Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 3

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Jesus in der Gegend von Cäsarea Philippi

- Kapitel 74 -

Suetals Ungeduld und Neugier, den Herrn zu sehen

Während Cyrenius aber mit der größten Freude seine Rollen nur so flüchtig als möglich durchschauet und dabei auch stets eine ehrerbietigere Miene um die andere macht, sage Ich zum Raphael, daß er nun wieder die Jarah und den Josoe ihrer einstweiligen, kurzen Verbannung ledig machen und sie nun zum Tische bringen solle. Solches bewirkt nun ganz schnell der fertige Diener aus den Himmeln, und als die Jarah ankommt, so sagt sie etwas betrübt: ,,Aber, o Herr, Du Meine ewig alleinige Liebe, war aber das doch eine ganz entsetzlich lange Unterredung, von der ich nichts hören durfte! Ich meinte schon, daß sie vor der Nacht nimmer enden werde! Aber Dir allein alles Lob, es ist nun alles vorüber, und ich habe Dich wieder!"
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Der Engel aber begab sich unter (während) der Zeit wieder zu den zwölfen, von denen Suetal der erste ist, der sich über die Jarah hoch verwundert und sagt: ,,Aber höre du, mein junger schönster Jünger, was hat denn das etwa kaum vierzehn Frühlinge zählende Mädchen mit dem weisen Griechen? Das scheint ja in den guten Mann bis über die Ohren verliebt zu sein!? Als du dich hineinbegabst, dachte ich, du werdest da schon den Meister der Meister in die Sicht stellen; dabei brachtest du dies verliebte Mägdlein! Das heißt sich etwa doch in seiner Hoffnung täuschen! Ist das etwa auch schon so eine wundertätige Jüngerin des großen Meisters, und hat sie im Hause nun etwa in einer verborgenen Kammer irgendeinen Unterricht empfangen? Wahrlich, es tauchen bei euch immerwährend Erscheinungen auf, aus denen man statt klüger nur stets dümmer wird, je mehr man bei sich so recht reiflich nachdenkt. Auf der einen Seite Wundertaten der allerunerhörtesten Art, auf der andern Seite gleich wieder Erscheinungen ganz gewöhnlich menschlicher Art; da sage du mir, wie ein ehrlicher Mensch unserer Art diese Sache aufnehmen solle, so wie ich auch nun im Ernste nicht verstehe, warum wir den großen Meister, der sich früher durch den weisen Griechen uns förmlich aufdrängen wollte, wo wir ihn eigentlich, wie es wahr ist, gar nicht zu sehen wünschten, sich nun gar nicht will sehen lassen! Was haben wir denn getan, daß wir seiner Anschauung so lange entbehren müssen, oder werden wir ihn am Ende gar nicht zu sehen bekommen?"
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Sagt Raphael: ,,Ja, meine Freunde, wenn ihr so blind seid, daß ihr am hellsten Mittage nicht einmal die Sonne wahrnehmet, dann ist euch nicht zu helfen! So jemand einmal zu dumm ist, so nützt es nichts, so man zu ihm auch sagte: ,Sieh, dieser oder jener ist es!` Er wird es dennoch nicht glauben; denn zum Glauben gehört ein geweckter Verstand, der sich im Notfalle auch von sich selbst heraus zurechtfindet. Wo aber irgendeines Menschen Verstand noch zu stark mit der dicksten Materie vernagelt ist, da nützt dann auch kein Hinweisen auf eine Sache irgend etwas, sondern da muß so einer sich erst zehnmal die Nase blutig stoßen, dann erst wird er darüber nachzudenken anfangen, warum er sich die Nase wund gestoßen hat! Und gerade also wird es auch euch ergehen müssen! Bis ihr nicht aus dem eigenen Schaden klug werdet, wird euch kein Gott klug machen!
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Was wollt ihr denn nun mit (oder von) dem großen Meister aus Nazareth? Fehlt euch irgend etwas, daß Er euch helfe, oder wollet ihr nur aus purer Neugier sehen, gleichwie die dummen Menschen sich hindrängen, einen tanzenden Bären anzugaffen? Wahrlich, darum ist der große Heiland nicht da, um Sich von dummen und eingebildeten Leuten aus purer Neugier angaffen zu lassen! Wahrlich, so euer Herz Ihn nicht findet aus der Menge hier, so wird Ihn euer eingebildet hoher Verstand noch um vieles weniger finden, - dafür stehe ich euch!
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Demütiget euch zuvor in eurem Herzen, ansonst ihr den heilig großen Meister nicht zu sehen bekommen werdet; denn Sein Wesen ist erfüllt mit der Fülle des Geistes Gottes sogar körperlich!
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Er ist ein Herr über Himmel und Erde, und vor Seinem Namen sollen sich beugen alle Knie im Himmel, auf Erden und unter der Erden; denn Sein Name heißet heilig über heilig!"
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Auf diese ziemlich scharfen Worte erhebt sich der Engel, verläßt der zwölfe Tisch und nimmt wieder an unserem Tische Platz, wo ihm Cyrenius noch einmal in Meinem Namen freundlichst dankt für die außerordentliche Gefälligkeit; denn es war in den Schriften alles enthalten von Wort zu Wort, wie er Mich gefragt und wie Ich ihm seine Fragen beantwortet habe.

Fußnoten