Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 7

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr und Seine Widersacher
Ev. Johannes Kap. 9

- Kapitel 195 -

Das Gleichnis vom König und seinem Hochzeitsmahl

1
(Der Herr:) ,,Das Himmel- oder Gottesreich ist gleich einem Könige, der seinem Sohne Hochzeit machte (Matth.22,2). Er sandte darum seine Knechte und Diener aus, auf daß sie einluden gar viele vornehme Gäste zur königlichen Hochzeit. Aber die Geladenen sagten bei sich: ,Was bedürfen wir einer königlichen Hochzeitstafel; wir haben es daheim besser und brauchen niemandem zu danken!` Und es wollte darum keiner der Geladenen zur königlichen Hochzeit kommen (Matth.22,3).
2
Als der König Kunde erhielt, daß die erstgeladenen Gäste nicht kommen wollten, da sandte er abermals andere Knechte aus und sprach zuvor zu ihnen: ,Saget den Gästen: Siehe, meine Hochzeit habe ich bereitet! Meine Ochsen und mein Mastvieh ist geschlachtet, und alles ist bereitet; darum kommet alle zur Hochzeit (Matth.22,4)!`
3
Da gingen die Knechte hin und richteten das treulich den einzuladenden Gästen aus. Die Geladenen aber kehrten sich abermals nicht daran, sondern verachteten das und gingen der eine auf seinen Acker und der andere zu seiner anderartigen Hantierung, und noch andere ergriffen die Knechte und verhöhnten sie und töteten sogar etliche (Matth.22,5.6).
4
Als das der König hörte, da sandte er alsbald in seinem gerechten Zorne seine Heere aus und brachte alle diese Mörder um und zündete ihre Stadt an und ließ sie von Grund aus verwüsten (Matth.22,7).
5
Darauf sprach der König abermals zu seinen Knechten: ,Die Hochzeit ist zwar wohl bereitet, aber die geladenen Gäste waren ihrer nicht wert; darum gehet nun hin auf alle die gemeinen Straßen und Gassen und ladet zur Hochzeit, wen ihr findet (Matth.22,8.9)!`
6
Und die Knechte gingen und brachten, wen sie nur immer fanden, Böse und Gute. Und sehet, die Tische wurden voll besetzt (Matth.22,10)!
7
Als die Tische aber auf diese Weise bestellt waren, da ging der König hinein in den großen Speisesaal, die Gäste zu besehen. Da ersah er einen, der kein auch nur von fernehin hochzeitlich Kleid anhatte, während doch alle andern, als sie geladen wurden, nach Hause eilten und sich so gut, als es ihnen möglich war, in der Eile hochzeitlich schmückten (Matth.22,11).
8
Da fragte der König die Knechte: ,Warum hat denn jener Mensch sich nicht hochzeitlich geschmückt, auf daß er meine Augen erquickte und den vielen anderen Gästen kein Ärgernis gäbe?`
9
Die Knechte aber sagten: ,O mächtigster König, das ist einer von den Erstgeladenen, die nicht kommen wollten! Wir fanden ihn nun beim dritten Einladen auch auf der Straße, luden ihn abermals ein und rieten ihm, daß auch er sich schmücken solle mit einem hochzeitlichen Kleide. Er aber sagte: Ei was da! Ich will mir der Hochzeit wegen keine saure Mühe machen, sondern ich werde zur Hochzeit gehen, wie ich bin! Und so ging er denn auch, wie wir ihn auf der Gasse trafen, mit den andern Gästen zur Hochzeit herein, und wir wehrten ihm es nicht, da wir dazu von dir aus kein Recht hatten!`
10
Als das der König von den Knechten vernahm, da ging er hin zu dem, der kein Hochzeitskleid anhatte, und sagte zu ihm: ,Wie mochtest du da wohl hereinkommen, ohne hochzeitlich geschmückt zu sein mit einem Hochzeitsgewande? Siehe, die Tische sind voll besetzt nun mit Armen, davon ein Teil böse war und nur ein geringer Teil gut; aber alle haben sich geschmückt also, daß nun mein Auge ein rechtes Wohlgefallen an ihnen hat! Du aber warst schon ein erstes Mal geladen und wolltest nicht folgen der Einladung, und da nun die dritte, allgemeine Einladung erging, so hast du dich doch bewegen lassen, hereinzugehen, jedoch ohne allen Hochzeitsschmuck, und hast doch des Vermögens zur Genüge für ein Hochzeitsgewand! Warum tatest du mir denn solch eine Schande an (Matth.22,12a)?`
11
Da ward der also Gefragte im höchsten Grade unwillig über den König und wollte sich auch nicht einmal entschuldigen und den König um Vergebung bitten, sondern er blieb stumm und gab dem Könige keine wie immer geartete Antwort, obwohl zuvor der König ihn als Freund angeredet hatte (Matth.22,12b).
12
Diese böse Verstocktheit ärgerte aber den König also sehr, daß er zu seinen Dienern sagte: ,Dieweil dieser Mensch also verstockt ist und meine große Herablassung und Freundlichkeit nur mit Unmut, Zorn und Verachtung belohnt, so bindet ihm Hände und Füße (Liebewillen und Weisheit) und werfet ihn in die äußerste Finsternis (purer Weltverstand) hinaus (in die Materie)! Da wird sein Heulen und Zähneklappen (Weltliche Streitereien über Recht, Wahrheit und Leben) (Matth.22,13).`
13
Ich aber sage euch hiermit, daß zum wahren Reiche Gottes auch von Gott aus durch Seine erweckten Knechte auch viele von euch geladen und berufen worden sind, aber auserwählt dann nur wenige (Matth.22,14); denn einmal wollten sie der Einladung gar nicht Folge leisten, darauf widersetzten sie sich derselben - wie es nun der Fall ist -, und als zum dritten Male auch alle Heiden zur Hochzeit geladen wurden, sich schmückten und zur Hochzeit kamen, da kam der Erstgeladenen nur einer im unhochzeitlichen Gewande, und dieser ist das Bild eures Starrsinns, der euch in die äußerste Weltfinsternis und Not hinausstoßen wird. Und darum werden unter den vielen schon von Anbeginne Berufenen sich gar wenig Auserwählte befinden, und es wird also das wahre Reich Gottes von euch genommen und den Heiden gegeben werden; ihr aber werdet in eurer äußersten Weltfinsternis suchen und zanken und streiten und werdet das nun verlorene und von euch gewichene Reich Gottes nimmerdar finden bis ans Ende der Welt.
14
Das wahre und lebendige Reich Gottes aber kommt nicht mit und besteht nicht im äußeren Schaugepränge, sondern es ist im Innersten des Menschen; denn welcher Mensch es nicht in sich hat, für den besteht es auch ewighin in der ganzen Unendlichkeit nicht und nirgends.
15
Darin aber besteht das Reich Gottes im Menschen, daß er die Gebote Gottes hält und von nun an glaubt an Den, der in Mir zu euch gesandt worden ist.
16
Wahrlich sage Ich euch: Wer an Mich glaubt und nach Meinem Worte tut, der hat das ewige Leben in sich und damit auch das wahre Reich Gottes; denn Ich Selbst bin die Wahrheit, das Licht, der Weg und das ewige Leben!
17
Wer das entweder aus Meinem Munde oder auch aus dem Munde derer, die Ich als Meine rechten und gültigen Zeugen nun schon aussende und in der Folge noch mehr aussenden werde, vernimmt und nicht glaubt, daß es also und nicht anders ist und auch ewig nicht anders sein kann, der kommt nicht ins Reich Gottes, sondern er bleibt in der Nacht seines eigenen Weltgerichtes. Ich habe solches nun zu euch geredet; wohl dem, der sich danach kehren wird!"

Fußnoten