Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 11

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre

- Kapitel 32 -

Vom Tode des Lazarus

Als das Abendmahl nun beendet war, erklärte Ich den Meinen, daß Ich beabsichtige, morgen in aller Frühe weiterzuziehen, und zwar tiefer nach Judäa, gen Jerusalem zu (Joh.11,7).
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Darüber erschraken Meine Mir nächststehenden Jünger um Meinetwillen, und sie flüsterten untereinander, bis Petrus sich zu Mir wandte, indem er den Sprecher für die anderen machte, und sagte: ,,Herr und Meister, jedesmal wollten die Juden in Jerusalem Dich steinigen, wenn Du zu ihnen sprachst, - und jetzt willst Du wieder zu ihnen ziehen?"
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Darauf antwortete Ich: ,,Sind nicht des Tages zwölf Stunden? Wer nun zu des Tages Zeit wandelt und völlig im Lichte steht, wird der sich stoßen können?! Ich aber stehe völlig im Lichte und weiß, wann Meine Stunde kommen wird; daher sorget euch nicht um Mich! Wer aber des Nachts wandelt, und es ist finster um ihn und in ihm, der wird sich bald stoßen und kann leichtlich verderbt werden. Ihr aber wisset ja, daß niemand Gewalt über Mich hat, außer Ich gebe sie ihm."
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Danach beruhigten sich die Jünger über Meine Absicht, und Ich sagte ihnen weiter: ,,Ihr wisset doch, daß unser Freund Lazarus krank liegt und seine Schwestern nach Mir aussandten! Sollte Ich nun etwa aus Furcht vor den Juden den Bittenden nicht willfahren?"
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Fragte Mich Johannes: ,,Herr, Dir ist doch alles bekannt! Wie steht es denn um unseren Freund Lazarus?"
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Antwortete Ich: ,,Er schläft, - aber Ich gehe, ihn aufzuwecken."
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Meinten da die Jünger untereinander, welche glaubten, Ich spräche vom leiblichen Schlafe: ,,Herr, wenn er schläft, so wird seine Krankheit sicherlich bald von ihm weichen; denn nichts bringt einen Kranken eher wieder zu Kräften als ein gesunder Schlaf!"
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Antwortete Ich: ,,Da habt ihr wohl recht, aber dennoch irrt ihr euch; denn Lazarus schläft nicht den Schlaf des Leibes, sondern ist gestorben."
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Über diese Erklärung erschraken die Jünger, um so mehr, als sie Lazarus vor nicht langer Zeit frisch und gesund gesehen hatten. Es erhob sich daher ein lautes Gemurmel des Beileides unter ihnen und schließlich ein ängstliches Gefrage, ob denn da nicht doch noch zu helfen sei, da er vielleicht nur scheintot sei, und ob Meine Kraft ihn nicht erwecken würde.
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Sagte ich: ,,Lazarus ist tot und liegt längst im Grabe; aber Ich werde ihn dennoch erwecken. Deswegen verblieb Ich ja so lange hier, damit niemand sagen könne, er sei nicht wirklich gestorben, und damit durch dieses letzte öffentliche Zeichen, das Ich wirken werde, die schwachen Gemüter völlig gläubig würden. Ich freue Mich aber nun euretwillen, daß Ich nicht zugegen gewesen bin, und daß der Vater in Mir befahl, also zu tun, damit ihr und nun noch viele andere glauben mögen. Und darum werden wir morgen nach Bethanien ziehen."
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Es gaben sich nun alle zufrieden.
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Nur Thomas, der stets von oftmaliger Zweifelsucht geplagt wurde und trotz seines Glaubens an Mein Wort dennoch die Pharisäer und Juden sehr fürchtete, sagte zu den Brüdern: ,,Laßt uns jedenfalls mit Ihm ziehen, damit wir mit Ihm sterben, falls die Juden Hand an Ihn legen sollten!"
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Jakobus verwies ihm jedoch diese Rede und deutete darauf hin, daß bisher noch niemand irgendwelche Gewalt über Mich gehabt habe, trotz der vielen Versuche hierzu. Daraufhin gab sich auch Thomas zufrieden, und es entstand ein großes Schweigen in der Gesellschaft, da jeder mit seinen Gedanken beschäftigt war.
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Ich ermahnte die Meinen, nun zur Ruhe zu gehen, da der morgige Tag uns große Anstrengungen bringen würde, und alsbald suchte auch jeder seine Lagerstatt auf und gab sich der notwendigen Ruhe hin. -
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Andern Tages erhoben wir uns frühzeitig und bereiteten uns zur weiteren Wanderung. Rael trat tränenden Auges zu Mir und wollte, gleich den andern, Mir folgen.
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Ich behieß ihn aber zu bleiben und sagte: ,,Rael, nicht lange mehr wird es währen, so wirst du ewig bei Mir bleiben können; jetzt aber bereite dich vor für diese Nachfolge und tue, wie Ich dir schon gesagt habe! Diese, die hier Mir nachfolgen, haben noch zu ihren Lebzeiten eine große Aufgabe in Meinem Namen zu erfüllen. Du hast die deine bereits erfüllt, und so stehst du gerecht vor Mir, auch ohne jetzige körperliche Nachfolge, die Ich oftmals forderte, und von der du gehört hast!"
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Rael beruhigte sich nun auch bei diesen Worten und verabschiedete sich liebevoll von Mir und den Meinen.

Fußnoten