Gottes Neue Offenbarungen

Das Grosse Evangelium Johannes: Band 9

Lehren und Taten Jesu während Seiner drei Lehramts-Jahre
Der Herr in Kana

- Kapitel 103 -

Der Menschen Weg zum Ziel

Hierauf dankten Mir wieder alle für diese Belehrung.
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Und der Wirt sagte: ,,O Herr und Meister! Diese Deine Worte haben auf mich einen großen und mein Inneres hellst durchleuchtenden und somit auch bleibenden Eindruck gemacht. Oh, welch eine unermeßliche Tiefe Deiner Liebe und Weisheit liegt darin! Über die wunderbaren Verhältnisse zwischen Gott und den Geschöpfen kann nur der Geist Gottes den Menschen, die auch Seine Geschöpfe sind, solche überklaren und wahrheitsvollsten Aufschlüsse geben, aus denen wir ersehen können, warum Gott den Menschen Seinen Willen geoffenbart hat, und warum sie in aller Tat denselben sozusagen zu ihrem Eigentume machen sollen!
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O Welt, o Welt, wo stehst du mit deiner so hoch gepriesenen Weisheit! O Herr und Meister, wäre es Dir denn nicht möglich, solch ein Licht in den Verstand der Menschen zu legen? So alle das in sich einsehen würden, da würde es bei gar vielen sicher ein Ende mit dem Sündigen haben."
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Sagte Ich: ,,Du meinst es wohl recht gut mit den Menschen, aber es wäre das dennoch eine völlig vergebliche Mühe! Ich müßte dem Menschen nur an seinem Willen, der frei sein muß, ansonst der Mensch kein Mensch wäre, einen Zwang antun; täte Ich aber das, so wäre der Mensch schon gerichtet und könnte sich nimmerdar zur selbständigen Lebensfreiheit emporschwingen.
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Mit dem bloßen Erleuchten des Verstandes der Menschen aber würde der guten Sache noch weniger gedient sein, als so sie von außen her durch einen nach Meiner Lehre weise und stark gewordenen Nebenmenschen unterrichtet werden. Glauben aber nun so viele Menschen Mir Selbst nicht, wo Ich vor ihnen neben der Lehregebung auch Zeichen wirke, die bis auf Mich noch nie jemand gewirkt hat, so werden sie ihrem eigenen Verstande noch weniger trauen, durch den allein sie keine Zeichen sich vorzuwirken imstande wären, weil ihr Herz und Wille mit dem, was sie als wahr und gut einsehen würden, nicht so leicht und so bald, wie du das meinst, in einen völligen Einklang kämen. Denn sieht der Mensch auch mit seinem Verstande all das Gute und Wahre ganz klar ein, sein Herz ist dabei aber noch voll von allerlei weltlichen Dingen, so kostet es den Menschen noch gar manchen harten Kampf mit seiner eigenen Welt, bis sie aus dem Herzen und dessen Willen geschafft wird und der Mensch dann auch nur das liebt und will, was er als gut und wahr erkennt.
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Wenn erst die Liebe, der Wille und der von aller Wahrheit erfüllte Verstand in aller Tat eins geworden sind, so ist der Mensch auch in die Wiedergeburt des Geistes aus Gott in seiner Seele eingegangen und ist in den ersten Grad der Macht Gottes in sich getreten und kann in diesem Zustande schon auch Zeichen wirken.
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Aber es kann ein schon von der Welt oft zu sehr erfüllter Mensch in diesen Zustand nicht so bald und so leicht gelangen, wie Ich dir davon den Grund schon gezeigt habe; ohne die Gelangung in diesen Zustand aber bleibt alle pure Verstandeswissenschaft für den Menschen nur das, was alle andere Wissenschaft für ihn ist, und hat für die Vervollkommnung des inneren Menschen einen sehr geringen Wert, ja oft mehr Schaden als Nutzen, und es ist dem Menschen im allgemeinen besser, so er, von allerlei Bedenken und Zweifeln gepeinigt, die Wahrheit des Lebens suchen muß, als so er sie schon gleich einer urplötzlich in seinem Verstande aufgegangenen Sonne hätte, besäße in seiner Liebe und in seinem Willen aber noch lange nicht die dazu erforderliche Kraft, danach zu handeln. Darum müssen beim Menschen Herz und Verstand stets zugleich nach und nach gebildet und gestärkt werden, ansonst kein Mensch irgend recht vorwärts in der Einsicht und im Handeln nach ihr gelangen kann.
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Was nützten dem Menschen zwei männlich starke Arme zu jeglicher Arbeit, so seine Füße von der Gicht gelähmt wären? Und wozu wäre es gut, an einen und denselben Karren zwei Ochsen so anzuspannen, daß da einer nach vorwärts und der andere nach rückwärts zöge? Zu zwei kräftigen Mannesarmen gehören auch zwei gesunde und kräftige Füße, und vor einem Karren müssen die Zugtiere vorne angespannt werden, ansonst es mit der Arbeit und mit dem Fuhrwerk nicht vorwärts gehen kann und wird. Daher ist die Art und Weise, die Menschen zum wirksamen Lichte des Lebens zu führen, schon also am besten, wie Ich nun Selbst das tue und ihr es nach Mir auch nicht anders machen sollet.
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Hast du, Mein Freund, das nun auch so klar verstanden wie Meine frühere Belehrung, mit deren Licht du gleich aller Menschen Verstand erleuchtet haben wolltest?"
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Sagte der Wirt: ,,O ja, Herr und Meister, es stellt sich da wieder der ewig wahre Grundsatz heraus, demnach ein guter und weiser Vater die Lebensbedürfnisse seiner Kinder besser kennt als die noch in gar vielen Dingen völlig unerfahrenen Kinder. Habe Dank auch für diese großwichtige Belehrung!"

Fußnoten