Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 4

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Jesus in der Gegend von Cäsarea Philippi

- Kapitel 212 -

Die Herrschaft der Mohren über die Tiere

Der Anführer aber fragte Mich, ob sie noch etwas den weißen Menschen Ungewöhnliches leisten sollten.
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Sagte Ich: ,,Ja, Meine lieben, alten Freunde! Seht dort oben, etwa fünftausend Schritte gen Mittag hin am Meere ersehet ihr einen Hügel, der gegen das Meer sehr steil abfällt. Dieser ist ganz durchwühlt von sehr giftigen Schlangen und Nattern, und ihr sollet Mir diese Bestien vertreiben! Wir alle werden euch dahin geleiten!"
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Sagt der Anführer: ,,Herr, Du Allmächtiger! Wenn es sich nur um die Vertreibung handelt, da kostet es Dich ja nur einen Gedanken, und der Hügel ist frei von all dem Geschmeiße für alle Zeiten der Zeiten; aber so es sich auch hier nur um ein Beispiel handelt, welche Kraft in der echten Urmenschheit verborgen ist, so tun wir das wie alles nach Deinem höchst heiligsten Willen!"
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Sage Ich: ,,Es versteht sich ja von selbst, daß Ich das nur des Beispieles wegen von euch verlange; darum gehen wir!"
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Wir brachen auf und bewegten uns ganz schnell zu dem beschriebenen Hügel und erreichten denselben nach einer halben Stunde Zeit. Dort angelangt, ward der ziemlich ausgedehnte Hügel ganz lebendig von lauter Schlangen und Nattern; es entstand da ein Gezische und ein nahe unerträgliches Gepfeife, daß man darob kaum sein Wort verstehen konnte. Alle diese vielen tausend Bestien eilten ins Meer und schwammen pfeilschnell über das weite Wassergewoge, und in wenigen Augenblicken war der Hügel rein.
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Der Anführer aber trat zu Mir hin und sagte: ,,Herr, alle Schlangen und Nattern, von den ältesten bis auf die erst aus dem Ei gekrochenen, sind fort; aber noch einmal so viele stecken in den Eiern! Wer wird diese aus den vielen Löchern und inneren Nestern holen? Denn kommen diese nicht auch heraus, so ist in einem halben Jahre dieser Hügel von neuem ebenso belebt, wie er bis jetzt war! Wer wird den Hügel dann reinigen?"
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Sage Ich: ,,Habt ihr denn gar kein Mittel, auch diese zu vertilgen?"
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Sagt der Anführer: ,,Außer dem Ich nei maon (,Gift hat er keins`) wissen wir alle um keines! Man müßte denn den ganzen Hügel lange überheizen. Dadurch wäre auf natürlichem Wege eine Zerstörung auch der Nester und Eier möglich. Aber der bessere Weg wäre natürlich Dein Wille oder auch der Deines Dieners! Wir aber besitzen vorderhand kein anderes Mittel; denn hier verbleiben, um durch unseren bleibenden Außenlebenskreis die Bestien zu ersticken, können wir nicht."
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Sage Ich: ,,Lasset das gut sein! Ihr habt euer Wunder schon geleistet, und mehr forderte Ich ja nicht von euch; das werde schon Ich in die Ordnung bringen! Da aber nun dieser Hügel frei ist von seiner bösen Einwohnerschaft, so wollen wir ihn besteigen, und ihr werdet uns noch einige Proben von eurer menschlichen Tüchtigkeit ablegen!"
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Darauf bestiegen wir den Hügel, der auf seinem recht breiten Scheitel mindestens zweitausend Menschen aufnehmen konnte. Als wir auf der Höhe, etwa tausend Fuß über dem Wasserspiegel, uns befanden, da zog hoch in der Luft eine große und lange Reihe Kraniche.
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Und Ich sagte zum Anführer: ,,Freund, sind euch auch diese Vögel noch untertan?"
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Sagte der Anführer: ,,Dies ist uns ein fremdes, früher noch nie gesehenes Geschlecht; aber ich zweifle keinen Augenblick, daß auch diese unser Wollen verspüren und sich dann auch danach richten werden!"
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Hier sah der Anführer seine Gefährten an und sagte: ,,Wollet mit mir, auf daß wir erfüllen des Herrn Willen!"
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Sobald der Anführer solches ausgesprochen hatte, fingen die Kraniche an sich zu senken und waren in wenigen Augenblicken auf dem Hügel unter den Schwarzen; aber die Weißen mieden sie. Gleich darauf bedeutete der Anführer den Kranichen, weiterzufliegen, und sie flogen auf und davon.
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Und es flogen abermals hoch in der Luft ein Paar Geier von riesiger Größe und fingen an, zu kreisen über unseren Häuptern.
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Da sagte der Anführer zu den Weißen: ,,Rufet nun ihr es herab, das kreisende Paar!"
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Sagt Cyrenius zum Anführer: ,,Aber wozu dieses denn doch ein wenig hochmütig aussehende Auffordern an uns? Denn du weißt es nun ja ohnehin, daß wir sehr verkehrt gewordenen Menschen solcher urmenschlichen Taten nicht mehr fähig sind! Erfülle du nur des Herrn Willen; für alles andere wird schon der Herr, und nach Seiner Lehre auch wir, nach Möglichkeit sorgen!"
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Sagt der Anführer: ,,Du meinst, daß ich an euch Weiße die Aufforderung zur Herablockung der noch über uns schwebenden beiden Geier aus einer Art Selbsterhöhungsgefühl gemacht habe? Oh, mit solch einer Meinung von mir irrest du dich sehr! Ich machte an euch weiße Brüder die Aufforderung, um euch eurer großen Verkehrtheit, für die ihr am Ende freilich wenig oder nichts könnet, desto lebenstiefer zu erinnern, was da niemandem von euch etwas schaden kann!
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Wie sollen wir uns denn unserer natürlichen Eigenschaften rühmen können?! Oder rühmet ihr euch eurer Sehe oder eures Gehöres irgendwann?! Denn könnten wir je stolz auf unsere euch wunderbar scheinenden Eigenschaften werden, so besäßen wir sie schon lange nicht mehr; weil aber das bei uns etwas Unmögliches ist, so besitzen wir unsere wunderbar scheinenden Eigenschaften gleich fort und fort, wovon ihr Weißen sogleich wieder einen neuen Beweis haben sollet! - Herab mit euch, ihr beiden Luftbewohner!"
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Als der Anführer solches ganz laut ausgesprochen hatte, schossen die beiden mächtigen Lämmergeier wie Pfeile herab und setzten sich mit aller Zartheit und sichtlicher Freundlichkeit, als wären sie von einem Menageristen bestens gebändigt, auf die rechte Hand des Anführers.
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Es flog in dem Augenblick eine Elster vorüber, und der Anführer gebot einem Geier, sie unbeschädigt zu fangen und ihm zu überbringen. Wie ein Pfeil schoß der riesige Geier der schnell flatternden Elster nach und brachte sie in wenigen Augenblicken wiederkehrend und nicht irgend davonfliegend. Die schreiende Elster hielt der Geier in einer seiner gewaltigen Krallen zwar sehr fest, ohne sie jedoch irgend verwundet zu haben, und ließ sie erst dann los, als der Anführer sie angefaßt hatte. Darauf streichelte dieser die beiden Geier und entließ sie dann wieder, worauf die beiden großen Raubvögel sich sehr schnell wieder sehr hoch in der Luft befanden und nach einem für sie fetten Raube spähten.
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Die Elster aber gab der Schwarze dem Cyrenius zum Andenken an diese Tat, die dem Oberstatthalter und auch allen anderen Römern und Juden sehr wunderbar vorkam.
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Cyrenius übergab zur sorgsamen Pflege die Elster seinen beiden Töchtern, die anwesend waren, und sagte zu Mir: ,,Aber Herr, das geht ja rein ins Fabelhafte, was diese Schwarzen alles zu leisten imstande sind, - wenn Du nun heimlich nicht etwa Deinen allmächtigen Willen so ein wenig hast mitspielen lassen?!"
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Sagte Ich: ,,Ich sagte es dir ja doch zuvor, daß Ich sie da ganz allein werde handeln und wirken lassen! Warum zweifelst du nun denn daran?! O gedulde dich nur; Ich werde sie schon noch einiges machen lassen, daß dir selbst darob ordentlich schwindlig werden soll!"

Fußnoten