun wieder neu auskristallisieren, damit sie klar würden. Daß das durch Aufsteigen durch das Mineralreich und das Pflanzenreich bis zum Menschen geschieht, ist euch bekannt. Da die Seele des Luzifer jedoch die gesamte materielle Schöpfung umschließt, so muß auch diese sich in der Form des Menschen ausdrücken. So vereinen sich auch stets alle Geistervereine in einer Person, die durch den Leiter dieses Vereins ausgedrückt wird, und bilden das, was man dessen Sphäre nennt. Ähnliches, welches dieses klar ausdrückt, gibt es im Materiellen nicht, daher sagte Ich: Öffnet eure seelischen Empfindungen!
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Jetzt wird es euch auch klarer werden, daß Luzifer glaubt, er müsse so handeln, wie es geschieht, damit die Materie hätte geschaffen werden können, - ein Irrtum deshalb, da nicht die Materie der Endzweck Meiner Schöpfung ist, sondern nur das freie Erkennen, Lieben und Begreifen der Gottheit das Ziel der aus Mir gestellten Wesen ist, die Materie aber hierzu nur ein Notbehelf. Luzifer bestand auf diesem zweiten Irrtum und verlor sich in den Enden seiner polaren Eigenschaften, sich selbst belügend, dadurch die Materie erhalten zu müssen. Es war ihm soviel Freiheit gegeben, die Materie durchdringen zu können, das heißt, bewußt in sich zu beschauen, damit er als der urgeschaffenste Geist erkenne, welches Leid er seinen Gefährten gebracht habe, und er dadurch zur Umkehr geführt werde. Er tat dieses jedoch nicht, sondern wollte erst recht herrschen als ein Fürst der Materie, die ihm gehöre. Er verdunkelte daher möglichst die sich wieder ausbildenden Menschenkristalle, um sein Reich zu erhalten; denn der Kampf mit Gott schien ihm groß, erhaben und das Leben erhaltend.
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Die Menschenkristalle, welche ebenfalls wieder zur Erreichung des Zweckes freigestellt werden mußten, konnten sich ihm zuneigen oder Mir und fielen allerdings zu Lebzeiten vielfach in seine Netze. Siehe das Heidentum, in dem er sich als König und seine polaren Eigenschaften, die ebenfalls größte Weisheit in sich bergen, als Götter verehren ließ!
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Man wird nun fragen: Warum ließ Ich solches Treiben zu? Unverständlich bleibt es, wenn man nicht das Endziel betrachtet, und das ist freiestes Selbsterkennen in Gott.
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Wenn ein großer Volksführer sich in Verkehrtheiten gefällt und seine Anhänger mit sich fortreißt, wie kommt man da am schnellsten zu dem Ziel, allen das rechte Licht zu bringen? Sicher, wenn der Volksführer selbst von seinen Verkehrtheiten abläßt; denn die Anhänger werden ihm schnellstens folgen. Sucht man ihm aber die Anhänger einzeln abwendig zu machen, so lange, bis er allein dasteht, so wird das Ziel weit mehr hinausgeschoben.
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Bei Mir heißt es nun allezeit, an den Kern gehen, und wenn dieser nicht geändert werden kann, sodann den Umweg einschlagen!
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Da nun während der Gefangenschaft - denkt jetzt an das Bild des Königs - der stete Vorwurf gemacht wurde: ,Könnte ich den König sehen, so würde ich an ihn glauben!`, so wurde dadurch Meine Menschwerdung bedingt; erstens für die Gefallenen und zweitens, um den Nichtgefallenen die Gottheit persönlich sichtbar zu machen und so ihren Glauben zu krönen.
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Hier liegt das Geheimnis Meiner Menschwerdung, welche die Materie durchbrechen mußte, die sonst immer härter und härter werden mußte, falls Luzifer sich immer mehr in die Härten des Gegenpols verlor. Meine Menschwerdung gebot daher einen Halt und zeigte genau den Weg zur Loslösung von dem Götzendienst und der Verehrung der polaren Eigenschaften und mußte nun auch den Beweis liefern, daß erstens der Tod überwunden werden kann - durch welchen die Menschen an die Materie und deren Genüsse gebunden wurden - als das Höchsterreichbare, und zweitens, daß das Leben nicht in der Materie, sondern im Geiste geschieht und erstere nur ein Gefängnis des letzteren ist.
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Daß Ich Mir das geeignetste Land, Volk und Familie vorbereitete, wo der sichere Erfolg Meines Opfers stattfinden konnte, da andernfalls Luzifer Mich hätte besiegen können, ist selbstverständlich, und die Geschichte des jüdischen Volkes beantwortet die Frage, wo das geschehen mußte.

Fußnoten