Gottes Neue Offenbarungen

Himmelsgaben
Band 2

Worte aus der Höhe der Höhen, neben den großen Werken der Neuoffenbarung

- Kapitel 36 -

Geld und Welt

23. Mai 1842, nachmittags
,,O Herr! Kann denn die Welt
besteh'n nicht ohne Geld?
Es scheint, daß Du als Mensch kein Geld berührt;
den Beutel hat nur Judas stets geführt.
Und als die Steuer man von Dir gefordert,
da hast Du schnell den Petrus hinbeordert,
zu angeln einen Fisch, in dessen Mund
die nöt'ge Münz' er finden würd' zur Stund'!"
 
1
O ja, Mein lieber Ans. H.-W., Meine Welt sehr leicht, d. i. die Welt der wahren Liebe; aber die weltliche Welt des Eigennutzes gar nicht!
2
Siehe, die Arbeiter wollen bezahlt sein, weil sie sonst nichts hätten, womit sie sich bei den geldsüchtigen Bäckern (und diese bei den Müllern und diese bei den Bauern usf.) möchten ein Brot anschaffen.
3
Der Handwerker will auch gut bezahlt sein; denn sonst könnte er sich ja keine Werkzeuge anschaffen, mit denen er etwas zu erzeugen imstande wäre, und ebenfalls kein Brot. Denn die Habsucht der Menschen gibt jetzt kein Brot mehr umsonst.
4
Der Handelsmann und der Krämer wollen ganz besonders viel Geld; denn ohne dieses bekommen auch sie nichts, damit sie handeln könnten. Und ohne Geld gibt's auch für sie kein Brot.
5
Der Weber will auch Geld, der Schmied auch; denn es gibt ohne Geld fast nirgends mehr Brot, nicht einmal das des Bettlers.
6
Der Staat will sehr viel Geld, wie würde er sonst die vielen, vielen Beamten auszahlen und ihnen das Brot geben für eine oft nicht gar schwere Arbeit, wenn sie es sich nicht mit dem vom Staate empfangenen Gelde verschaffen möchten?
7
Du kannst jetzt denken, wie du willst; in der weltlichen Welt tut es sich ohne Geld in der jetzigen Zeit auf keinen Fall mehr! Ja, Ich sage dir, jetzt ist das Geld der Welt ebenso notwendig, wie Ich dem Himmel. Denn wie ohne Gott kein Ding denkbar ist, also ist auch ohne Geld jetzt wie allezeit keine Welt denkbar möglich.
8
Es lebt und besteht aber ja jede Welt aus ihrer Gottheit. Wie aber die Himmel alle bestehen und leben aus Mir, also besteht auch alle Welt aus dem Gelde und lebt aus diesem Weltgotte.
9
Oder sucht nicht ein jeder das, was noch kein Geld ist, sobald zum Gelde zu machen, damit der Gott der Welt desto mächtiger werde bei jedem insbesondere wie im allgemeinen?
10
Was ist jetzt der Mensch, der diesem Weltgotte nicht notgedrungen würde sogar einen Haustempel halten? Und tut er das nicht, in welche Verlegenheiten wird er da kommen?
11
Damit aber diesem Gotte öffentlich gedient wird mit einer Sorgfalt, Pünktlichkeit und ängstlichen Genauigkeit, wie Mir nur gar selten gedient wurde, sind ja die herrlichsten Tempel aller Art ihm erbaut worden, als Börsen, Banken, allerlei Kassen und Fonds.
12
Selbst die Bethäuser sind und stehen schon stark diesem Gotte zur Verfügung. Ich bin dabei nur kaum noch dem Namen nach etwas in denselben. Denn mit dem Geldgotte kann man sich nun sogar den ,,Himmel" und das ,,ewige Leben" erkaufen!
13
Welcher Mensch will denn nun noch einen besseren, mächtigeren und wirksameren Gott?
14
Willst du dir ein Weib nehmen, siehe, wenn Ich auch sichtbar mit dir in ein Haus ginge und möchte für dich bitten bei irgendeinem Weltvater um die Hand seiner Tochter - Ich sage dir, er wird uns beiden die Türe weisen, wo nicht gar uns hinauswerfen, so wir uns nicht mächtig genug davor verwahren möchten.
15
Du brauchst aber Mich gar nicht, weder bei dir, noch in dir, sondern wende dich an den Gott der Welt! Hast du dir den zu eigen gemacht, dann magst du aber schon anklopfen, wo du nur immer willst, und du wirst allenthalben sogar um die Mitternachtsstunde eingelassen werden.
16
Wo aber lebt jetzt der Vater, dem nicht seine Töchter alle um diesen Gott zuallermeist feil sind? Denn die verheirateten Töchter wollen als Weiber ja auch essen und schön gekleidet sein! Wo bekommt man aber jetzt Kleid und Brot ohne Geld?
17
Siehe, also kann für jetzt niemand mehr ganz ohne Geld leben! Ja wahrlich, Ich sage dir: Käme Ich Selbst jetzt in die Welt, so wie einst in Bethlehem, so müßte Ich auch Geld hernehmen von irgendwoher. Und kämen wieder irgend drei reichbeladene Weise vom Morgenland, da müßte Meine Leibesmutter das Gold sicher sogleich einer Sparkasse anvertrauen, damit Ich hernach etwas in Händen hätte, so Ich erwüchse, um in der Welt mit heiler Haut davonzukommen und etwas zu essen zu haben.
18
Siehe, also ist das Geld ja nötig in der Welt für die Welt, denn es ist der Welt-Gott.
19
Wer aber aus Mir ist, der wird dennoch dessen leicht entbehren. Denn er wird desselben allezeit so viel haben, als er bedarf, um der Welt ihren Tribut zu entrichten und den Wirten ihre Zeche zu bezahlen.
20
Wer aber nicht aus Mir ist, dem diene immerhin das Geld. Es wird ihm aber dereinst dort im geistigen Reiche schlechte Interessen bringen, und wenn er es auf der Welt auch zu hundert Prozent angelegt hätte in allen Bethäusern der Welt und hätte alle Banken voll!
21
Ich sage dir aber: Wahrlich, wahrlich, Ich und das Geld sind die zwei entferntesten Pole der ganzen Unendlichkeit!
22
Solches beachte wohl und sei versichert, daß Ich die Meinen auf der Erde dennoch gar wohl zu erhalten imstande bin, auch wenn sie keinen Heller besäßen! - Du aber halte dich an Mich, so wirst du das Leben haben ewig aus Mir, deinem Vater! - Amen.

Fußnoten