Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 7

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr auf dem Ölberg (Fortsetzung)
Ev. Joh. Kap. 8

- Kapitel 171 -

Der Herr erklärt das zweite Kapitel Jesajas

Auf diese Meine Bestimmung erhob sich alles, und wir gingen ganz behende hinab in den Ort, und das zwar in das Haus des Nikodemus, um es nach seinem geheimen Wunsche zu segnen. Als wir uns im Hause befanden, vernahmen wir bald einen großen Lärm auf dem Marktplatze, und unser Agrikola fragte gleich in einem diktatorisch heftigen Tone, was es da draußen auf dem Marktplatze gäbe.
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Sagte Ich: ,,Freund, solange Ich bei dir bin, solltest du wohl kaum um so etwas fragen! Weißt du denn noch nicht, welche Macht Mir allzeit zu Gebote steht?! Dazu weiß Ich doch sicher um alles, was da geschieht in der ganzen Unendlichkeit; darum kümmere dich um derlei Dinge nicht mehr, wenigstens nicht in Meiner Gegenwart!"
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Sagte Agrikola: ,,O Herr, ich danke Dir auch für diese Zurechtweisung! Ich werde mir das auch für alle künftigen Fälle gar wohl merken; denn die Heftigkeit in solchen Fällen ist und bleibt noch immer mein Hauptfehler. Ich denke nun sehr oft an die von Dir, o Herr, angepriesene Geduld, und ich will sie denn auch mir ganz zu eigen machen; aber wenn so plötzlich eine Versuchung über mich kommt, so kommt gleich meine alte Sünde wieder zum Vorschein. Aber von nun an soll sie für immer ihren Abschied bekommen haben!"
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Sagte Ich: ,,Ganz gut also! Der Vorsatz ist gut, obschon du noch einige Male die alte Sünde begehen wirst. -
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Aber nun schaffet Mir das Buch des Propheten Jesajas her; darin muß Ich euch eine große Stelle beleuchten!"
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Auf das brachte unser Nikodemus alsbald das Buch zu Mir. Als das Buch Jesaja durch Nikodemus herbeigeschafft war, da schlug Ich sogleich das 2. Kapitel auf und las es also allen Anwesenden laut vor:
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,,,Das ist es, was Jesaja, der Sohn Amoz', sah von Juda und Jerusalem: Es wird zur letzten Zeit der Berg, darauf des Herrn Haus steht, gewiß höher sein denn alle Berge und wird über alle Höhen erhaben werden, und alle Heiden werden dahin laufen.`" (Jes.2,2)
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Hier fragten Nikodemus und die beiden Pharisäer, sagend. ,,Herr und Meister, wo ist denn der Berg des Herrn, darauf Sein Haus steht?"
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Sagte Ich: ,,O sehet, wie weltlich, sinnlich und wie voll Materie ihr noch seid! Bin nicht Ich der Berg aller Berge, auf dem das wahre Haus Gottes steht? Was aber ist das sehr wohnliche Haus? Das ist Mein Wort, das Ich schon durch alle die Propheten zu euch, ihr Juden, durch mehrere Jahrhunderte geredet habe und nun Selbst aus dem Munde eines Menschensohnes rede. Ich bin sonach der Berg, und Mein Wort ist das wohnliche Haus auf dem Berge, und da um uns stehen die Heiden aus allen Teilen der Erde, die hierher gekommen sind, zu besehen den Berg und Wohnung zu nehmen in seinem höchst geräumigen Hause.
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Aber für die Juden, wie sie nun sind, ist das wahrlich die letzte Zeit, weil sie den Berg und sein Haus fliehen und die Hohen es sogar zu zerstören drohen. - Verstehet ihr nun diesen Vers?"
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Sagten alle: ,,Ja, Herr, nun ist er uns wohl völlig klar; aber es hat dieses Kapitel noch mehrere Verse, die uns noch lange nicht klar sind! Herr, erkläre sie uns noch weiterhin!"
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Sagte Ich: ,,Habt nur Geduld; denn übers Knie läßt sich kein Baum brechen!
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Jesajas aber spricht also weiter: ,Viele Völker werden (das heißt in der Zukunft) hingehen und sagen: Kommt und laßt uns auf den Berg des Herrn gehen zum Hause des Gottes Jakobs, daß Er uns lehre Seine Wege und wir dann wandeln auf Seinen Steigen; denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und von Jerusalem Sein Wort!` (Jes.2,3)
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Daß hier unter Zion (Z'e on = Er will) ebenfalls der Berg, also der Herr oder Ich, und unter Jerusalem das Haus Gottes auf dem Berge, also Mein Wort und Meine Lehre zu verstehen ist für jetzt und für alle Zukunft, das wird nun wohl auch schier keinem Zweifel mehr unterliegen.
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Wer aber sind nun die Völker, die da sagen: ,Kommt und laßt uns auf den Berg des Herrn, das heißt zum Menschensohne oder Gottmenschen, gehen und zum Hause des Gottes Jakobs, daß Er uns lehre Seine Wege und wir dann wandeln auf Seinen Steigen!`?
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Sehet, diese Völker sind jene Menschen, die in aller Zukunft sich zu Mir bekehren werden, sich Mein Wort aneignen und Meinen Willen tun werden; denn die Wege zum Leben zeigt ja Mein Wort, und die Steige sind Mein den Menschen durch das Wort kundgemachter Wille, dessen genaue Befolgung freilich bedeutend unbequemer ist als die pure Anhörung Meines Wortes, wie auch sicher um gar vieles bequemer auf einer breiten und ebenen Straße zu wandeln ist, als zu gehen auf schmalen und oft sehr steilen Steigen.
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Aber wer in sich selbst auf den höchsten aller Berge und da in Mein lebendiges Wort, welches ist das Haus Gottes auf dem Berge, kommen will, der muß nicht pur auf der Straße, die zum Berge führt, wandeln und auf ihrer Fläche stehenbleiben, sondern er muß sich auch an die schmalen und oft sehr steilen Steige machen; denn nur auf diesen gelangt er vollends auf den Berg und da in das lebendige Haus Gottes.
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Was dieses bedeutet, habe Ich euch nun schon erklärt, wie auch, was der Prophet eigentlich unter Z'e on und unter Jeruzalem verstanden haben will; darum sagt er denn auch, daß von Z'e on das Gesetz, also Mein Wille, und von Jeruzalem, oder aus Meinem Munde natürlich, Mein Wort komme.
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Wer also Mein Wort, das Ich zu allen Zeiten durch die Propheten zu den Menschen geredet habe, hört, es annimmt und danach lebt, der kommt dadurch zu Mir und also auch zum lebendigen Wort und seiner Kraft; denn Ich Selbst bin ja das lebendige Wort und seine Kraft, und alles, was der endlose Raum faßt, ist ja auch nur Mein lebendiges Wort und seine ewige Kraft und Macht. - Habt ihr das nun wohl auch verstanden?"
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Hierauf sagte einer aus der Zahl jener Pharisäer, die auf dem Ölberge zu Mir gekommen waren, und der ein Schriftgelehrter war: ,,Herr und Meister, Deine Erklärung über die zwei Verse war so hell wie die Sonne des Mittags, und mir wurde alles klar und einleuchtend; aber nun kommt der vierte Vers, und der lautet also:
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,Und der Herr wird richten unter den Heiden und strafen die Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen; denn es wird kein Volk wider das andere ein Schwert aufheben, und die Menschen werden hinfort nicht mehr kriegen lernen.` (Jes.2,4)
22
Wer sind da die Heiden und wer die Völker, die, nachdem sie einmal bestraft sein werden, sich gegenseitig nicht mehr bekriegen dürften? Diese Völker müssen noch in einer fernsten Zukunft erst geboren werden; denn die gegenwärtigen Generationen mit ihren stolzen, hab- und herrschsüchtigen Königen werden Kriege führen bis ans Ende der Welt."
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Sagte Ich: ,,Du bist zwar wohl ein Schriftgelehrter, indem du die Gesetze und alle Propheten noch ganz wohl im Gedächtnis hast, doch vom Verstehen derselben im wahren Geiste war bei dir wohl noch nie eine Rede! Du betratest den breiten und ebenen Weg; aber auf den schmalen Steig, der auf den Berg der wahren Erkenntnis führt, hast du noch keinen Fuß gesetzt.
24
Wer durch das Handeln nach dem Gesetze nicht auf die volle Höhe des Berges des Herrn und ins Haus Gottes oder zum inneren lebendigen Worte aus Gott und zu Gottes lebendigem Worte in sich gelangt, der erkennt auch nicht den wahren, inneren, lebendigen Geist des Gesetzes und der Propheten."

Fußnoten