Gottes Neue Offenbarungen

Himmelsgaben
Band 2

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 153 -

Vor Gott ein Greuel

30. Mai 1847
,,Da sagte Er zu ihnen: ,Ihr seid Leute, die sich selbst vor den Menschen als gerecht hinstellen. Gott aber kennt eure Herzen! Denn was von den Menschen als groß angesehen wird, ist ein Greuel vor Gott!`" (Luk.16,15).
1
An diesem Texte haben sich wohl schon sehr viele Große und Kleine auf das gewaltigste gestoßen. Denn natürlich gilt dieser Ausspruch den Menschen und nicht den Dingen und Tieren. Und so sind es da auch besonders die Menschen von weltlich hohem Range, denen dieser Text widriger klingt als die allerverstimmteste Musik!
2
Aber dessenungeachtet kann dieser Ausspruch dennoch ewig nimmer zurückgenommen und als ungültig erklärt werden. Dieser Text ist ein Eckstein, den die gewöhnlichen Bauleute tatsächlich verwerfen und über den sie oft ganz gewaltig herfallen und sich dabei scheußlich zerschlagen - oder, was noch ärger ist, der Eckstein fällt über sie; da erst werden sie ganz zermalmt!
3
In gar vielen Ländern, wie in Frankreich, Spanien, den Niederlanden und in noch manch andern, ist dieser Eckstein schon öfters den sich groß dünkenden Bauleuten - natürlich und geistig - auf den Kopf gefallen und hat sie samt ihrer Wahngröße ganz entsetzlich zermalmet. - Diabolus autem non in pace suam habet requiem! Daher werden diese dennoch nimmer durch solche Erfahrung klug, sondern sind gleich dummen Sperlingen, die sich bald wieder auf denselben Ast setzen, von dem sie eine Minute früher ein Jäger durch einen scharfen Schuß bis über die Hälfte herabsubtrahierte.
4
Ja, gar viel mehr würde Ich bei den Großen gelten, so Ich diesen Ausspruch nicht getan hätte. Da Ich ihn aber eben dennoch gemacht habe, wohlwissend, daß er den Weltgroßen nicht munden werde, so bin Ich für Mich Selbst bei ihnen nicht am besten angeschrieben. Sie behandeln Mich daher auch nur als eine moralisch-politische Person, der sie des gemeinen Volkes und ,,Pöbels" wegen die Göttlichkeit belassen, ja der sie goldene sogenannte Gottesdienstfeste halten und, eben wegen des Volkes und ,,Pöbels", oft selbst um Geld diesen Dienst verrichten. Aber ihr Herz ist (meist) so ferne von Mir, als da entfernt sind die äußersten Polarsterne der Weltschöpfung.
5
Daher sage Ich allezeit zu ihnen: Wehe euch, ihr hochmütigen Pharisäer, die ihr Mücken säuget, dafür aber Kamele verschlinget - euch wird dieser Eckstein dreifach schwer treffen! - Wehe euch, ihr argwöhnischen Großen, die ihr euch für groß und mächtig dünket und drücket durch eure Greuellast den Geist und das Fleisch der Kleinen und Armen! Euch wird der Eckstein zehnfach schwer treffen und wird euch zermalmen wie der Mühlstein das Korn und zerschmeißen wie der Sturm eine leichte, wertlose Spreu!
6
Warte nur, du reicher und durch dein Geld mächtiger Prasser in den Gelüsten der Welt, der du deinen Knecht und deine Magd schlägst und tötest, so sie dir gestehen, daß auch sie Menschen sind! Dein Gericht wird wie ein glühendes Erz über dich ausgegossen werden. Und es wird sich zeigen, ob du Mir auf tausend eins wirst antworten können!
7
Die aber auf der Welt des Volkes wegen groß sein müssen, als Kaiser, Könige, Herzoge und Fürsten - diese geht unser Text nicht an, so sie ihn nicht verachten. Verachten sie ihn aber, dann geht er auch sie an, obschon sie Meine gesalbten Machtträger auf Erden sind!
8
Alle aber, die sich groß dünken und nicht gesalbt sind - weder irdisch und noch viel weniger geistig - als da sind Reiche an Geld und Gütern und Reiche an allerlei weltlichen Wissenschaften und sonstigen Geld und Auszeichnungen tragenden Geschicklichkeiten, als etwa allerlei Doktoren, Meister (Professoren), Gaukler, Schauspieler, Dichter, Maler, Tonkünstler und noch eine Menge derlei, so sie Brotneider und Ehrabschneider an allen ihres Gelichters sind - diese alle sind, je größer und geachteter sie sich dünken und je mehr sie ihresgleichen in den Staub herabzudrücken sich bemühen, desto mehr Greuel vor Mir, dem Herrn!
9
Jede Vollkommenheit kommt von Mir und ist als eine Gabe Meines Geistes zu betrachten. Wer sie demütig und zum Nutzen seiner Brüder (Mitmenschen) verwendet und nicht damit gieret nach Geld und Ehre der Welt, dem soll sie ein rechter Segen sein zeitlich und ewig! Wer aber damit das Gegenteil tut, der ist wie ein Sünder gegen den Heiligen Geist und somit buchstäblich ein Greuel vor Mir, der Ich ihm solche Gabe verliehen habe.
10
Herrscher und Amtleute sollen sich bemühen, Männer nach Meinem Herzen zu sein, im Geiste und in der Wahrheit! - Reiche sollen für die Armen pure Sachwalter sein! - Doktoren (Gelehrte) sollen Meine Gnade fassen! - Künstler sollen aus ihrer Kunst Mich erkennen! - Und alle sonstigen irdischen Meister sollen bloß Mich als den alleinigen Meister in allen Dingen anerkennen, dann das, was sie sind, in Meiner Ordnung sein - alsdann wird aller Greuel vor Meinen Augen verschwinden für ewig! Amen. Amen. Amen.

Fußnoten