Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 3

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Jesus in der Gegend von Cäsarea Philippi

- Kapitel 112 -

Wie man Gott danken soll

Sage Ich: ,,O du liebe Helena! Was von der Welt solltest du Mir opfern, das nicht ohnehin Mein wäre, und das Ich zuvor etwa der Welt nicht gegeben hätte?!
2
Siehe, das wäre denn doch eine sehr eitle Forderung von Mir und stünde im vollsten Widerspruch mit Mir und Meiner ewigen Ordnung!
3
Siehe, die Liebe tut alles! Wer Mich über alles liebt, der bringt Mir auch das größte Opfer und den Mir allerwohlgefälligsten Dank; denn der opfert Mir gleich die ganze Welt.
4
Nebst der Liebe zu Mir aber gibt es noch eine andere Liebe, die Nächstenliebe nämlich. Die Armen am Geiste und an den zeitweilig nötigen irdischen Gütern sind die wahren Nächsten; was jemand in Meinem Namen denen tut, das tut er Mir.
5
Wer einen Armen aufnimmt in Meinem Namen, der nimmt Mich auf, und es wird ihm vergolten werden am jüngsten Tage; und wer einen Weisen aufnimmt um der Weisheit willen, der wird auch eines Weisen Lohn ernten; und wer einem Durstigen auch nur einen Becher frischen Wassers reicht, der wird ihm mit Wein vergolten werden in Meinem Reich.
6
Wenn du aber Wohltaten an den Armen übst, da tue solches im verborgenen mit aller Freundlichkeit und zeige es nicht der Welt; denn der Vater im Himmel sieht es, und des freundlichen Gebers Gabe wird ihm angenehm sein, und Er wird sie dem Geber ersetzen hundertfach.
7
Wer aber mit seinem Wohltun nur vor der Welt prunken will, der hat seinen Weltlohn sich auch schon genommen und hat fürder keinen mehr zu erwarten.
8
Siehe, darin besteht die Mir allein wohlgefällige Opferund Dankesart, und außer der gibt es gar keine mehr; denn alle die Brand- und sonstigen Opfer sind ein Ekelgeruch vor den Nüstern Gottes, und alles Lippengebet ist ein Greuel vor Gott, wo (bei dem) die Herzen ferne sind von der wahren Liebe zu Gott und den nächsten armen Brüdern!
9
Wem kann das unsinnige Geplärr in den Tempeln etwas nützen, wenn man der tausend armen und hungrigen Brüder außerhalb der Tempel nicht gedenkt?!
10
Gehet und stärket zuerst die Notleidenden, speiset die Hungrigen, tränket die Durstigen, bekleidet die Nackten, tröstet die Traurigen, erlöset die Gefangenen und prediget den im Geiste Armen das Evangelium, dann werdet ihr besser tun um endlos vieles, als so ihr Tag und Nacht plärrtet in den Tempeln mit euren Lippen, eure Herzen aber wären kalt und unempfindlich gegen eure armen Brüder!
11
Sieh an die Luft, die Erde, das Meer; sieh an den Mond, die Sonne, die Sterne; sieh an die Blumen der Felder und die Bäume, und betrachte die Vögel in der Luft, die Fische im Wasser und all das Getier auf den Festen der Erde; sieh an die hohen Berge und alle die Wolken und die Winde; siehe, alles das verkündet laut die Ehre Gottes, und doch sieht Gott nicht und nimmer eitel wie ein Mensch auf all das, sondern allein nur auf ein Menschenherz, das Ihn erkennt und liebt als den allein wahren, guten, heiligen Vater. Wie soll Ihm dann ein verkehrtes Herz gefallen oder eine eitle Zeremonie mit allerlei Lippengeplärr, dahinter nichts als die bellendste Selbstsucht, Ehrsucht, Herrschgier, allerlei Hurerei und Lüge und Betrug lauern?!
12
Daher weißt du nun, daß fürs erste Gott nicht vonnöten hat, die Ehre von den plärrenden Menschen zu nehmen; denn die ganze Unendlichkeit ist Seiner Ehre voll.
13
Welche Ehre aber will dann der dumme, blinde Mensch Gott geben, da er doch selbst keine andere hat als die nur, die er zuvor von Gott empfing durch die Gnade, ein Mensch zu sein?! Oder kann das Gott zu irgendeiner Ehre gereichen, wenn die Menschen Ihm einen Ochsen opfern und behalten dafür ihre ungeschlachten Herzen und sind nach dem vollbrachten Opfer noch zehnmal ärger, als sie vor dem Opfer waren?!
14
Oh, Ich nehme von den Menschen keine Ehre; denn da ist der Vater im Himmel, der Mich ehret zur Übergenüge! Wenn aber die Menschen Meine Gebote halten und Mich dadurch über alles lieben, so ehren sie dadurch Mich und Meinen Vater, und Ich und der Vater aber sind vollkommen eins.
15
Wenn also, wie es der vollsten und ewigen Wahrheit nach ist, so kann der Mich nicht verunehren, der da tut den Willen Gottes, wie solchen Moses und alle die Propheten verkündet haben, und wie Ich Selbst ihn euch allen laut verkünde.
16
Verstehst du nun, wie man Gott zu danken hat und wie zu loben für all das empfangene Gute?"

Fußnoten