Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 7

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr auf dem Ölberg (Fortsetzung)
Ev. Joh. Kap. 8

- Kapitel 130 -

Der Abzug nach Emmaus

Es kam nun auch unser Lazarus in Gesellschaft Raphaels aus dem Hause. Er ging nun gleich auf uns zu und wollte reden; aber Raphael gab ihm einen Wink und sagte, daß Ich noch ein wenig ruhen wolle. Da hielt Lazarus inne und wartete ab, bis es Mir genehm sein würde. Aber es dauerte Meine Ruhe nur noch etliche Augenblicke, und Ich berief dann Selbst den Lazarus zu Mir und sagte zu ihm ganz einfach, daß er nun vor allem für ein gutes und ganz reines Morgenmahl Sorge tragen möge. Solches tat er auch auf der Stelle und setzte sein ganzes Haus in vollste Bewegung. Es dauerte natürlich keine volle Stunde, und das Morgenmahl war bereitet.
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Raphael hatte ihn bei dieser Gelegenheit sehr unterstützt, doch diesmal auf eine viel natürlichere Weise denn sonst, und so ging es Lazarus auch schneller vonstatten als sonst irgendwann, da er ganz auf dem natürlichen Wege solch ein bedeutendes Mahl herstellte.
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Doch ganz auf dem übersinnlichen Wege durfte das heute der Magier wegen nicht geschehen, da sie nun auf alles ein scharfes Auge richteten, wo sie merkten, daß die Sache irgend hintergründlich von Mir ausgehen dürfte.
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Als sich das Morgenmahl in der besten Ordnung auf den Tischen befand, da kam der Wirt des Lazarus und winkte ihm, daß das Morgenmahl bereits auf den Tischen stehe.
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Lazarus aber gab Mir den Wink; aber Ich sagte zu ihm: ,,Bruder, das hätte Ich auch ohne deinen Wink verstanden; aber es war der Wink dennoch gut der Fremden wegen, und so erheben wir uns und gehen ins Haus, um das Morgenmahl einzunehmen!"
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Als Ich das gesagt hatte, erhob Ich Mich denn auch sogleich mit den drei vorbenannten Jüngern, ging in den großen Speisesaal, und alle Anwesenden folgten auf den Ruf des Lazarus Meinem Beispiel.
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Einige Meiner Jünger meinten unter sich, was Ich denn heute etwa doch vorhaben möge, daß da nun alles so mit einer gewissen Eile vor sich gehe. Doch sie bekamen auf solche leeren Fragen von Mir durchaus keine Antwort, - kurz, Ich saß am Tische, aß und trank und gab niemandem eine Antwort auf was immer für eine Frage.
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Als Ich bald mit dem Morgenmahle fertig war, da fragte Mich denn auch unser Agrikola, sagend: ,,Aber, Herr und Meister, ich begreife Dich heute gar nicht! Sonst warst Du stets so gelassen und geduldig, doch heute geht bei Dir alles mit einer solchen Hast vor sich, daß Du Dir gar nicht einmal die Zeit nimmst, Dein Morgenmahl mit Deiner mir schon bekannten Ruhe zu genießen! Was hast Du denn heute so ganz eigentlich vor?"
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Sagte Ich: ,,Ich habe es euch ja doch schon gestern gesagt, daß Ich heute bei Nikodemus in Emmaus sein will und aus Mir allein bekannten Gründen auch sein muß. Aber es ist der Weg dahin für so viele, wie wir nun da beisammen sind, ein wenig beschwerlich; denn wir dürfen aus klugen Rücksichten nur auf verschiedenen Wegen in Gruppen von höchstens zehn Personen dahin gehen. Ziehen wir auf einmal in einer Karawane dahin, so wird das den Templern bald verraten, und Ich bin gestört, heute das zu wirken, was Ich zu wirken habe. Ich werde darum mit Meinen Jüngern, aber nur mit den dreien, vorausgehen, und das auf einem ganz ungewöhnlichen Wege, um von diesen Templern sicher nicht bemerkt zu werden; ihr aber teilet euch in Gruppen ab, wie Ich es euch angezeigt habe, und ziehet auf verschiedenen Wegen dahin, und nach Verlauf von zwei Stunden sind wir alle im Hause des Nikodemus beisammen.
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Ich wiederhole es euch allen noch einmal und sage: Seid klug wie die Schlangen, aber dabei im Herzen dennoch sanft wie die Tauben; denn da unten haust eine wahre Schlangenbrut und ein Natterngezüchte, und die müssen mit ihresgleichen gebändigt werden! Verstehet und begreifet das alle wohl, und richtet euch alle danach, und ihr sollet heute einen segenvollsten Tag durchlebt haben zum größten Segen für eure Seelen! Aber Ich werde nun sogleich abgehen. Mit Mir gehen Petrus, Jakobus und Johannes. Mein Diener Raphael und Lazarus aber geleiten unsere Sklavenjungen dahin. Wenn ihr drei Indier nun auch gleich mit Mir gehen wollet, so könnet ihr euch gleich auf den Weg machen!"
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Als die drei solches vernahmen, standen sie freudigst von ihren Sitzen auf und machten sich mit Mir sogleich auf den Weg.
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Als Agrikola das sah, fragte er Mich, ob es etwas ausmache, so auch er gleich mit Mir nach Emmaus zöge; die anderen Römer aber würden allein dahin eines andern Weges gehen.
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Sagte Ich: ,,Wie es dir genehm ist; aber dann ist unsere Anzahl auch schon groß zur Genüge."
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Darüber hatte Agrikola eine große Freude.
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Wir gingen nun sogleich ab, zogen vom Ölberge hinab und befanden uns bald auf der großen nach Emmaus führenden Straße, die an diesem Tage als an einem Freitage sehr wenig begangen ward.

Fußnoten