Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 11

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre

- Kapitel 39 -

Die Vertreibung der Pharisäer

Ich teilte dem Lazarus und den Anwesenden mit, was draußen geschehen war, und forderte sie auf, mit Mir hinauszugehen, damit sie sich von der Wahrheit überzeugten, und damit noch ein Versuch gemacht würde, die Pharisäer zu belehren, daß hier ihre Macht völlig ohnmächtig wäre. Wir taten also und gingen nun zu den Gefangenen.
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Dort angekommen, forderte Ich die Schergen auf, freiwillig sich ihrer Waffen zu entledigen, was diese auch sofort taten. Ein Knecht des Lazarus nahm diese in Empfang, und alsbald legten sich auch die großen Hunde ringsherum ruhig nieder, immer aber ihre Feinde scharf beobachtend und bereit, auf einen Wink ihres Herrn sich auf diese zu stürzen.
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Ich wandte Mich nun zu den Pharisäern, die zähneknirschend dastanden aus Scham und Wut, weil sie den ihnen sehr wohl bekannten Lazarus sogleich als den echten erkannt hatten, nun aber insgeheim meinten, daß er überhaupt nicht gestorben gewesen, sondern daß da nur ein sehr geschicktes, verabredetes Blendwerk mit seiner Krankheit, seinem Tode und seiner Auferweckung vor sich gegangen sei, das geeignet sei, Meine ebenfalls falsche Wunderkraft bei dem Volke recht ungeheuerlich darzustellen, die bei Ausübung an einer so bekannten Persönlichkeit, wie es Lazarus war, Mir ja sicherlich in ganz Judäa sehr viele Anhänger sichern mußte.
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Nachdem Ich ihnen erst haarscharf ihre Gedanken auseinandergesetzt hatte, fragte Ich die Templer: ,,Wie lange wollt ihr, daß Ich euch doch noch ertragen soll? Alle Zeichen, die Ich verrichte, und die so unzweifelhaft für Mich zeugen, verachtet ihr; Mein Wort aber erkläret ihr als Lüge. Wisset ihr nicht, daß es eine Grenze gibt, über die hinaus der Mensch nicht schreiten darf, wenn er nicht gänzlich dem geistigen Tode verfallen soll, und daß, wenn diese Grenze erreicht ist, Gottes Barmherzigkeit die Leiber vernichten muß, damit die Seelen durch den Mißbrauch derselben nicht gänzlich verderbt werden?! Ihr aber seid alle dieser Grenze nahe gekommen!
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Alles, was ihr durch eure Leiber euch nutzbar machen könnt zur Veredlung der Seele, verkehret ihr in euch zu deren Tötung. Habt ihr dazu eure Sinne? Ihr sehet nicht, um zu sehen; ihr höret nicht, um zu hören; ihr schmecket, fühlet, riechet nicht, um die Sinne als Vermittler zu gebrauchen, sondern nur, um eurer Sinnlichkeit zu frönen. Darum seid ihr aber auch schon ein stinkendes Aas geworden, das vertilgt werden muß, damit es nicht alles verpeste, und damit es wenigstens in seiner Asche noch zum Düngemittel des sonst guten, brauchbaren Bodens werde.
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Wahrlich, Ich sage euch: Die Axt ist euch an den Stamm gelegt, daß der Giftbaum eures Lebens umgeschlagen werde! Aber nicht Gott klaget darum an, sondern lediglich euch selbst! Ihr sehet nun, was hier Großes geschehen ist, und viele untrügliche Zeugen stehen umher, die für die Wahrheit bürgen; in euch aber gärt dennoch der Haß und der Wunsch, Mich und die Meinen zu vernichten, was euch aber nimmer gelingen wird! So gehet denn von hinnen in eurem Zorn, - doch wisset, was ihr säet, werdet ihr selbst ernten!"
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Nach diesen Worten erhoben sich die sieben großen Hunde und jagten mit Gebell die Templer und Schergen den Weg nach Jerusalem entlang, den diese springend und stürzend in äußerster Angst und Geschwindigkeit zurücklegten und nicht eher ruhten, bis die sicheren Stadtmauern Jerusalems sie bargen, bis zu denen die Tiere sie verfolgten, ehe sie zurückkehrten.
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Von dem Tage an hatte Lazarus, trotz der bösen Anschläge des Rates, sowohl in Bethanien als auf dem Ölberg, völlige Ruhe; denn dort hinaus wagte sich der Hunde wegen kein feindlicher Priester noch Tempelscherge mehr.

Fußnoten