Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 3

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Jesus in der Gegend von Cäsarea Philippi

- Kapitel 231 -

Vom Tode des Herrn und der Zukunft Seiner Jünger

1
(Mathael:) ,,Wie wird sich diese Geschichte in Jerusalem etwa ausnehmen? Wir kennen des Tempels Nacht, dessen unbegrenzte Herrsch- und Habgier und die verborgene Feindlichkeit gegen die Römer. Wenn der Herr nun etwa doch auch einmal nach Jerusalem hinauf ziehen würde - was aus manchem Seiner früheren Worte zu entnehmen war -, welch ein Gesicht wird der Tempel und welches der herrsch- und wohllebenssüchtige Herodes dazu machen?!
2
Ich bin der Meinung, daß dies in Jerusalem eine ganz entsetzliche Aufregung jeder Art und Gattung zur unvermeidlichsten Folge haben wird! Da wird es entweder heißen: Feuer vom Himmel regnen lassen oder aus der Stadt alles Verderbens fliehen, um nicht auf das infamste insultiert (beleidigt) zu werden! Es wird aber da das eine wie das andere von sehr geringem Nutzen sein! Denn wo sich einmal der Satan sein Nest erbaut hat, da werden keine Tauben mehr ausgebrütet werden, so wie in den Löchern der Schlangen keine Hühner. Da kann man tun, was man will, so wird der Satan ein Satan bleiben, solange das letzte Sandkorn von dieser Erde bestehen wird. - Was meint ihr da?"
3
Sagt Philopold: ,,Das, hoher Freund, scheint mir ein wenig zu hoch über unserem Erkenntnishorizonte zu stehen! Dem allmächtigen und allweisesten Geiste Gottes wird etwa doch wohl alles möglich sein, und somit auch die Bezähmung Jerusalems!? Siehe an die stolze Stadt Cäsarea Philippi! Wo und was ist sie nun, die Stolze, die ihre Straßen mit Gold und Edelsteinen zu pflastern begann?! Einen erbärmlichen Schutthaufen wirst du antreffen! Meinst du, der Herr werde solches jüngst nicht auch über das hurerische Jerusalem kommen lassen?
4
Ich sage es dir: In hundert Jahren wird man sicher nimmer die Stelle anzugeben wissen, an der das stolze Jerusalem gestanden ist! Lassen wir denn nach der Meinung Murels auch das; denn der Herr wird es am besten wissen, was da zu tun sein wird!
5
Uns kümmere nun nichts, als daß wir selbst im Lichte des Herrn verbleiben; das andere wird schon Er allein anordnen und bestens verfügen! - Seid ihr beide nicht auch dieser Meinung?"
6
Sagt Mathael: ,,Es ist schon einmal alles also, wie Murel und Philopold es nun ausgesprochen haben; aber ich weiß nun noch etwas, das ihr beide wahrscheinlich nicht wisset, und das weiß ich aus dem Munde des Herrn Selbst, und weil ich das weiß, so redete ich auch also zu euch, wie ich geredet habe.
7
Der Herr als Mensch wird in einer Zeit nach Jerusalem ziehen, wird dort lehren und große Zeichen tun. Dadurch wird der Tempel sehr beeinträchtigt werden, in eine große Zornwut geraten und trachten, den Herrn zu ergreifen und Ihn zu töten, - ein Unternehmen des Tempels, wozu er schon jetzt die größte Passion (Lust) hätte. Und höret! Der Herr wird Sich vom Tempel ergreifen und leiblich töten lassen! Das sind Seine höchst eigenen Worte.
8
Aber Er wird nur drei Tage lang gewisserart scheintot verbleiben, natürlich nur dem Leibe nach, wird dann auferstehen und somit erst alle Nacht und ihr Gericht zerstören. Er wird allen Seinen Aposteln erst von da an die rechte Gewalt erteilen und sie versehen mit aller Kraft Seines Geistes, Seiner Weisheit und Liebe.
9
Seine zwölf alten Jünger, die von allem Zeugen sind und waren, wird Er sicher aussenden in alle Welt, zu verkünden Sein heiliges Evangelium.
10
Aber was wird von dort an mit uns sein? Weil wir nicht vom Anfange an Zeugen waren, wird Er uns wohl von jener Gnade etwas erteilen? Nun, das wird sicher geschehen! Was aber geschieht dann mit uns? Ihr beide habt es leichter und könnet gewisserart lachen zum Ganzen; ich aber muß fort, vielleicht morgen oder übermorgen, weit von hier in die kalten Gegenden des Pontus und werde dort die rohen Völker zu leiten und zu regieren haben und fortan nicht mehr Zeuge sein können von all dem, was vom Herrn noch in der Folge gelehrt und verrichtet wird! Wer wird mich davon benachrichtigen, und wer wird es mir sagen, ob meine Leitung der Völker wohl eine dem göttlichen Willen vollkommen entsprechende sein wird?"

Fußnoten