Gottes Neue Offenbarungen

Himmelsgaben
Band 2

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 166 -

Welt-, Tempel- und Gottesdienst

5. Juli 1847
Machen auch wir einige ,,Aphorismen" - aber natürlich ganz eigener Art! - Und so schreibe:
2
Es dehnen sich Häuser, es blühen die Städte, und eiserne Straßen befahren dem Wasser entfesselte Geister und treiben mit Flügeln der Winde gar mächtige Lasten die ehernen Bahnen entlang.
3
O dafür aber greulich verkümmern die Herzen der Menschen, die einzig alleinigen Wohnungen Gottes auf Erden! Und nimmer will jemand die Mühe sich nehmen, zum Baue der einzigen, heiligen ,,Gottesstadt" einige gute Bausteine, bestehend aus christlichen Werken der Liebe zum Nächsten, beizuschaffen und ebensowenig die Wege, die lange Ich Selbsten gebahnet, mit leichtester Mühe ein wenig nur aufrechtzuerhalten, auf daß denn doch einige bessere Wanderer zum ewigen Leben am Wege nicht möchten ersticken im endlosen Kote der Welt.
4
Es wird wohl die Industrie dieser Welt fleißigst betrieben, um schneller den Geist zu ertöten und möglicherweise auch ganz zu vernichten die ohnehin kärgliche Aussaat des Samens zum ewigen Leben! - Vom Gegenteil höret man nichts; keine Industrie will sich erheben, in welcher man eigene ,,Manufakturen" errichten wohl möchte, Ich meine ,,Fabriken", in denen nur Werke der christlichen Liebe, der Demut und lieblichsten Sanftmut erzeugt werden möchten und nimmer die Werke der Hölle, des Todes, des Satans.
5
Es reisen jetzt Künstler, Gelehrte und allerlei Forscher zu Land und zu Wasser. Sie reisen zu Haufen auf allen nur möglichen Wegen und Stegen. - Was wird wohl der Zweck ihrer Mühe doch sein? - O der ist gar nicht schwer zu erraten! - Was reimt sich auf ,,Welt"? - Siehe, ,,Geld"! - Ja, das Geld, das verfluchte, beweget nun alle die Künstler, Gelehrte und allerlei sonstige Forscher zu Land und zu Wasser. Und keiner von all den Genannten bereiset die Erde aus höheren Gründen: aus Liebe zu Mir und aus Liebe zum Nächsten.
6
Die weltliche Ehre, ob welcher in früheren Zeiten auch manche gar seltene Taten verübten, ist nun auch dem Tode verfallen. Es ist zwar kein Schade um sie, denn gar oft hat sie Brüder gegen Brüder entzündet, und zahllose Kaine erschlugen die Abel. Doch diese Triebfeder zu greulichen Taten ist nun beinahe gänzlich verschwunden. Das Geld hat nun die Stelle der Ehre übernommen; wer dieses besitzt, dem wird alles zuteil! - Ob's ewige Leben auch?! - Dieses wird einstens sich zeigen! - Wohl möglich bei manchen - unmöglich bei vielen.
7
Geschmückt sind die römischen Kirchen und Tempel mit Türmen und Kuppeln, das Innere prunket mit Gold und Silber und viel Edelgesteinen. In allen den Türmen erschallen gewaltig die ehernen Glocken zu allen besonderen Zeiten der Tage, der Wochen und Jahre. Im Innern der Kirchen und Tempel ertönen die Orgeln und manchmal Posaunen, Trompeten und Pauken und Pfeifen. Und Sänger wetteifern, wer eh' sich aus ihnen die Kehle und Lunge zersprengen wohl könnte. Und Menschen bedrängen sich mächtig, wenn Messen in goldnen Gewändern und teuer bezahlt, vorgeblich zu Meiner Ehr aufgeführt werden. Denn so eine Messe wird ,,Opfer" benennet und ist für die römischen Christen der allervornehmste, erhabenste, heiligste Dienst, der Mir einzig allein wohlgefällt, und am meisten, wenn er so prunkvoll und teuerst bezahlt wird gegeben!
8
O Zeiten, o Sitten, o Menschen! - Wo steht es denn geschrieben: Bethäuser mit Türmen, mit Kuppeln, mit Gold und mit Silber und Edelgesteinen zu schmücken, mit teueren Glocken zu läuten, mit Orgeln, Trompeten, Posaunen und Pauken und Pfeifen und sonstigem Geplärr voll des greulichsten Unsinns, Mich, euren Gott, zu verehren - ums Geld noch dazu?!
9
O das ist noch ärger, als was der Prophet Jesaias gesprochen, indem er da sagte: ,,Dies Volk Mich verehrt mit den Lippen; sein Herz doch ist ferne von Mir!" - Doch hier wäre es noch gut, so man nur das von allen römischen Christen alleinig aussagen wohl könnte. Doch hier muß man sagen: Dies Volk Mich verehrt mit gemauerten Kirchen und Türmen, mit Glockengeläute, mit Orgeln und allerlei Pfeifen, mit Klingel und Klangel, mit Büscheln und Bändern, mit Weihrauch und brennenden Kerzen, in goldnen Gewändern für Geld und für Gold und für Silber, für Wein und für Braten in allen Gestalten. Mit Lippen jedoch macht sich's dabei nicht viel zu schaffen. Es hat dafür Glocken und andere geweihte Werkzeuge! Wozu dann noch Lippen abwetzen? Das tut man zum Schein nur lateinisch ein wenig.
10
Ums Herz darf man da nicht mehr fragen, ob's nah oder ferne Mir ist. Denn das kennet Mich nicht und hat nie Mich erkannt! - Oder haben wohl Mauern und Türme und Glocken und Orgeln und Büschel und Bänder, vergoldete Götzen und allerlei Schnitzwerk und Rauchfaß und Weihbrunn und Kerzen und Lüster und Lampen, Altäre und goldne Gewänder und allerlei andre geweihte Werkzeuge auch Herzen?
11
O Zeiten, o Sitten, o Menschen! Wohin seid gekommen ihr Tollen, ihr Blinden, ihr Armen, ihr Toten allsamt?! - Heißt denn das - Gott im Geiste und Wahrheit anbeten?! - Erwachet doch einmal und machet's nicht ärger noch, als es vor Zeiten gemacht haben einzig allein nur die finstersten Heiden!
12
Wer wagt es zu sagen: ,,Ich kenn' den allmächtigen Gott, den dreiein'gen, den ewig Getreuen" - und will doch nie anders als einzig allein nur ums Geld Mich lateinisch anbeten! - O das wird doch etwa die Krone der Lüge wohl sein?!
13
O seht, wer Mich kennet im Herzen als Gott und als Vater, der wird auch im Herzen alleinig durch Liebe Mich ehren und so nur in ,,Wahrheit" und ,,Geist" Mich anbeten - weil Ich als Gott und als Vater durch Meinen allerheiligsten Geist nur in den Herzen derjenigen wohne, die Mich als das kennen, was Ich von Ewigkeit war und als was Ich Selbst Mich auf Erden habe zu erkennen gegeben!
14
So das aber einzig die ewige Wahrheit nur ist - was wohl wird dann das übrige sein: All' die Kirchen und Tempel und Türme und Glocken und Orgeln und Pauken, Trompeten und Pfeifen und Meßbuch und Weihrauch und Rauchfaß und Klingel und Klangel und Büschel und Bandel und aller der götzische Plunder?!
15
Ich meine, die Antwort wird jeder leicht finden. Darum nichts mehr weiter von allen den Werken der Nacht und des Todes für ewiglich! Amen.

Fußnoten