Das Grosse Evangelium Johannes: Band 4
Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Jesus in der Gegend von Cäsarea Philippi
- Kapitel 187 -
Die Nubier erkennen den Herrn
Hier werden die Schwarzen ganz schwindlich vor Verwunderung über Verwunderung; denn das ist etwas für sie, was sie über alles halten. Sie sind reine, noch ganz unverdorbene Naturmenschen und vermögen als noch wahre Herren der Natur so manches zu bewirken durch die Festigkeit ihres vollen Glaubens und Willens, was einem schon tiefst herabgekommenen Menschen von der weltlichen Gewöhnlichkeit als ein großes Wunderwerk vorkommen muß, und es wäre darum ordentlich schwer gewesen, durch ein anderes Wunderwerk auf diese urnatürlichen Gemüter einzuwirken. Die Heilung einer Krankheit wäre da am schlechten Platze gewesen; denn diese echten Naturmenschen kennen keine Krankheit. Ihre Alten erreichten stets ein sehr hohes Alter, und ihr Sterben war stets nur ein ganz ruhiges und schmerzloses Einschlafen.
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Kinder starben ihnen nie, weil sie, als ganz in der Ordnung gezeugt, auch ganz vollkommen ausgereift und kerngesund zur Welt geboren wurden; sie wurden auch nachher naturgerecht genährt, und es konnte sich deshalb kein Krankheitsstoff in ihnen ansetzen. Hätte man dann vor ihnen irgendwelche Kranken geheilt, so hätte man ihnen zuvor schon erklären müssen, was eigentlich eine Krankheit ist, und wodurch sie entsteht. Damit aber würde man ihnen doch offenbar mehr geschadet als genützt haben; denn Kenntnis nehmen von den Sünden und von ihren Folgen, heißt schon soviel, als sie nahe selbst begangen zu haben.
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Da meinte jemand, daß eine Totenerweckung ihre Wirkung auch nicht verfehlt haben dürfte. Wäre auch nichts für diese Menschen! Denn sie sehen des Leibes Tod als eine große Wohltat Gottes an den Menschen an und würden solch einen Akt sogar für einen Frevel wider die Ordnung des allerhöchsten Geistes Gottes ansehen, solange sie über Mich nicht eines vollkommen Besseren belehrt werden können. Das Erwecken eines großen Sturmes würden sie mit ganz natürlichen Augen ihres höchst sensitiven Gemütes ansehen; denn sie selbst haben ja stets einen mächtigen Einfluß auf die Naturgeister der Luft, des Wassers, der Erde und des Feuers. Aber eine Bewegung, die die Geschwindigkeit ihrer abgeschossenen Pfeile ums unvergleichbare übertrifft, ist für diese Menschen ein wahres Wunder, das nur von Gott und Seinen dienstbaren höchsten Geistern verübt werden kann, nie aber von den vernünftigen schwachen und sterblichen Menschen dieser Erde.
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Als sich unsere Schwarzen so recht kreuz und quer und durch und durch verwundert hatten, da sagte der Anführer zu seinen Gefährten: ,,Brüder! Ich und ihr alle habt nun gesehen eine Tat, die nur von Gott allein auszuführen ist; denn wir können sogar mit unseren Gedanken nicht so schnell in unsere Heimat und von da wieder zurückkehren bis hierher, als wie schnell dieser Gottesdiener mit meinem Kleinode hin- und hergekommen ist! Wir sind sonach am rechten Platze und dürfen uns hier nur mit der größten Ehrfurcht und steter innerster Anbetung Dessen bewegen, der dort in der Mitte des großen Tisches mit der undenkbar allergöttlichst erhabensten Miene sich befindet.
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Was Er in Seiner unaussprechlichen Gnade und Huld uns sagen wird, das soll von nun an uns das heiligste Gebot sein, das wir wie die klaren Felsen unseres Heimatlandes halten werden auch in unseren Nachkommen bis ans Ende aller Zeiten, die diese Erde noch durchzumachen haben wird! Ihr wisset, was uns der weise Oberste von dieses erhabensten Gottmenschen ewiger Würde geweissagt hat! Also ist es, dessen wir nun vollkommen überzeugt sind! Weil es aber also und nicht anders ist, so wissen wir denn ja auch, was wir dagegen zu tun und zu beachten haben!
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Weit und beschwerlich war die Reise hierher; allein wenn sie noch tausend Male so weit wäre und auch um tausend Male noch beschwerlicher, als sie war, so wöge sie doch die Größe dieser unbegreiflich höchsten, von uns allen in Ewigkeit unverdienten Gnade nicht dem geringsten Teile nach auf! Denn dort sitzet jener ewige, allmächtige Geist in Menschengestalt, der Himmel und Erde und alles, was da ist, bloß durch Seinen Willen und aus Seinem Willen gemacht hat, wie uns solches der weise Oberste in Memphis sattsam erläutert hat.
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Wir stehen nun vor dem wahren, ewigen Gott, der uns gemacht und belebt hat. Jeder Augenblick unseres Lebens steht in Seiner Hand; so Er es wollte, wären wir nicht mehr da. Kurz, Er allein ist alles in allem, und alles, was da ist, ist nichts ohne Ihn! Das besagte mein Gesicht, und also hat uns auch der Oberste von Memphis belehrt, und also haben wir es anzunehmen und für ewig zu glauben. - Nun scheint der ewige Herr und Meister mit uns etwas reden zu wollen! Darum heißt es hier aufmerken, als ginge es auf eine gefahrvollste Löwenjagd hinaus, wie uns von dem Obersten in Memphis eine solche beschrieben ward!"